10. Kapitel: Verhext

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Kapitel 10: Verhext

„Liam, Jenna….wie läuft es denn bei euch so?“, fragte Mrs. Star, die wieder vor ihnen saß und während sie das aussprach ein kleines Stoffschweinchen, welches umgefallen war wieder hinstellte.

„Alles in Ordnung würde ich mal sagen!“, meinte Liam und hatte, wie immer eigentlich, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Gut, gut! Ihr werdet euch sicherlich darüber wundern, dass ihr wieder hier seid!“, sagte Mrs. Star und schien ein wenig aufgeregt zu sein.

„Ein klein wenig vielleicht?“, meinte Jenna, die sich nach vorne gebeugt hatte um ihre Arme auf der Tischkante ablegen zu können.

Mrs. Star räusperte sich einmal, dann blickte sie auf. Ausnahmsweise saß ihre Brille sogar am richtigen Fleck, nämlich auf ihrer Nase, trotzdem blickte sie darüber hinweg anstatt hindurch. Sie schien ziemlich nervös zu sein.

„Also gut, ihr kennt doch beide Mr. Kurstchoff, nicht?“, fragte Mrs. Star und dabei sahen sich Jenna und Liam für einen kurzen Augenblick gegenseitig an.

„Natürlich, er ist ja schließlich auch unser Schulleiter!“, meinte Liam und fragte sich, ob Mrs. Star jetzt vielleicht tatsächlich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.

„Ja, ja. Natürlich kennen ihr ihn, was für eine blöde Frage. Also, es ist mir äußerst unangenehm euch beiden das jetzt aufs Auge zu drücken, aber ich wurde beauftragt mit euch darüber zu sprechen. Das ist vergleichbar mit der Personalabteilung in einer großen Firma, sie trifft vielleicht nicht alle Entscheidungen selber, muss diese jedoch trotzdem mitteilen…“, erklärte Mrs. Star, wurde jedoch durch Liam unterbrochen.

„Nehmen sie es mir bitte nicht übel Mrs. Star, aber vielleicht wäre es besser Sie würden zum Punkt kommen?“

Mrs. Star blickte ihn an als wolle sie ihn mit einem Speer durchbohren.

„Liam, ich erbitte mir in der nächsten Zeit ein angemesseneres Verhalten deinerseits oder ich werde irgendwann noch richtig sauer, hast du mich verstanden?“, schimpfte Mrs. Star und Liam lehnte sich überrascht zurück und nickte.

„Ich wollte euch lediglich erklären, dass ich mit dieser Entscheidung nichts zu tun habe, aber wenn ihr das nicht hören wollt ist das auch kein Problem für mich denn das verkürzt die Sache ungemein. Mr. Kurstchoff war der Ansicht, dass ein Informationsstand für den anstehenden Elternabend nötig wäre, bei dem dieses Projekt ausgiebig vorgestellt wird. Eltern sollen im Stande sein, sich bei Bedarf und Interesse darüber zu informieren, wie der Inhalt des Projektes lautet und wie sich das Organisatorische darstellt. Jetzt kann ich das leider nicht übernehmen, da ich selber Eltern empfangen werde und dies teilte ich unserem Schulleiter auch mit, doch er bestand darauf und hat euch beide ausgewählt dies jetzt für mich zu übernehmen!“, erklärte Mrs. Star jetzt kurz und bündig und versetzte beide für einen kurzen Augenblick in eine Art Schockstarre.

„Warum sollen genau wir das bitte machen?“, fragte Jenna und wollte um jeden Preis verhindern, einen ganzen Abend lang in dieser Schule zu verbringen, während alle anderen das treiben konnten was sie wollten. Und dann sollte sie den Abend auch noch alleine mit Liam verbringen, das war schlicht und ergreifend unmöglich! Das wäre genau solch ein Moment, der alles zerstören würde, was sie bisher geschafft hatten. Nicht, dass sie nicht trotzdem ihre Auseinandersetzungen gehabt hätten in den letzten Tagen, aber sie waren sich durchaus häufiger einig geworden als in den letzten drei Jahren zusammen genommen!

„Da tragt ihr selber die Schuld! Wenn ihr nicht solch einen Aufstand wegen des Projektes gemacht hättet und im Vornherein nicht so auffällig gewesen wäret, dann wäre der Schulleiter im Leben nicht auf euch gekommen, doch jetzt ist es nun mal so wie es ist und das Einzige worum ich euch bitten möchte ist, dass ihr euch nicht vor den Eltern zerkriegt! Das würde ein äußerst falsches Licht auf das Ganze werfen!“, erläuterte Mrs. Star mit ungewohnt strenger Stimme. Sie war ebenfalls schon genervt von den beiden Streithähnen, dass konnte man ihr klar ansehen!

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