Kapitel 22

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Mit einem ekelhaften Gefühl ging ich nach Hause.
Dieses Gefühl konnte man nicht beschreiben. Es fühlte sich an als ob jemand einen Felsen auf deine Brust gelegt hätte, dein Herz fühlt sich so schwer an. Als ob es jeden Moment stehen bleiben würde. Deine Lungen brennen und dein Hals tut durch die kalte Luft weh.

Man ist kurz vorm weinen.
Aber man kann nicht.
Man muss weinen.
Aber man kann nicht.
Man will weinen.
Aber man kann nicht.

Und das ist noch viel belastender als einen Menschen umgebracht zu haben.

Es war dunkel.
Ich wusste nicht wie viel Uhr es war.

Ich lief die leeren Straßen entlang. Mittlerweile wusste ich nicht einmal wohin ich gegangen war. Ich lief einfach da hin wohin mich meine Beine führten.

Mein Körper war immer noch am zittern, was mir erschwerte zu laufen.

Ich wusste nicht warum ich so war.
Ich wusste nicht warum ich so kaputt war.
Ich wusste nicht warum ich so erbärmlich war.

Ich war einfach ich.
Und meinen Ich kann man nicht beschreiben. Es ist lächerlich genug das mein Ich noch existiert.

Und da kam mir die Frage auf warum ich existiere.

Ist es nicht lächerlich?
Ich mein, wenn man schon in einer Welt lebt das kaputt geht, wo man einen zwingt zu arbeiten und für die Menschheit zu dienen, einen zu knechten und leiden zu lassen... warum sollte man dann noch leben?

Ich werde sterben und auch du. Und man weiß nicht wann und wo.
Es ist einfach lächerlich.
Wir sind Wesen die kommen und gehen... die kommen, alles zerstören und dann gehen.

Macht es denn dann überhaupt einen Sinn zu leben?
Ich wollte einfach nur das Leben hinter mir haben. Den Tod spüren und aufhören zu leben.
Und warum?
Es belastet mich.

Alles belastet mich.
Sogar zu leben...

Angel | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt