Kapitel 2.

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"Ihr seid nun offiziell Verlobte", freute sich meine Mutter und feuerte daraufhin eine kleine Konfetti Kanone mit pinken Herzen ab. "Eomma, bitte! Das ist peinlich", versuchte ich sie zu beruhigen, aber sie konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. "Ach mein kleines Mädchen hat endlich einen Mann gefunden. Bei deiner Ungeschicklichkeit, hatte ich die Hoffnung eigentlich schon längst aufgegeben." Wow, Danke. Ich erwischte mich dabei, wie ich kurz zu Mark rüberschielte, welcher mich sofort bemerkt hat und fragend eine Braue hoch zieht. Schnell schaute ich wieder nach vorne und Tippe irgendwas auf meinem Handy. Wir - eher gesagt unsere Eltern - beschlossen noch in ein Restaurant zu fahren, um die Familie besser kennen zu lernen. Das fällt denen ja früh ein.

Nach einer halben Stunde saß ich auch schon in einem schicken Restaurant mit Mark's und meiner Familie und pickte in meinem Essen herum. "Mark, Seulgi. Wir haben eine Überraschung für euch." Fragend schauten wir beide zu meiner Mutter, welche das Wort ergriffen hatte. "Wir haben euch als Geschenk zu eurer Verlobung ein eigenes Haus gekauft." Ich verschluckte mich fast an meinem Essen, während es den Jungen, welcher mir gegenüber saß wohl kaum interessierte. "Ein Haus? Wozu denn?", "Na, ihr müsst doch jetzt zusammen leben." Nachdem sein Vater das sagte, schaute Mark von seinem Essen hoch und schien verwirrt zu sein, da er wieder dieses Ding machte, wo er eine Augenbraue fragend hebt. "Was soll ich mit ihr in einem Haus?", "Sie ist schon bald deine Frau. Die Entscheidung was ihr macht liegt also bei euch." Das klang ziemlich komisch und es war mir auch total unangenehm, das er das sagte, weshalb ich panisch wieder runter auf mein Essen blickte und mir meinen Reis in den Mund stopfte. "Es ist auch schon fertig eingerichtet, also könnt ihr sofort einziehen. Wir werden gleich dort hinfahren." Oh Mann...

"Sieht gar nicht mal so schlecht aus. Wann wurde es gebaut?", musterte Mark das Haus, während er sich lässig die Hände in die Hosentasche steckte. "Vor 2 Monaten wurde der Bau abgeschlossen, wahres Prachtstück nicht wahr?", erzählte sein Vater stolz. Ich fand das Haus ganz ok, es war für meine Verhältnisse nichts besonderes. Es war nicht wirklich groß, aber es sah sehr modern aus. "Worauf wartet ihr? Geht schon rein! Wir machen uns dann jetzt auch auf den Weg", "Warte, was? Wie komme ich dann nach Hause?" Soll ich nach Hause fliegen oder was, dieses Haus liegt ziemlich weit weg von Gangdong-gu, wo das Haus meiner Eltern liegt. "Das ist jetzt dein Zuhause", meinte meine Mutter, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.

Es fing an ein wenig zu rieseln, weshalb ich gar nicht lange überlegte und meiner Mutter den Schlüssel aus der Hand nahm, ehe ich ins Haus rannte. Es war schon eingerichtet, deshalb hing ich meinen Mantel auf und zog mir anschließend die Schuhe aus. "Komm rein! Ich werde den Boden später ganz bestimmt nicht trocken wischen", rief ich Mark zu, welcher noch vor der Einfahrt stand, woraufhin er langsam zur Tür lief. "Und wie du das tun wirst", murmelte er eher zu sich selbst, trotzdem konnte ich es hören. Ich lief sofort hoch ins Schlafzimmer und packte meine Schlafsachen aus einer Schublade. Die hatten echt an alles gedacht und neu besorgt, sogar meine ganze Schminke war hier. Im Badezimmer zog ich mich dann um, schminkte mich ab und putze meine Zähne. Ich wollte nur so schnell es geht ins Bett und mein Buch weiter lesen. "Geh raus, das ist mein Bett", sagte er in einem ernsten Ton und lehnte sich mit überkreuzten Armen an die Türlehne. "Was hast du gesagt?", "Das hier ist mein Bereich", wiederholte er sich, obwohl meine Frage nicht ernst gemeint war. "Hier gibt keinen anderen Schlafplatz. Du kannst gerne auf der Couch schlafen", "Wäre ich nicht so müde, hätte ich dich schon längst hier raus gezerrt." Mit diesen Worten nahm er sich die Decke, welche neben mir lag, wühlte sich irgendwas aus der Schublade heraus und verschwand anschließend aus der Tür. Damit dachte ich, ich hätte meine Ruhe, doch er trat nochmal fest gegen die Tür. Was für ein Kind.

