Kapitel 37

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                        PoV. Noah

Wie kann Jake mir so etwas nur antun?
Ich liege zusammen gerollt auf meinem Bett und weine nur noch stumm.
Ich benehmen mich wahrscheinlich gerade wie ein Mädchen, aber wer sagt, dass Jungs nicht auch weinen dürfen?
Verboten ist das nicht.

,,Noah kann ich bitte rein?", Ertönt die besorgte Stimme von Fin bereits das dritte mal. Ich antworte wieder nicht und höre wie er sich von der Tür entfernt.

Und jetzt? Werde ich etwa in selbstmitleid versinken und so lange weinen, bis nichts mehr heraus kommt?
Wahrscheinlich werde ich das...
Ich setzte mich auf und wische meine Tränen weg.

Ich nehme mein Handy aus meiner Hosentasche und entsperren es.

54 ungelesene Nachrichten
23 Verpasste Anrufe

Ich lese mir erst die Nachrichten durch.
37 sind von Alexis, 5 von Jo und der Rest aus unserer Gruppe.

Ich tippe auf den Chat von Alexis und lese mir alle Nachrichten durch.

Noah geht's durch gut?!
Melde dich doch mal!
Hallo?

Das sind die letzten Nachrichten von ihr. Die Anrufe sind auch alle von Alexis. Ich muss lächeln. Sie macht sich ja echt sorgen, dafür das sie mich gestern seit der Schule nicht mehr gesehen hat.

In der Gruppe das selbe Thema. Alle diskutieren über mich. Aber warum? Bin ich ihnen wirklich so wichtig?

Nun öffne ich den Chat von Jo.

Alexis hat mich Angerufen und sie macht sich Sorgen...

Noah alles ok?

Wenn was ist, sag Bescheid!

Ist irgendwas passiert?

Noah?

Ich sollte zurück schreiben. Oder eher Alexis anrufen.
Wenn ich überhaupt in Stande bin, etwas zu sagen. Ich seufze und rufe Alexis an.
Keine Sekunde später höre ich auch ihre Stimme. ,,Noah geht's dir gut?!", fragt sie Besorgt. Soll ich jetzt ehrlich sein? Ich bräuchte schon jemanden, mit dem ich darüber reden kann. Und Alexis kann ich vertrauen.
,,Nein", Seufze ich.
,,Ich bin in 5 Minuten bei dir!", Dann legt sie auf. Ich lächel. Das nennt man also Freundschaft.

Die restlichen Minuten verbringe ich in meinem Bett, bis es auf einmal klingelt.
Ich wische mir die Tränen an meinem Pullover weg und begebe mich nach unten.

Fin hat bereits die Tür geöffnet und Alexis schaut lächelnd an ihm vorbei.
,,Noah!", Sie rennt auf mich zu und umarmt mich. Nur knapp wäre es dazu gekommen, dass ich hingefallen wäre.

Alexis löst sich wieder von mir und schaut mich an. Fin schließt die Tür und ich ziehe Alexis nach oben in mein Zimmer.
,,Du hast geweint", Erwähnt sie Besorgt, als ich gerade meine Tür schließe. Ich bringe nur ein schwaches nicken heraus und setzte mich zu ihr aufs Bett.

,,Was ist passiert?", Traurig schaut sie mich an. Ich atme noch einmal tief durch und fange an, ihr alles zu erzählen.
,,Ich fasse es einfach nicht!", Argumentiert sie geschockt. ,,Und was macht er jetzt?", Ich zucke mit den Schultern und starre den Boden an.
,,Wahrscheinlich sich weiter betrinken", Zische ich wütend und schüttel meinen Kopf.
Alexis sagt nichts mehr und es entsteht eine angenehme Stille.

Es ist wahrscheinlich auch besser, in diesem Moment einfach zu schweigen.
Ich höre wie einige Regentropfen an das Fenster prasseln.
,,Es regnet", Murmelt Alexis total abwesend. Ich nicke nur.
,,Erinnert mich an eine Filmszene. Immer wenn etwas trauriges passiert, regnet es", Ich lache deswegen kurz auf.

