Kapitel 12

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„Und das hilft?", fragte Brianna und spähte in den brodelnden Topf.

„Schätzchen, wir müssen uns konzentrieren", antwortete Morgana, die versuchte, nicht genervt zu klingen. „Willst du, während Merlin und ich alles vorbereiten, nicht ins Nachbarzimmer gehen?"

„Klar." Brianna schnappte sich ihren Sohn und trug ihn nach nebenan. Dort hatten sich Arthur, Gwaine und Sir Leone auf den Bänken niedergelassen und aßen fleißig die Kekse, die ihnen die alte Heilerin gebracht hatte.

„Danke, dass Ihr Alexander, während ich weg war, bei Euch aufgenommen habt."

„Ach, das macht doch nichts", winkte die Frau ab. „Es ist schön, gebraucht zu werden."

„Was werdet Ihr jetzt tun?", fragte Sir Leone Brianna, die es sich mit Alexander auf dem Schoß neben ihm bequem gemacht hatte.

„Ich weiß noch nicht. Vielleicht gehe ich zurück zu Williams Frau. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mich jetzt noch bei sich haben will, nach allem, was geschehen ist..."

„Wenn du willst, kannst du mit nach Camelot kommen", schlug der König vor. „Du könntest im Schloss arbeiten."

„Merlin würde sich freuen", fügte Gwaine grinsend hinzu und Brianna wurde rot. Doch bevor sie etwas darauf erwidern konnte, kam Merlin aus der Kochstube und sagte: „Ihr könnt jetzt kommen. Es ist soweit."

Sie folgten ihm und bildeten einen Kreis um den kochenden Kessel. Sofort fingen Morgana und Merlin an, etwas zu murmeln. Es war in einer anderen Sprache, doch Brianna hörte eh nicht richtig zu. Gespannt umklammerte sie ihren Sohn, der in einen Fiebertraum gesunken war. Schließlich nahm Merlin ihr den Jungen behutsam ab und hielt ihn Morgana hin, die ihre Finger in die Flüssigkeit im Topf tunkte und Alexander dann damit ein Zeichen auf die Brust strich. Wieder Gemurmel und goldenes Aufflackern ihrer Augen. Die schwarzen Kringel, die sich eben noch über Alexanders Körper gezogen hatten, verblassten und verschwanden schließlich ganz. Er öffnete sogar seine Augen und schrie nach seiner Mutter. Brianna nahm ihn schnell wieder an sich und wiegte ihn überglücklich in ihren Armen.

Als er schließlich eingeschlafen war, entschied Arthur: „Wir müssen los."

Sie traten aus der Hütte und Morgana sagte zögernd: „Ich glaube, du bist doch kein so schlechter König."

Sieumarmte Brianna, bevor sie plötzlich verschwand. Arthur, Gwaine und Sir Leonewaren mittlerweile auf ihre Pferde gestiegen. „Kommst du mit?", fragte Merlinund Brianna nickte lächelnd.

Merlin und das verfluchte KindWhere stories live. Discover now