Keep a secret ~ Liam Payne/One Direction FF

Kapitel 3

Tränen waren ein Zeichen von Schwäche, trotzdem hinderte ich sie nicht daran, jetzt über mein Gesicht zu laufen. Mir war schon vor langer Zeit klar geworden, dass ich schwach war. Das jetzt hatte es mir nur noch bestätigt. Die meisten Menschen würden kämpfen. Sie würden versuchen stark zu bleiben. Doch konnte man das überhaupt, wenn alles zerstört war, wofür es sich zu kämpfen lohnte? Wenn alles schief ging, was eigentlich eine Veränderung sein sollte?

Kraftlos rutschte ich an der kalten Wand herunter und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Zwei Stunden später

Das Gebäude, vor dem ich nun stand, war hoch und sah ziemlich modern aus. Ich befand mich im Kern Londons und der Verkehr war nicht zu überhören. Bevor ich das Hotel verlassen hatte, hatte ich mir noch schnell etwas zum anziehen rausgesucht. Es war mir egal, wie ich aussah- und hatte mich dann mit einem Taxi auf den Weg gemacht. Jetzt stand ich da also. Gleich würde ich durch diese Tür gehen und dann musste ich dem Schrecken ins Auge blicken. Genau das tat ich dann auch, vorher atmete ich jedoch noch einmal tief ein.

Die Eingangshalle war hell erleuchtet. An den Wänden hingen große Gemälde, die mit goldenen Rahmen umfasst waren. Allgemein sah hier alles ganz schön teuer aus. Die Frau am Empfang lächelte mich freundlich an, doch ich funkelte sie nur aus bösen Augen an. Ich machte alle für das verantwortlich, was ich gleich machen musste, obwohl ich wusste, dass sie nichts damit zu tun hatte. ''Fate Genders.'', sagte ich schließlich zu ihr. Sie schaute mich plötzlich aus aufgerissenen Augen an und ich wäre am liebsten sofort umgedreht und hätte das alles hinter mir gelassen.

Ihr Anblick sagte mir, dass sie das Interview auch gesehen hatte. Ungeduldig verschränkte ich die Arme vor der Brust, während ich darauf wartete, dass sie sich aus ihrer Starre löste.

''8 Stock, Raum 4. Sie werden schon erwartet.'' Endlich, dachte ich noch, bevor ich mich in Richtung Aufzug begab. Ich musste zugeben, dass es hier nicht mal so schlecht war. Sogar der Aufzug hatte Bilder an den Wänden, die ich mir neugierig ansah. Auf allen waren irgendwelche Personen abgebildet und ich denke, es waren irgendwelche Stars, die sie hier schon interviewt hatten. Bei dem Thema Interview zuckte ich unwillkürlich zusammen. In nicht all zu langer Zeit würde ich live im Fernsehen sein. Tausende von Mädchen würden es sehen. Oh Gott. Ich schlug mir eine Hand vor den Mund. Meine Schwester war ein riesen Fan dieser Band. Sie würde dieses Interview sicher nicht verpassen. Und wenn ich dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, schlug mir mein Leben wieder die Faust in den Magen und lachte mich aus.

Ein 'Pling!' erklang und ich war froh, diese sich bewegende, Kammer endlich verlassen zu können.

Vor mir tauchte ein langer Flur auf, den ich, auf der Suche nach dem richtigen Raum, entlang schritt.

Am Ende blieb ich vor einer weißen Tür stehen. Die große 4 verriet mir, dass ich richtig war.

Zögernd klopfte ich an. Die Tür öffnete sich und vor mir stand ein Mann mit blonden Haaren.

''Du bist dann wohl Fate Genders.'', stellte er fest. Er musterte mich von Kopf bis Fuß, was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte. ''Komm rein.'' Er vergrößerte den Spalt und ich folgte ihm ins innere des Raumes. Obwohl, 'Raum' konnte ich eigentlich gar nicht sagen, es war eher wie eine kleine Wohnung. Ich stand in einem kleinen Flur und an den Seiten gingen mehrere Türen ab. ''Das Interview findet dort statt!'' Er deutete auf die letzte Tür. ''Du musst dich aber erstmal fertig machen lassen.'' Mit diesen Worten schob er mich zu einer anderen Tür, die kurz darauf geöffnet wurde. ''Dir wird dort auch alles weitere erklärt.'' Bevor ich noch etwas erwidern konnte, war er verschwunden. Stattdessen stand jetzt eine Frau vor mir, die nicht viel älter war, als ich. ''Hallo, Ich bin Lillian Miller!'' Sie streckte mir ihre Hand entgegen. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie fand ich sie nett. ''Fate Genders.'' Ich nahm ihre Hand in meine und schüttelte sie kurz. ''Hübscher Name. Ich werde dich jetzt bereit machen, wenn du nichts dagegen hast.'' Ich widersprach nicht, denn ich war mir sicher, dass ich eh keine Wahl hatte.