Versucht sie mich jetzt damit aufzumuntern? Wenn ja dann klappt das sehr gut.
Alexis lächelt und lehnt sich an die Wand.
Ich schaue aus dem Fenster und stelle fest, dass es immer stärker regnet.
Alexis kann unmöglich bei diesem Regen wieder nach Hause. Sie würde krank werden und das kann ich ihr nicht antun.

,,Willst du hier bleiben, bis es aufhört zu regnen?", Lächel ich sie an, selbst wenn es mir schwer fällt, in Solchen Momenten zu lächeln. Alexis nickt begeistert und klatscht in die Hände. ,,Also, was machen wir jetzt?", Fragt sie mich.
Ich glaube sie versucht mich abzulenken. Nicht, dass es mich stören würde.
,,Was willst du denn machen?", Frage ich sie und schaue wieder aus dem Fenster.

,,Wie wäre es, wenn wir einen Film gucken?", Fragt sie mich. Das ist jetzt genau das, was ich brauche. Ich nicke und wir stehen beide auf, um nach unten zu gehen.
Ich höre Fin und Joline in der Küche lachen. Wenigstens lässt er sich nicht die Laune von mir verderben.
Das ist so ziemlich das letzte was ich will.

Alexis setzt sich auf die Couch und schw7nkt ihre Beine hin und her.
Ich zeige ihr die verschiedensten Filme, bis sie sich endlich für einen entscheidet.
,,Den bitte!", Quitscht sie auf.
,,Harry Potter?", Lache ich. Alexis nickt entschlossen. ,,Ich liebe die Filme! Also mach schon ich will gucken!", Drängt sie mich und ich schüttel belustigt meinen Kopf.

Das kann ja mal was werden. Ich kenne alle Filme in und auswendig und habe die Lust einfach verloren. Aber wenn Alexis es so will, will ich ihr den Gefallen gerne tun.

Ich setzte mich wieder zu ihr als der Film startet. Sie kuschelt schon näher an mich, was mich zum schmunzeln bringt.

-

Als der Film vorbei ist und es aufgehört hat zu regnen, geht Alexis.
Für einige Zeit, konnte ich meine Gedanken wirklich von Jake abschweifen lassen. Aber kaum ist Alexis weg, liege ich weißer zusammen gerollt in meinem Bett.

Wieder fließen mir stumm Tränen über die Wange und langsam schließe ich meine Augen, in der Hoffnung einzuschlafen.

 

                     PoV. Jake

Ich öffne meine Augen und sofort dröhnt mein Kopf. Bei dem Versuch mich aufzusetzen scheitern ich jedoch und bleibe liegen. Wo bin ich? Nach kurzer Zeit erkenne ich die Umgebung. Wie zum Teufel bin ich zu Nick gekommen und was ist gestern alles passiert?
So ein starkes Blackout hatte ich noch nie.

Und wo ist Noah? Auf einmal geht die Tür leise auf und Nick kommt herein und würdigt mir erstmal keinen Blick. Er schließt die Tür und kommt mit einem Glas Wasser zu mir.
,,Hier", Lächelt er und reicht mir eine Aspirin Tablette, die ich direkt mit dem Wasser runter schlucke.
,,Was ist gestern alles passiert?", Frage ich ihn verwirrt und lege das Glas Wasser auf den kleinen Tisch, neben Nicks Bett.

,,Nichts besonderes...", Murmelt er.
,,Und wo ist Noah?", Frage ich ihn misstrauisch.
Ich kann mich nur noch an vereinzelte Bruchstellen erinnern und das letzte war, als ich mit Noah in der Kabine stand.
,,Er ist gestern früher nach Hause gegangen und meinte das du noch da bleiben sollst", Lächelt Nick. Ich nicke nur.

Hätte mich Noah wirklich alleine gelassen? Und warum habe ich mich betrunken? Ich kann mich einfach an nichts mehr erinnern. Aber ich vertraue Nick. Er ist nicht umsonst mein bester Freund.

,,Ich muss zu Noah", Stelle ich dann fest und will aufstehen, als mich meine Kopfschmerzen daran hindern.
,,Du solltest dich besser ausruhen, du hast ganz schön viel getrunken", Sagt Nick aufgebracht.
Ich schüttel schwach meinen Kopf.
Ich will zu Noah. Es kann einfach nicht sein, dass er einfach so gegangen ist. Es muss einen Grund geben und den will ich wissen!

Hold me tightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt