Der Löwe mit dem Temperament einer Schlange

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Hermine Grangers Sicht

Verwirrt entferne ich mich von Draco. Zuletzt sehe ich noch, wie er wütend gegen die Säule tritt und sich zornig durch die Haare fährt.

Natürlich werden wir Mädchen als unlogisch bezeichnet. Ist Dracos Verhalten in irgendeiner Weise berechtigt? Gestern hat er mich noch in den Arm genommen und seine Löwin genannt. Heute werde ich von ihm verstoßen und das ohne jeglichen Grund.

„Hey Hermine!", ruft jemand meinen Namen und ich stoppe willkürlich.

Hinter mir tauchen Blaise und Terence auf. Der eine wirkt glücklicher, als der andere. Seit wann sind die beiden denn zu solch einer Uhrzeit gut gelaunt?

Terence fragt: „Wohin des Weges, Granger?"

Ich zeige auf die Tür hinter mir und tippe gegen meine Stirn. Beide Jungen klatschen sich gegen die Stirn und grinsen dumm. Ich schüttele lächelnd den Kopf und drehe mich um. Mein Weg führt zu Snapes Unterricht.

Das Klassenzimmer füllt sich allmählich. Ich setze mich in die zweite Reihe, welche leer steht und lege meine Tasche neben meinen Sessel. Die Bücher staple ich auf den Tisch. Im selben Moment gesellt sich eine weitere Person zu mir. Sie entpuppt sich als Daphne und ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.

Daphne wirft sich ihre langen Haare nach hinten und schenkt mir ein warmes Lächeln, welches ich augenblicklich erwidere.

„Du setzt dich freiwillig zu mir?", frage ich erstaunt und warte geduldig auf eine Antwort.

Daphne nickt zustimmend und meint: „Solange du mich nicht beißt, habe ich kein Problem mit deiner Anwesenheit."
„Nun, ich wurde letztens wegen Tollwut geimpft", scherze ich und Daphne sieht mich ernst an. „Nein, natürlich nicht!"

„Das solltest du aber", gibt das Mädchen zu. „Tollwut ist eine ernstzunehmende Krankheit."

„Ich habe vor am Trimagischen Turnier teilzunehmen", vernehme ich eine Stimme voller Hohn.

Harry James Potter.

Er blickt kurz zu mir und schaut erneut zu seinen Freunden. Daphne bemerkt, wie ich ihren Blicken ausgewichen bin und folgt meinen.

„Dieser Potter", beginnt die Slytherin und lehnt sich vor, um mir meine Sicht zu versperren. „Er nervt dich, oder?"

Ich zucke mit den Schultern und meine: „Ich weiß es nicht."

„Du weißt es nicht?", wiederholt Daphne meine Aussage und zieht fragend die Augenbrauen hoch.

Unerwartet ertönt eine weitere Stimme: „Sie möchte ihm liebend gerne die Hände um den Hals legen."

Wir beide drehen uns in die Richtung aus der die Stimme kommt und erblicken drei Jungen. Draco, Blaise und Terence.

„Wo ist Theo?", frage ich.

Seit wann rede ich problemlos mit einem Slytherin? Was ist nur los mit mir?

Draco grinst und flüstert in mein Ohr: „Ich habe das Gefühl, als würde Theo eine Neue abschleppen."

Ich verdrehe genervt die Augen und würde Draco gerne eine für seine Dummheit verpassen.

„Ich erwarte, dass alle meine Schüler diszipliniert und vernünftig diese Schule verlassen", spricht Snape wie aus dem Nichts und jeder setzt sich hin.

Der Professor schreitet voran und dreht sich stilvoll zu uns Schülern um.

Ein letztes Mal werfe ich einen Blick auf Harry und bemerke, dass seine Blicke an mir hängen.

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