12. Kapitel: Freitag der 13.

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„Was? Ja, ja ich hab dir zugehört!“, murmelte Jenna und erblickte Liam, der mit Eric an seinem üblichen Tisch saß und gerade damit beschäftigt war, mit einem Strohhalm Reis auf seinen Kumpel zu pusten. Jenna verdrehte die Augen.

„Was hab ich denn gesagt?“, fragte Maria und verschränkte die Arme vor der Brust während sie dem Blick ihrer Freundin folgte.

„Was?“, meinte Jenna und blickte auf.

„Du bist echt ziemlich daneben meine Liebe!“, erklärte Maria und lächelte. „Liam scheint dir ja ziemlich im Kopf herum zu spuken!“, fügte sie hinzu doch dabei zuckte Jenna nur mit den Schultern.

„Nicht mehr als sonst auch!“

Erneut stach sie mit der Gabel in ihren Salat ohne die Absicht zu haben, diesen wirklich aufzuessen. Ihr war der Hunger durch all die Gedanken irgendwie vergangen, stattdessen freute sie sich mehr auf den Nachmittagsunterricht. Englisch und Sport standen noch auf dem Stundenplan und so würde der Nachmittag ein äußerst angenehmer werden.

„Naja ok, also wie wäre es, wenn wir heute alle ins Sin gehen würden? Du weißt doch, dass die immer ihre Mottoparties schmeißen, wenn Freitag der 13. ist und ich dachte, wir könnten heute mal die Sau rauslassen!“, sagte Maria begeistert und wartete gespannt auf Jennas Antwort. Wahrscheinlich würde sich die halbe Schule im Sin tümmeln, doch wie Jenna vorhin ja bereits festgestellt hatte, wollte sie die anderen endlich besser kennenlernen und das konnte sie nicht, wenn sie immer allen Veranstaltungen aus dem Weg gehen würde. Außerdem wusste sie, dass ihr Bruder Chris ebenfalls dorthin gehen wollte, da er sie schon gefragt hatte, ob sie nicht Lust hätte ihn zu begleiten. Morgen wäre keine Schule, Jenna hatte sowieso nichts Besseres zu tun und sie konnte vielleicht ein paar Gespräche mit ihren Mitschülern führen. Warum also nicht?

„Klar, ich bin dabei!“, meinte sie also schließlich und überraschte ihre Freundin damit.

„Ehrlich?? Du gehst mit?“, Maria hob die Hand an und legte sie Jenna auf die Stirn. „Du hast doch nicht etwa Fieber, oder?“, fragte sie vorsichtshalber und ließ ihre Zunge über die Lippen wandern, während sie angestrengt fühlte ob Jennas Stirn heiß war. Diese schlug die Hand ihrer Freundin weg und lachte.

„Hör mit dem Schmarrn auf Maria. Ich bin nicht krank sondern einfach mal in der Stimmung, was Neues zu probieren!“, sagte Jenna und ließ ihren Blick erneut über die Tische gleiten und dieses mal, traf sie direkt auf Liams Blick. Ein Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht und dieses erwiderte sie. Seit Mittwoch, war nichts mehr zwischen ihnen passiert. Beide waren bemüht gewesen, sich entweder aus dem Weg zu gehen oder, in den Augenblicken in denen sie nicht drum herum kamen, höflich miteinander umzugehen. Beide wussten, dass es zwischen ihnen niemals so laufen würde, wie zwischen anderen doch Jenna glaubte, dass sie sich in einer Sache einig waren: Sie wollten das auch gar nicht. Sie waren im Begriff ihren eigenen und persönlichen Weg zu finden und zu diesem würden diverse Differenzen immer dazu gehören, doch vielleicht wären sie ja tatsächlich irgendwann im Stande nicht mehr alles so extrem persönlich zu nehmen.

„Sin? Wie kommst du darauf?“, fragte Liam Eric, der begeistert von der heutigen Mottoparty erzählte, die in der Bar stattfinden würde, in der Liam am Sonntag erst gewesen war.

„Keine Ahnung, alle Welt spricht davon!“, erklärte Eric der seine größte Freude damit hatte, in diesem Moment kleine Kügelchen aus seiner Serviette zu formen.

„Wer ist denn bitte alle Welt?“, meinte Liam und sah seinen Kumpel, der ihn keines Blickes würdigte, verwirrt an.

„Naja, ein paar Leute halt. Komm schon, was hast du schon zu verlieren?“, fragte Eric ihn und ließ von seiner Serviette ab, als einer der Lehrer an ihm vorbei ging und ihn kritisch beäugte.

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