Eins - Verwandlung

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~Naomi's Sicht~
-Flashback-
"Naomi! Lina! Mia! Romy!", rief Ma durchs ganze Haus, und das am frühen Morgen. Genervt schaute ich vom Tisch zu ihr rüber in die offene Küche, während Treppengepolter ertönte.
Herunter kamen meine drei Schwestern, allesamt cool und trendy angezogen.

"Ja Ma?", fragten die drei gleichzeitig und so unschuldig, sodass es klang, als wären sie keine Bad Girls sondern schüchterne Mädchen die von Ersteren gemobbt werden.

"Ich habe etwas mit euch zu besprechen... Mit euch vieren.", gab Ma vage von sich, sodass sich keiner von uns vieren einen Reim darauf machen konnte, was los war. "Nun ja, euer Pa und ich haben uns getrennt.", erzählte Ma. "Ja und, was hat das jetzt mit uns zu tun?", unterbrach Lina genervt, da war es wieder, das Bad Girl, das in ihr steckte.

"Ihr müsst nun über Familiengeheimnisse informiert werden.", erklärte Ma.

"Gut. Und welche bitte schön?", bohrte Lina genau. Die wusste auch echt, was sie wollte. Nämlich eine schnelle Erklärung, obwohl ein bisschen zu spät kommen in der Schule ihren Ruf als bad und hot sicher verstärken würde.

"Ihr wollt es schmerzlos und schnell? Gut, dann ist das Geheimnis jetzt raus. Ihr seid Werwölfe.", sprach Ma und ich schaute erstaunt erneut von meinen Cornflakes auf.

"Ernsthaft?", fragten meine Schwestern und ich gleichzeitig, als hätte uns irgendwer ein Zeichen gegeben.

"Ja, und da euer Vater der Beta des Rudels war -nun hat er das Rudel gewechselt-, muss ich nun diese verantwortungsvolle Aufgabe erledigen."

"Rudel? Beta? Noch irgendwelche anderen komischen Wörter auf Lager?", stellte Mia das Ganze in Frage, ich ebenfalls. Das hörte sich total seltsam an. "Ihr seid Werwölfe.", die hat sie doch nicht mehr alle. Stimmt, aber du bist wirklich eine Werwölfin. erklärte mir eine unbekannte Stimme in meinem Kopf.
Ich bin Giulia, dein innerer Wolf! Und jetzt lass mich raus, ich will mich verwandeln! befahl mir Giulia, meine angebliche innerer Wölfin. Ich glaube, ich werde verrückt.

"Ein Rudel ist eine Gemeinschaft, in der Wölfe zusammenleben, mal mehr, mal weniger. Aber eine Gemeinsamkeit haben sie alle, sie haben alle einen Anführer, den Alpha, der sich um das Rudel sorgt. Der Beta ist oftmals der beste Freund des Alphas und kümmert sich um das Rudel, wenn der Alpha verhindert ist.", gab Ma als Erklärung von sich, aber ganz glaubte ich ihr noch nicht. Wie das Werwolf-Ding.

Naomi, ich verwandel mich jetzt! knurrte Giulia in mir und schnell lief ich durch die Verandatür im angrenzenden Wohnzimmer in unseren riesigen Garten, der direkt an einen großen Wald grenzte.

Merkwürdigerweise hörte ich, als ich auf dem gepflegtem Rasen im Garten stand, Knochen-Knacken, doch als ich mich umschaute, entdeckte ich niemanden. Dann durchfuhr ein Schmerz und ich bemerkte, dass das Knacken zu mir gehörten. Aufgrund des Schmerz krümmte ich mich auf dem Gras zusammen und wartete auf weitere Schmerzen. Was das auch immer war, nun musste ich es durchstehen.
Da schmerzte meine Hand, aber als ich auf sie blickte, war sie keine Hand mehr, sondern eine Pfote.

Ich glaube Ma hatte Recht mit unserem Werwolf-Dasein, kam der Gedanke und ich stimmte zu, da ich mittlerweile mich komplett "verwandelt" hatte. Dies wiederum wusste ich, weil keine weiteren Stiche mehr kamen. Ich versuchte aufzustehen, was aber nicht so leicht war, wenn man zum ersten Mal auf vier Pfoten steht...

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