Kapitel 13

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Bin ich komplett bescheuert?!
Es klingelt bereits das dritte mal und ich habe mich immer noch nicht vom Fleck bewegt.

,,Man Noah jetzt geh und mach die Tür auf!", Flüstert mir meine Schwester aufgebracht zu.

Ich schüttel meinen Kopf und halte mich an dem Türrahmen zur Küche fest, während meine Schwester mich versucht aus der Küche zu ziehen.

Ich benehmen mich ja schlimmer als ein kleines Kind.
,,Gut dann gehe ich halt!", Meine Augen weiten sich, bei jedem Schritt den sie zur Tür macht.

Ich bleibe immer noch stehen und schaue ihr zu.

Als sie ihre Hand an die Türklinke legen will, laufe ich schnell zu ihr und halte sie davon ab.
,,Noah!", zischt sie mich an.

Ein erneutes mal klingelt es und ich öffne ohne bedacht die Tür.

Ein total nasser Jake steht davor und schaute mich verwirrt an.
Ich kann den Blick nur erwiedern so wie meine Schwester.

,,Äh komm doch rein", Meint meine Schwester, macht Platz und Jake kommt herein.
Ich stehe immer noch am selben Fleck und schaue ungläubig nach draußen bis meine Schwester die Tür zu macht.

Du bist selbst schuld Noah! Hättest du nicht angerufen wäre er nicht hier!

,,Schönheit habt ihr's hier", Kommt es aus dem Wohnzimmer.  Habe ich gerade richtig gehört?!
DER Jake hat gerade ein Kompliment gemacht?!

,,Ich gehe nach oben Noah", Damit verabschiedet sich meine Schwester ohne das ich protestieren kann.

Jake steht in der Mitte vom Wohnzimmer.
Keiner von uns macht Anstand irgendetwas zu sagen.
,,A-also was w-willst d-du?", Frage ich ihn nach einer langen Zeit der Stille.

,,Also Ähm... Wir müssen reden", Wow, seine Antwort bringt mir ja auch so viel.

Zögernd setzte ich mich aufs Sofa.
Jake steht immer noch, bis ich ihm zeige das er sich setzten darf.
Mit einem großen Abstand setzt er sich neben mich.

Und mit großem Abstand meine ich, jeder sitzt am anderen Ende.

Ich hätte nie erwartet, dass der Badboy der Schule zu mir nach Hause kommt, nett zu mir ist und dazu mit mir reden will.

Bei seiner Nähe wird mir ganz komisch.
,,A-also?", Unterbrechen ich die Stille.

,,Hör zu Noah... Können wir nicht einfach von vorne anfangen? Du hast vielleicht ein schlechtes Bild von mir, aber so bin ich nicht!", seufzt er.

Wie soll er nicht sein? Das ich ihn einmal beim Drogen nehmen erwischt habe und das er mich verprügeln wollte? Nein danke.

Als ich immer noch nicht antworte fängt er wieder an zu reden.

,,Ich habe viel Scheiße gebaut und das gebe ich auch zu... Aber wüsstest du was ich durchleben muss, würdest du es verstehen", Ich schüttel nur meinen Kopf.

Ein Mensch kann sich nicht ändern und ich habe bereits erfahren wie Jake ist.
Er ist ein Arsch. Und er wird sich nie ändern!

,,Also... Ich habe keinen Ort wo ich hingehen kann... Meine Freunde sind über das Wochenende weg und weil mich jeder hasst dachte ich", Ich unterbreche ihn ,,Dachtest du, du könntest über das Wochenende hier bleiben?", Jake nickt beschämt.

Ich weiß zwar nicht was er erlebt hat, aber dass ändert nichts an meiner Meinung.

Eigentlich könnte ich das Wochenende mit ihm überleben...
Aber vielleicht lügt er mich auch an und hat irgendeinen fiesen Plan.

Alle sprechen nur schlecht über Jake, aber was ist, wenn er nicht so ist wie die anderen sagen?

Ich kann gerade selber nicht glauben was ich hier tue... Vor einer Woche hatte ich noch Angst vor anderen und jetzt?

Was hat mich dazu veranlässigt, mich seit Jahren so zu verändern?

,,Ich will den Grund wissen", Sage ich entschlossen nach einiger Zeit.
Ich schaue Jake an und in seinen Augen bildet sich Angst.

Er senkt seinen Kopf und beißt sich auf die Lippen.

,,Du weißt ja bestimmt, dass unsere Eltern Tot sind...", Ich nicke.
,,Unser Onkel kümmert sich um uns, obwohl er die meiste Zeit weg ist.
Und das Problem ist, dass er mich hasst... Den Grund kann ich jetzt nicht nennen... Und ich hatte langsam genug und bin abgehauen. Und weil meine Freunde über das Wochenende weg sind und ich sonst niemand haben, dachte ich... Aber es ist ok wenn du nein sagst".

Er muss wohl wirklich etwas erlebt haben. Sonst wäre er bestimmt nie freiwillig zu mir gekommen und hätte darum gebettelt hier zu bleiben.

Nach einiger Zeit habe ich meine Entscheidung getroffen.
,,Ja ok... Aber wenn du mir etwas verräts", Jake's Augen funkeln und  er lächelte mich an.

,,Geht klar", Ich schnappe einmal Luft.
,,Warum hast du Jo verprügelt?", Seine Mundwinkel gehen nach unten und er starrt seine Hände an.

,,Das kann ich dir nicht sagen... Alles, aber das nicht!...", Bettelt er mich mit trauriger Stimme an.

Seine Augen werden Glasig und er muss Tränen zurück halten.
,,Schon ok...", Murmel ich.

Hold me tightWhere stories live. Discover now