Ich will nicht stören

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Ich will nicht stören

*Bills Sicht*

Gegen Abend erschien Sophie auch unten. So wie es aussah, war sie aber auch wirklich gerade erst wach geworden und aufgestanden. Sie hatte uns noch nicht bemerkt, da wir immer noch auf der Kellertreppe standen. 

„Meinst du, sie spricht auch mit Mum und Gorden?", fragte Tom mich leise. Ich zuckte mit den Schultern: 

„Ich weiß nicht, aber ich denke schon. Lass uns aber mal hier bleiben, ich glaube sie spricht lieber mit Mum und Gorden alleine und mit dir nachher auch."  

Tatsächlich hörte man aus dem Wohnzimmer Stimmen und ein freudiges Auflachen von Mum so wie ein amüsiertes „Pass auf, dass du sie nicht erdrückst, Liebling!" von Gorden. 

Tom grinste mich nur an und ich erwiderte es. Die Reaktion war so klar gewesen!  

Leise gingen wir die Treppe rauf, in mein Zimmer, da ich Tom ja kannte... Unordnung hoch zehn... Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich sah, dass Sophie das Bett gemacht hatte und den Teddy von Tom wieder schön auf das Kissen gesetzt hatte. Auch Toms Blick blieb an dem Teddy hängen. Meiner war ja noch relativ ganz, da ich ja ein lebendes Kuscheltier namens Tom hatte... Außerdem hatte mein Teddy einen viel schöneren Namen als Toms! Tom der mich beobachtete sah mich spöttisch an. 

„Total Bill. Es war sehr einfallsreich dass du deinen Teddy Bär getauft hast..." Ich kicherte. Typisch Zwillingsverbindung... 

„Natürlich! Besser als Balou!" Er verschränkt locker die Arme vor der Brust und schmollte. 

„Ach Tomi, mach's dir bequem!" Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen, sondern legte sich auf mein Bett. Da dadurch kein Platz mehr war, legte ich mich neben ihn und meinen Kopf an seine Schulter, während er seinen Arm um meine Tallie legte. 

„Ich hab nämlich noch ein viel besseres Kuscheltier, als Bär", murmelte ich. 

„Ach echt?" 

„Mhm..." 

„Was denn für eins?", fragte Tom neugierig. 

„Heißt Tom, ist etwa 1,85m groß, hat außerdem lange Haare und ist ganz weich!" Einen Moment später fingen Tom und ich auch schon an zu lachen.  

„Und es ist das beste Kuscheltier der Welt!", fügte ich noch hinzu, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten. 

„Ach echt?" 

„Mhm. War immer da wenn ich es gebraucht habe. Ist es heute noch!" Tom verstärkte seinen Griff etwas und im Grunde bedeuteten mir diese kleinen Gesten von ihm mehr als ellenlange Reden!  

Kurze Zeit später klopfte es auch schon leise an der Tür. 

„Ich sagte doch, sie kommt noch zu dir, Tom" murmelte ich und rief ein „Ja?"  

Tatsächlich war es Sophie, doch zum reden kam sie nicht mehr, da im nächsten Moment auch schon Mum im Anmarsch war. 

„Hast du da nicht etwas vergessen, Tom?", fragte sie scheinheilig. Tom seufzte. 

„Du bist hier Zuhause, Tom, da kommst du am Abwasch nicht vorbei, gerade nicht wenn du das mit Gorden machen musst. Also beweg dich nach unten und hilf ihm!", verlangte sie. Tom sah uns entschuldigend an und trottete Mum hinterher nach unten. Sophie sah ihm nur grinsend nach, während ich ihm ein „Viel Spaß" hinterher rief, was er mit einer unfreundlichen Geste beantwortete, was mich nur noch mehr zum lachen brachte. Sophie kam rein und schloss die Tür hinter sich. Mir viel ein was ich sie noch hatte fragen wollen: 

Omnia vincit AmorWhere stories live. Discover now