Kapitel 77

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Der 31. Dezember.
Ein Tag wie jeder anderer.
Aber trotzdem für viele ein besonderer.

Ich verstand nie was daran so toll war.
Trotz das mir dieser Tag egal war, war eine Anspannung immer in mir.
Die Menschen brauchen immer einen  Neuanfang. Immer. Es muss immer ein Grund geben. Wie jetzt zum Beispiel das neue Jahr.
Warum?
Warum können Menschen nicht einfach etwas Neu oder besser machen, ohne auf etwas bestimmtes zu warten?
Ich verstand es nicht.

Die ganzen China Böller, die draußen schon angezündet worden sind und laut waren wie sonst was, ließen mich zusammen zucken.

Wie ich es hasste.
Die Leute verschwendeten ihr Geld für so etwas unnötiges.
Am Ende sind überall auf den Straßen nur Müll.
Und irgendwann kommen die Menschen damit an, das unsere Welt immer dreckiger wird.
Ja warum wohl.

Ich seufzte.
Ich werde Menschen nie verstehen.
Niemals.

Diesmal riss mich nicht dieser Lärm von draußen aus den Gedanken, sondern das Klingeln der Tür.

Ich stand von meinem Bett auf und ging zur Haustür. Meine Mutter war bei ihren Freunden, also konnte es nur eine Person sein.

Meine Mutter ging an solchen "besonderen" Tagen immer irgendwo hin. Ohne mich, da ich nie etwas feierte oder sonst was.
Und darüber war ich froh. Ich fand sowas immer unnötig.

Als ich die Tür öffnete sah ich ihn.
Er lächelte.
"Würden Sie vielleicht mit mir spazieren gehen?", fragte er gespielt höflich, weswegen ich lächeln musste.

Ich nickte nur und zog meine Jacke und Schuhe an.
Ich schloss die Tür ab und er nahm meine Hand.
Zusammen liefen wir los.

Trotz der Kälte war mir angenehm war. Das hatte ich wohl ihm zu verdanken.

Wir liefen zu einem Park. Hier war ein See und wir setzten uns auf einen der Bänke hin, die außen rum standen.

Es war ruhig zwischen uns. Aber es war angenehm. Immer wieder zuckte ich zusammen, da in der Nähe Böller angezündet wurden.
Das merkte er auch und zog mich näher zu sich.
Er legte meinen Arm um seine Schulter.
"Ich bin da. Falls du Angst hast kannst du mich als ein Teddybär nutzen", sagte er grinsend.
Pabo.

Er schien zu überlegen.
"Wollen wir es ganz kitschig machen?"

"Was meinst du?"

"Na das", sagte er und schon lagen seine Lippen auf meinen.
In dem Moment hörte man die ganzen Feuerwerke und schon sah man die bunten Lichter im Himmel.

Als wir uns lösten guckten wir uns in die Augen.
"Frohes neues Jahr mein Schatz.", sagte er lächelnd.
Ein Lächeln, das ich nicht wirklich beschreiben konnte.
Es war wunderschön, genau wie er.

Wir beide guckten nach oben in den Himmel und betrachteten die ganzen Feuerwerke, die der Dunkelheit Licht gaben.

Vielleicht wird dieses Jahr alles besser, denn es hat wundervoll angefangen, dank meinem Engel.

Angel | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt