Tränen der Freude

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Tränen der Freude

Hallo, hier ist kurz vor Weihnachten noch das nächste Kapi :) Da am Mittwoch erster Weihnachtstag ist, werde ich nächste Woche ebenfalls sonntags Hochladen. Ich habe mich echt über die ganzen Reviews gefreut!!! Hoffentlich gefällt euch das Kapi (Ist noch nicht beta gelesen)!

Glg Julia

*Bills Sicht*

Nach Omas Rat, von dem ich absolut keine Ahnung hatte, was sie meinte, hatten wir noch etwas zwei Stunden zusammen gesessen, bis unsere Familie gegangen war. Sophie, Tom und ich hatten das Wohnzimmer aufgeräumt und den Tisch für das Abendessen schon einmal gedeckt. Danach hatten wir uns mit Mum und Gorden noch etwas auf die Couch gesetzt und einen dieser Weihnachtsfilme geguckt, die jedes Jahr kamen und die man schon tausende male gesehen hatte. Wir hatten ihn uns trotzdem ganz angeguckt und dabei den restlichen Kuchen gegessen. 

Zum Abendessen gab es traditionell Pute mit Rotkohl und Klößen. Nicht unbedingt Toms Lieblingsessen, aber selbst er fand, dass es dazu gehörte.  

Die Bescherung war wirklich schön gewesen! Mum und Gorden hatten von uns einen Kurzurlaub auf der il de Oleron bekommen, da sie da unbedingt noch mal hinwollten. Dort hatten sie sich nämlich kennen gelernt. Tom und ich hatten von ihnen ein paar Sachen für unsere Babys bekommen und noch einen Wahrengutschein für unseren Möbelladen in La, da wir unser Wohnzimmer mal neu einrichten wollten. Sophie hatte sich sehr über die Geschenke gefreut. Wir alle hatten eine feste Umarmung von ihr bekommen und wenn ich mich nicht ganz getäuscht hatte, hatte sie auch ein paar Tränen in den Augen gehabt.  

Zu unserer Überraschung hatte sie auch eine Kleinigkeit für uns gehabt, die uns alle beeindruckt hatte. Sie hatte in den letzten Tagen ein Bild gezeichnet mit Mum, Gorden, Tom und mir. Auf den ersten Blick hatte es wirklich ausgesehen wie ein Foto in schwarz weiß. Im Hintergrund oben waren die Gesichter von Mum und Gorden, im Vordergrund unten die von Tom und mir. Erstaunlicherweise hatte sie sogar eigentlich jeden Gesichtszug getroffen.

Mittlerweile war es 23 Uhr und ich beschloss noch mal kurz nach Sophie zu schauen. Ich klopfte leise an ihrer Zimmertüre und öffnete sie ein Stück weit.  

Sie saß mit dem Rücken zur Türe auf dem Bett und hatte mein Klopfen anscheinend nicht gehört. Ich ging einen Schritt auf sie zu, wobei mein Blick am Schreibtisch hängen blieb, auf dem ein Blatt lag auf dem ebenfall etwas gezeichnet war. Dieses mal waren es im Hintergrund Gustav am Schlagzeug und Georg am Bass und im Vordergrund Tom mit Gitarre und ich mit Mikrophon. Das Bild war einfach nur Perfekt. Jeder von uns ging ein wenig in den andern über und irgendwie hatte sie es geschafft, dass die Instrumente in etwa unser Bandlogo ergaben.  

Anscheinend hatte Sophie mich immer noch nicht bemerkt. Ich betrachtete sie ein wenig. Vor ihr auf dem Bett lagen die Geschenke. Ich legte den Kopf etwas schief um einen Blick auf ihr Gesicht zu erfassen. Tränen glitzerten auf ihrer Wange. Warum weinte sie?  

Ich ging auf sie zu und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sie zuckte zusammen und sah zu mir auf, bevor sie schnell ihren Blick wieder abwandte.  

„hey... Was ist los?", fragte ich leise und setzte mich neben Sophie aufs Bett. Sie drehte sich etwas und ich sah sie fragend an, da sie keine Anstalten machte mir zu antworten.  

„Sophie?" Ich beobachtete ihr Gesicht und mein Blick wanderte zu ihren Augen.  

Das Sprichwort, die Augen seien der Spiegel des Inneren und der Seele, schien anscheinend wirklich zu stimmen. Ihre Augen schienen dunkler zu sein als sonst und man konnte ganz leicht erkennen, dass in ihrem Inneren ein Kampf statt fand. Nur um was?  

Erneut lief eine einzelne Träne über ihre Wange und ihre Augen schienen noch ein klein wenig dunkler zu werden.  

Ich dachte nicht darüber nach, sondern nahm sie einfach in meine Arme und hielt sie fest. Worüber auch immer sie nachgedacht hatte und woraus auch immer dieser Kampf bestand, war das gerade das einzige was ich tun konnte.  

Ihr Körper war so zierlich, dass ich mich fragte, wie sie es geschafft hatte, all das durchzustehen, was sie erlebt hatte ohne sichtbare Spuren davon getragen zu haben. Aber darüber konnte ich mir kein Urteil erlauben, denn ich wusste nicht mal was sie alles erlebt hatte.  

Ich spürte wie ein leichtes Zittern ihren Körper durchfuhr und verstärkte meinen Griff ein wenig. Nach einiger Zeit löste sie sich von mir und sah mir in die Augen.  

„Danke, Bill!"

Omnia vincit AmorWhere stories live. Discover now