Neun - Epilog

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"Mate. Du bist meine Mate. Auf ewig mein. Mate!!!!!", schrie Marius.

Schweißnass wachte ich auf. Ein Alptraum. Wieder. Schon die ganze Nacht plagten mich diese Träume, eher dieser Traum. Immer wenn ich einschlief, weckte mich dieser Traum. Jedes verdammte Mal. Ich hielt ihn nicht mehr aus. Nicht noch einmal. Lieber haute ich ab. Was ich auch tat.

Einen kleinen Koffer mit dem Wichtigsten gepackt, lief ich durch den umliegenden Wald und versuchte, so leise wie möglich zu laufen. Unbewusst lief ich aber in die Richtung der Alphavilla. Zum Zurücklaufen war es jetzt zu spät, denn leider war Marius schon aus seinem Zimmer gesprungen, nachdem er mich gewittert hatte.
Ja! Endlich zu meinem Mate!, winselte Giulia, die es nicht ausgehalten hatte, drei Stunden von Alpha entfernt zu sein. Er offensichtlich auch nicht.
Hoffentlich hat er uns trotzdem nicht entdeckt... Ich werde schnell zum Wolf - kümmre du dich danach darum, dass wir eine Schleiereule werden! Und dann flieg weg... Mit mir., meinte Giulia trotzdem und ich war leicht irritiert.
Was ist mit Marius?, fragte ich deshalb.
Der kann mir gestohlen bleiben. Lily erzählte mir, wie er zu seiner letzten Freundin war. Er schlug sie tot., gab Miene innere Wölfin selbstsicher zu verstehen.
Lily ist...?, wunderte ich mich.
Lillys innerer Wolf. Einfallsreicher Name, nicht?
Oh ja. So einfallsreich.
Jup.
Aber jetzt verwandele dich!

Nur leider konnte sich Giulia nicht mehr schnell genug verwandeln - Marius hatte mich bereits eingeholt, weshalb ich als Mensch ihn abwartend ansah.
"MΔTΣ!", schrie er dann.
"Ich bin nicht dein Mate, du bist doch wohl verrückt geworden!", rastete ich komplett aus und wies ihn ab.
"Und ob du meine Mate bist, die einzige, der ich neben dem Beta noch vertraue.", rief er zurück.
Doch da war ich schon lange im angrenzenden Wald in Form einer schneeweißen Eule verschwunden...seine (angebliche) Mate. Nachdem ich ihn abgewiesen hatte, war ich in Sekundenschnelle in die Form einer Schleiereule - wie immer - gesprungen.
"Komm sofort wieder her, du kleines Biest.", murmelte Marius mir nach.

Das hab ich gehört!, sprach ich über den Gedankenkanal.
Wieso? Wieso haust du immer ab?, kam es zurück.
Weil ich es tue. Ich habe keinen Bock auf besitzergreifende Machos wie dich. Außerdem: Deine letzte Freundin, was hast du eigentlich mit der gemacht?, konterte ich.
Ich bin nicht besitzergreif-
Und ob du es bist., unterbrach ich ihn.
Gut, aber meine letzte Freundin überlebte..., rechtfertigte er sich.
Nicht. Lilly erzählte es mir.
Aha. Trotzdem: Komm zurück oder deine Seele wird zersplittern.., brüllte er in meinen Kopf.
Nö. Sowohl meine innere Wölfin als auch ich wollten dich nie als Mate. Deshalb kann auch meine Seele nicht zersplittern, ich hatte dich noch nicht mal als Gefährten angenommen., erklärte ich ihm seelenruhig.
Argh. Ich finde dich schon noch, da kannst du Gift drauf nehmen., meinte er locker.
Ähm- nee. Ich nehme kein Gift wegen dir.

Nun war ich schon fast bei der Grenze angekommen. Marius war direkt unter mir stehen geblieben, versuchte mich zu wittern, doch ich hielt meinen Geruch verdeckt.
Wo bitte schön bist du?, knurrte Marius.
Dort wo du nicht bist., machte ich mich über ihn lustig.
Zeig dich!, forderte mich der Alpha auf.
Geht leider nicht, ich bin nämlich in den Lüften., lachte ich.
Komm sofort raus oder... rrrr.

"Lilly, hau ab! Ich brauch dich nicht. Du stehst hier nur im Weg.", hörte ich kurz darauf einen zurück gewandelten Marius, der mit seiner kleinen Schwester kämpfte.
Jetzt ließ ich meinen Duft wieder los und flog über die Grenze.
Hiermit trete ich aus deinem Rudel aus. Auf Nimmerwiedersehen., verkündete er und brüllte auf. Er spürte Schmerz, mehr als er je gedacht hatte. Ich nicht, ich hatte ihn abgelehnt. Glücklicherweise, ich hatte keine große Lust auf ihn.
Du wirst in der Hölle schmoren, das schwöre ich dir!, jaulte Marius leise.
Du hast grade einen Eid abgelegt, als Info., war meine letzte Nachricht an ihn, bevor ich mit einem winzigen Koffer, in dem nichts als Wasser und Essen war, in den Krallen davon flog.

In eine unbekannte Welt abseits meines bekannten Rudels, in der ich nicht als Luna abgestempelt werden würde. Am besten im Ausland - die USA waren schon immer mein Traum gewesen.

~~~

Ende. Das war die Geschichte von Naomi und ihrer nervigen inneren Wölfin Giulia.

Ich (Swan2098) danke nur:

universumstanz , die mir eigentlich noch ein Cover gestalten wollte. Danke, dass du bei der Geschichte dabei warst.
xnxoxmxi , dafür, dass du deinen Namen für eine Rolle in dieser Geschichte "geopfert" hast, genauso wie --greta-- .
An alle Leute, die diese Geschichte in ihre Leseliste aufgenommen haben - Danke.
Naja und den mittlerweile über 58k anderen Lesern, die mitgelesen haben.
*
Dies ist mein erstes abgeschlossenes Werk. Auch wenn es nur eine Kurzgeschichte ist.
*
Ich hoffe, den Lesern gefiel diese Geschichte.

Lg, Swan 😘

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