32. Kapitel: Entscheidung

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32. Kapitel: Entscheidung


Als sie in der Hütte ankamen, begleitet von peinlichem Schweigen ab dem Zeitpunkt, in welchem Liam gegangen war, ließ sich Jenna auf ihr Bett fallen und starrte an die Decke. Maria warf ihr einen vielsagenden Blick zu, doch Jenna konnte ihn nicht sehen, denn sie war vollkommen versunken in dem, was vorhin geschehen war.

Wie war Liam nur auf diese Idee gekommen? Was ging in ihm vor? Konnte Jenna das alles ernst nehmen oder war es eines seiner Spielchen?

Steph plapperte als erste los und tat dabei so, als hätte sie nichts von dem mitbekommen was sie im Wald vorgefunden hatte. Naja, eigentlich hatte sie auch nicht wirklich etwas gesehen und sie kannte weder Jenna noch Liam gut genug um etwas zu vermuten.

„Ach was für ein erster Abend. Welsh ist einfach unglaublich heiß und es könnte sein, dass ich mich ein klein wenig in ihn verknallt habe!", erläuterte Steph, die gerade dabei war sich ihren Rock und das Shirt auszuziehen um in ihren Schlafanzug zu schlüpfen. Bei der Erwähnung seines Namens zog sich alles in Jennas Körper zusammen.

„Steph, es ist doch gar nichts passiert also krieg dich wieder ein!", meinte Amelia, die ein wenig genervt wirkte von ihrer Freundin. Jenna hielt sich mit jeglichem Kommentar zurück.

„Es ist noch nichts passiert, wenn ihr versteht was ich meine...", Steph zwinkerte ihrer Freundin zu und ließ den Blick dann zu Jenna schweifen.

„Hat er  im Wald vielleicht irgendwas über mich gesagt?", fragte sie schließlich und obwohl Jenna sie nicht ansah wusste sie doch gleichzeitig, dass Steph mit ihr sprach. Sie ließ ihre Hand über den Kopf unter das Kissen wandern und kam mit den Fingerspitzen an etwas kühles. Irritiert zog sie es heraus und musste feststellen, dass Liam ihr Handy, bevor sie angekommen waren, vorbei gebracht hatte. Er musste gleich nachdem er den Wald verlassen hatte hierher gesteuert sein, denn sie waren ihm kurz darauf gefolgt.

„Jenna?", Steph versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erregen und so blickte Jenna mit dem Handy in ihrer Hand auf.

„Ne, eigentlich nicht. Wir haben aber nicht wirklich viel geredet...", war alles was Jenna zu sagen hatte und als sie den auf den Bildschirm starrte und das kleine Lämpchen ihr eine Benachrichtigung ankündigte betätigte sie den Knopf und gab den Pincode ein. Eine Nachricht von Liam wurde ihr angezeigt und Jenna setzte sich abrupt auf.

„Was ist los? Alles in Ordnung mit dir?", fragte Maria, die sich kein Stück für Steph zu interessieren schien.

„Alles bestens. Ich geh noch mal kurz raus an die frische Luft solange ihr euch die Zähne putzt!", erklärte Jenna ruhig, obwohl ihr ganzer Körper schon wieder in Flammen zu stehen schien. Wie schaffte es dieser Mensch nur, durch Kleinigkeiten solch ein Gefühl in ihr auszulösen?

„Hey wenn du mir nichts sagen willst ist das in Ordnung, du musst nicht gleich abhauen!", erklärte Steph und ging dabei auf das Badezimmer zu, dass sich in jeder der Hütten an der selben Stelle befand.

„Das hat ausnahmsweise nichts mit dir zu tun, ok? Mir ist einfach warm und ich will meine Ruhe!", erklärte Jenna etwas zu energisch und öffnete die Tür.

„Sie muss ja nicht gleich so zickig werden!", hörte sie Steph hinter sich murmeln, ignorierte sie jedoch. Stattdessen öffnete sie die Nachricht, noch bevor sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Ihr Herz pochte wie wild, als sie die ersten Worte las.

„Hey Carson, war ein verrückter Abend. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist aber was ich weiß ist, dass ich an dich denke. Es ist verrückt, ich weiß, doch was wäre wenn wir es versuchen. Zwanglos, ohne große Dramen. Wir genießen einfach den Moment, ohne große Zukunftsversprechungen...Was meinst du?", Jenna starrte auf den Bildschirm. Was sollten sie versuchen? Hatte Liam ihr diese Nachricht nur geschrieben um die Grenzen klar abzustecken? Warum sagte er diese Sachen nicht persönlich und wie zum Teufel sollte sie jetzt darauf reagieren? Sie ließ ihr Handy sinken und setzte sich auf die oberste Stufe ihrer Hütte. Es war leise geworden und nichts deutete mehr auf die vorher stattfindende Feier hin doch in Jenna war alles laut und schrill und sie wunderte sich darüber, dass niemand das mitbekam.

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