Die verbitterte Löwin

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Hermine Grangers Sicht

Seit dem Kuss sind nun sechs Tage vergangen und das Thema ist seitdem nicht mehr aufgekommen.

Ich fühle mich ein wenig hintergangen. Schließlich ist es nicht bei einem Kuss geblieben. Ich habe ihm die Liebe gestanden! Dies ist nicht etwas, worüber nicht geredet werden soll!

Heute beginnt die erste Aufgabe für das Trimagische Turnier. Es ist fragwürdig, weshalb das Turnier zu solch einer Zeit stattfindet. Aber Dumbledores Entscheidungen sollten niemals in Frage gestellt werden.

Um meinen Problemen auf den Grund zu gehen, habe ich mich in der Bibliothek ein wenig umgesehen. Siebenunddreißig leichte Lektüren und trotzdem bin ich noch immer im Dunkeln.

„Hermine", höre ich Pansy Parkinson rufen. „Warte auf mich!"

Ich verlangsame meine Schritte und die Slytherin taucht neben mir auf. Ihr Gesicht strahlt vor Freude und natürlich frage ich nicht nach dem Grund, da ich derzeit meine eigenen Probleme habe. Außerdem wird sie es mir schon von alleine erzählen, wenn ihre Laune dafür ist. Derzeit möchte sie wahrscheinlich bloß grinsen und auf Wolke sieben schweben.

„Möchtest du mich nicht nach dem Grund meiner Freude fragen?", fragt Pansy wie aus dem Nichts und ich lache mich innerlich schlapp.

Schultern zuckend meine ich: „Nun, wenn du es unbedingt erzählen möchtest, dann schieße los."

„Es ist wegen Theo!", schwärmt sie überglücklich. „Er ist so lieb zu mir und ich bin einfach nur glücklich!"

„Das wäre mir nie in den Sinn gekommen", meine ich sarkastisch und führe meinen Weg fort.

Ich beachte ihre fragwürdigen Blicke nicht und betrete die große Halle, wo ich mich gegenüber von Draco setze. Mit felsenfestem Blick starre ich ihn an, bis er meine Anwesenheit bemerkt.

„Was willst du, Granger?", zischt er und alle guten Geister verlassen mich.

Hat er mich ernsthaft mit dem Nachnamen angesprochen?

Ich lege verstört eine Strähne hinter mein Ohr und schaue ihn entsetzt an. Draco sieht mich für eine Millisekunde an und blickt augenblicklich wieder nach vorne.

„Ich habe mir nur gedacht, dass wir etwas zu besprechen haben, Malfoy", zische ich genervt.

Er sieht mich herablassend an und zuckt mit den Schultern. Seine Blicke wandern erneut nach vorne und ein desinteressiertes Lächeln taucht auf seinen Lippen auf.

„Ich wüsste nicht, was ich mit einem Schlammblut besprechen müsste", faucht er zurück und richtet die Aufmerksamkeit von Pansy, Theo, Daphne, Blaise und Terence auf uns.

Pansy fragt schockiert: „Ich habe gedacht, dass du Hermine akzeptierst."

Es ist eher ein Wunder, dass dieses Mädchen mich mag. Von Draco wäre es zu erwarten, aber nicht von ihr.

„Kümmere dich um deinen eigenen Kram", zischt Draco und Pansy erstarrt.

Daphne fragt amüsiert: „In welchem Monat bist du schwanger, Draco?"

„Hüte deine Zunge, Greengrass", droht Draco und zeigt mit seinem Zeigefinger auf sie.

Daphne grinst bloß und antwortet: „Was hast du vor dagegen zu machen? Mich bei deinem Vater verpetzen?"

Zum Glück unterbricht Dumbledore diesen Streit, da er beginnt zu sprechen. Immerhin habe ich später noch genug Zeit, um diesen Vollidioten auszufragen.

„Liebe Schüler!", heute beginnt das Trimagische Turnier. „In einer Stunde, um genau zu sein! Die Teilnehmer mögen sich daher rechtzeitig in die Bibliothek begeben, um sich vorbereiten zu können."

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