Durch ein lautes Gepolter, wurde ich von meinem Schlaf gerissen und schreckte hoch. Wenn es eine Sache gab, die ich überhaupt nicht leiden kann, dann war es vom Schlaf geweckt zu werden. Müde lief ich den Flur entlang und wie es sich herausstellte war Mark, welcher einen ungebetenen Gast rein bat der Übeltäter. Er lag auf der Couch und ein anderer Junge lief auf die andere Couch zu, um sich daraufhin auf sie zu schmeissen. Kopf schüttelnd stellte ich mich vor den angeschalteten Fernseher, auf welchem irgendein Sportkanal lief und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Was soll das? du-", "Oh Mark, das ist also deine Neue? Hast mir gar nicht gesagt wie hübsch sie ist", unterbrach mich der blonde Junge und musterte mich von oben bis unten, ehe er Mark zuzwinkert. "Yah du Perversling! Kann mir jetzt mal einer auf meine Frage antworten?" Ich hatte mit einer Antwort gerechnet, jedoch wurden wir durch das Klingeln an der Tür unterbrochen. Verwirrt lief ich auf sie zu und öffnete sie, wobei ich nicht besonders attraktiv aussah mit meinem verwuschelten Zopf und meinem Pyjama, aber es war schon nach Mitternacht, deshalb sprach nichts dagegen, dass ich so rumlaufe. "Guten Abend, hier ist ihre bestellte Pizza. Einmal Paprika Pepperoni in Party Größe." Wie kommt man bitte auf die Idee so spät noch Pizza zu bestellen und dann noch in Party Größe. Ich bezahlte die Pizza mit dem Geld, welches auf der Kommode im Flur lag und legte die große Schachten daraufhin zu den Jungs auf den Couchtisch im Wohnzimmer. Die Jungs wollten sich sofort darauf stützen aber ich unterbracht sie. "Ich erwarte immer noch eine Antwort.", "Mir war langweilig, deshalb rief ich Mark an um hier so 'n bisschen abzuhängen. Immerhin muss ich auch sein neues Zuhause sehen", antwortete mir sein Deppen Freund. "Und deshalb bestellt ihr so spät noch Pizza?", "Mh ja, warum nicht. Wir hatten Hunger und keiner von uns kann Kochen. Willst du mit essen?", fragte er mich und hob dabei sein Stück Pizza hoch. Im Augenwinken konnte ich sehen, wie Mark seine Augen verdrehte. Komisch, dafür das er sonst nie seine Klappe halten kann, war er ziemlich ruhig. Obwohl mein Magen anfing leise zu grummeln, sehnte ich mich trotz dessen nach meinem Bett. "Ne danke, ich gehe schlafen. Seid nicht zu laut!" Mit diesen Worten drehte ich mich um und ließ ihnen damit ihre Ruhe, wobei ich hoffte, dass sie mich auch in Ruhe schlafen lassen würden.

"Steh auf!", hörte ich eine gedämpfte Stimme sagen, doch ich wollte nicht aufstehen und kuschelte mich an die Decke. Kurz danach nahm ich ein leises Seufzen wahr, ehe die Vorhänge plötzlich aufgerissen wurden und mir die Decke weg gezogen wurde. Stöhnend hielt ich mir die Augen zu und zog mir meine Beine zu meiner Brust, da mir plötzlich total kalt war. Wer wagte es mich zu wecken? "Das nächste mal werde ich dich nicht wecken. Der Chauffeur wird gleich da sein.'' Sofort schreckte ich hoch, dabei fielen mir ein paar lose Strähnen aus meinem Zopf in mein Gesicht. ''Was? Hättest du mir das nicht früher sagen können?'', ''Sei froh, dass ich dich überhaupt geweckt hab! Wer weiß, wie lange solche Höhlenmenschen wie du schlafen. Bestimmt den halben Tag über.'' Genervt stand ich auf und lief stumm an ihm vorbei, um ins Badezimmer zu gelangen. Eine Diskussion ist das letzte, was ich an diesem Morgen gebrauchen konnte.

