Kapitel 44

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Ich sage nichts und schaue weiter ins Wasser.
Ich liebe Jake und das kann ich nicht verleugnen. Mein Herz zerbricht, ihn so sehen zu müssen. Aber egal was ich versuche, ich kann in diesem Moment kein Wort heraus bringen.
,,I-ich k-konnte mich ni-nicht erinnern, was passiert w-war", Stottert er und umarmt mich noch fester.

Was hat er gerade gesagt? Er konnte sich nicht daran erinnern? War ich also umsonst so kalt zu ihm...?
,,Nick hatte mich verarscht und...", Er hört auf zu reden.

Gespannt höre ich ihm weiterhin zu.
,,Ich hatte ein totales Blackout und hätte ich gewusst was passiert war, dann... Dann hätte ich es besser gemacht. Es tut mir so leid... Bitte Hass mich nicht!", Fleht er.
,,Ich verstehe nicht ganz", Komme ich nun zu Wort.

Was meint er damit, dass Nick ihn verarscht hat? Und wusste er wirklich nicht, was an diesem Abend passiert ist?
,,Kann ich es dir woanders sagen?", Bittet er traurig.
Ich schüttel meinen Kopf. Ich will es jetzt und hier wissen!

,,Also... Ich konnte mich an überhaupt nichts mehr erinnern... Und alles ich aufgewacht bin, hatte ich Kopfschmerzen und war bei Nick", Er macht eine kurze Pause und atmet tief durch.
,,Er sagte mir, dass du gestern Abend gegangen bist und gesagt hattest, ich soll noch da bleiben. Ich wollte aber trotzdem zu dir und als ich bereits draußen war, sagte Nick mir, du würdest mich nicht sehen wollen, dass du mich hasst und Schluss gemacht hast", Ich versuche dem Tränen standzuhalten und nicht zu weinen.

Was mir zu meiner Überraschung ziemlich gut gelingt. Also hatte Jake nicht gelogen, als er bei mir war und gefragt hatte, was passiert ist. Er wusste es nicht.
,,Gestern Abend hat Nick mir das Video gezeigt, wo ich mich betrunken habe und dann diese Worte zu dir gesagt habe... Ich wusste selber nicht was ich da tat und war in diesem Moment einfach wütend auf ihn.
Bitte Noah, verzeih mir...
Ich liebe dich", den letzten Satz flüstert er mir zu.

Ich sage für einen längeren Zeitraum nichts mehr. Nach einiger Zeit hört er auf zu weinen und lässt mich wieder los. ,,Ich liebe dich doch auch", Murmel ich eher zu mir selber und schaue zu ihm auf.
Seine Augen sind glasig, haben aber ein großes Funkeln.

Mit einem Finger wische ich die verbleibenden Tränen von seiner Wange und näher mich seinen Lippen. Ich spüre seinen warmen Atem und Unterbreche den minimalen Abstand, indem ich meine Lippen zärtlich auf seine lege.
Keine Sekunde später erwieder Jake den Kuss. Diese Gefühle für ihn verwirren mich.
Ich kann ihn nicht hassen, egal was er mir getan hat. Egal, wie oft ich es mir einrede, dass ich ihn hasse.

Ich liebe ihn einfach und das wird für immer so bleiben. Er legt seine Hände auf meine Hüfte und zieht mich näher an ihn. Kaum ein Blatt Papier, passt mehr zwischen uns.
,,Ich liebe dich", Unterbricht Jake den Kuss und lächelt mich an.
,,Ich dich auch", Für sein Lächeln, würde ich alles tun.
Niemals würde ich wollen, dass es verschwindet.
Erst jetzt spüre ich die eigentliche Kälte, die momentan herrscht. Jake bemerkt es sofort und zieht mich noch näher an sich, wobei ich mir sicher war, dass es noch näher nicht geht.

Ich lehne meinen Kopf an ihn und lausche dem Wind zu. Ich würde alles dafür geben, das dieser Moment für immer bleibt.
Doch leider muss er enden.
Jake schiebt mich vorsichtig von sich weg und lächelt.
,,Können wir gehen?", Lacht Jake.
Ich schüttel meinen Kopf.
,,Ich will noch hier bleiben", Schmolle ich und muss selber lachen.

Jake nimmt meine Hand und wir gehen ein wenig den Weg entlang.
In solchen Momenten, braucht man keine Worte. Allein die Stille reicht aus und man is glücklich.
Ich versuche zu vergessen, was Jake am Samstag gesagt hat. Er war betrunken und er konnte nichts dafür.
Selbst wenn er mir versprochen hatte, nicht zu  trinken.

Wieder laufen wir an dem kleinen Spielplatz vorbei und wiedereinmal ziehen mich die kleinen Kinder in den Bann. Wäre ich als Kind schon mutig gewesen und hätte meine Phobie einigermaßen in den Griff bekommen, hätte ich genauso sein können wie sie.
Ich bemerke nicht das ich stehen geblieben bin, bis Jake mich darauf hinweist.
,,Lass uns noch was machen", Lächel ich.
Jake runzelt die Stirn.
,,Und was?", Fragt er neugierig.
Ich grinse vor mich hin ,,Das".

Ich schubse Jake so, dass er in einen Haufen voller Blätter fällt und lache los.
,,Hey!", Grinst Jake und zieht mich zu sich hinunter.

Von einem auf den anderen Moment veranstalten wir in eine Blätter Schlacht.
Immer wieder bewerfen wir uns gegenseitig, was ziemlich Kindisch aussehen muss.
Aber das ist mir sowas von egal!
Spaß muss auch mal sein und den haben wir gerade.
Lachend renne ich vor Jake weg, doch hier er holt mich ein und fällt mit mir zu Boden.
Daraufhin lachen wir wieder los.
Jake stützt sich mit beiden Armen, rechts und links von meinem Kopf ab und beugt sich zu mir herunter.
Ich genieße diesen wundervollen Moment, seine warmen Lippen auf meinen zu spüren.

Er löst sich wieder von mir und schaut mir in die Augen. ,,Du hast da ein Blatt", Kicher ich und nehme es aus seinen Haaren heraus.
,,Sagt der, der voller Blätter ist", Grinst Jake und steht auf. Er reichte mir seine Hand, die ich nur zu gerne nehme und zieht mich hoch.

,,Mami was machen die da?", Fragt eine Kindliche Stimme, etwas weiter weg von uns. Ich drehe mich um und sehe den kleinen Jungen, den ich schon vorhin einmal beobachtet habe.
Der kleine wird von seiner Mutter ab der Hand festgehalten und zeigt auf uns.

,,Das ist ekelhaft! Und jetzt komm endlich!", Wütend zieht sie den kleinen mit, welcher uns immer noch lächelnd beobachtet.
,,Leider gibt es immer Leute, die Homosexualität verabscheuen.... Aber niemand wird so geboren", Flüster ich Jake zu, als ich merke wie er sich anspannt.
Er lächelt und zieht mich in eine Umarmung.

Hold me tightWhere stories live. Discover now