Nach knapp 20 Minuten war ich im Badezimmer fertig und ging fertig geschminkt und mit gestylten Haaren in das Zimmer, um mir Klamotten rauszusuchen. Dabei fiel mir jedoch auf, dass ich gar keine Ahnung hatte, wohin es gehen würde. ''Wo fahren wir denn gleich hin?'', fragte ich Mark, welcher am kleinen Esstisch in der Küche saß und einen Apfel aß. ''Du musst mit mir zu der Firma kommen, dort finden heute wichtige Meeting statt und du musst ein paar Verträge unterschreiben'', ''Muss ich dafür extra zur Firma fahren? Ich muss noch ein paar Sachen erledigen.'' Erst sah er mich an, als würde ich in einer komplett anderen Sprache sprechen, ehe er seine Augen verdrehte und wieder auf sein Handy blickte, als würde meine Anwesenheit gar nicht existieren. ''Ja, musst du'', antwortete er mir und blickte dabei nicht von seinem Handy hoch.

Oben angekommen, öffnete ich die schwarze Tür, des großen Kleiderschrankes und musterte die Klamotten, welche dort hangen. Es würden wichtige Geschäftsleute dort sein und da ich mich und die Firma meiner Eltern nicht blamieren will, entscheide ich mich für eine modische, aber dennoch klassische Bluse und eine passende Hose. ''Ich bin fertig, wir können losfahren.'' Damit gingen wir auch schon aus dem haus und stiegen in den schwarzen Range Rover ein.

Während der ganzen Fahrt fand es Mark anscheinend nicht für notwendig, sozial zu sein und steckte sich stattdessen direkt seine Kopfhörer in die Ohren und schloss seine Augen. Obwohl ich genau wusste, dass er keine Musik hörte, da seine Kopfhörer nichtmal vernünftig an sein Handy eingesteckt waren, sprach ich ihn nicht darauf an und ließ ihn somit wie einen Deppen aussehen.

Am großen Gebäude angekommen, öffnete der Chauffeur mir die Tür und schaute verdutzt dem Jungen hinterher, welcher es nichtmal für nötig gehalten hatte, mir die Tür zu öffnen, sondern direkt ins Gebäude lief. Was für ein Gentlemen. Schnell bedankte ich mich bei ihm und lief dann kopfschüttelnd ins Gebäude rein. Ich müsste nur ein paar Papiere unterschreiben, danach kann ich sofort nach Hause, das schaffe ich.

Nachdem ich mich bei der Sekretärin, welche mir zu meiner Verlobung gratulierte, angemeldet hatte, wurde ich von einem jungen Mann abgeholt. "Guten Morgen Mrs...", "-Kang, immer noch Kang", lächelte ich ihn an. "Ah gut. Ich war mir nicht sicher ob sie jetzt Tuan heissen oder nicht. Ich bin Park Jinyoung." Freundlich verbeugte er sich vor mir und lächelte, sodass sich seine Augen in Schlitze umwandelten. "Nein, wir sind erstmal noch verlobt", bestätigte ich ihm, obwohl er sich das schon denken konnte. Anscheinend wussten alle Mitarbeiter der der Firma bescheid, dass ich Mark's Verlobte bin. Wo dieser aber hin war, wusste ich nicht. "Gut. Wir müssen jetzt in das obere Stockwerk, da müssen Sie nur ein paar Unterlagen unterschreiben", erklärte er mir und führt mich zum Aufzug. "Du kannst mich gerne duzen", "Klar, wenn das kein Problem für dich ist." Stumm nickte ich ihm zu und betrat dann den Aufzug, welcher vor ein paar Sekunden ein Geräusch von sich abgegeben hat.

"Diesen kleinen Stapel musst du unterschreiben. Du kannst dir die Formulare auch durchlesen. Lass dir einfach Zeit." Ich nickte ihm zu, ehe er wieder in den Aufzug nach unten verschwand. Natürlich würde ich sie nich durchlesen, wer macht das heutzutage noch? Nachdem er aus dem Büro verschwand, setzte ich mich sofort an den Tisch und unterschrieb einfach überall, wo eine Unterschrift hingehört. Je schneller ich bin, desto früher kann ich nach Hause.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 07, 2017 ⏰

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