6. Kapitel: Punkt 2

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6. Kapitel: 2. Punkt

„Nimm dir einen Badeanzug mit!“, las Jenna vor und starrte entgeistert auf den Zettel. Er war von Liam gezeichnet und hatte in ihrer Spindtür gesteckt, als sie nach dem Unterricht hingegangen war, um die Dinge die sie zuhause nicht benötigte, zu verstauen.

„Wieso einen Badeanzug?“, fragte Maria verwirrt und nahm Jenna den Zettel aus der Hand.

Diese zuckte planlos mit den Schultern. „Keine Ahnung, vielleicht will er mich irgendwo ertränken!?“, meinte sie und zog dabei Marias Aufmerksamkeit auf sich, die sie so ansah als glaube sie ihre Freundin sei nicht mehr ganz dicht.

„Klar und deswegen weist er dich darauf hin, dass du einen Badeanzug mitnehmen sollst, denn er will ja deine wundervolle Kleidung dabei nicht versauen!“, meinte diese sarkastisch und gab Jenna den Zettel zurück.

„Ich schätze mal, ihr geht wohl irgendwohin zum schwimmen. Aber warum hat er dir das nicht gleich gesagt? Was ist das denn bitte für eine Unternehmung?“, sagte Maria und hob ihren Rucksack auf, den sie neben Jennas Spind verstaut hatte.

„Ich muss zugeben, dass mich das jetzt irgendwie neugierig auf morgen macht!“, erklärte Jenna und schloss ihren Spind der nun voll beladen mit all dem Krempel war, den sie nicht brauchte.

„Mich auch!“, entgegnete Maria und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach draußen. Der Schultag heute hatte sich weitaus mehr in die Länge gezogen als Jenna  erwartet hatte. Der Test in Mathe war sehr gut gelaufen, kein Wunder bei all dem Aufwand den sie betrieben hatte um gut abzuschneiden. Sie hatte gestern Abend nichts anderes mehr getan als zu lernen und sich darauf vorzubereiten. Maria hatte zu ihr gesagt, dass Jenna auf diese Art und Weise ihre gesamte Jugend wegschmiss, denn sie könnte mit wesentlich weniger Aufwand genau dieselben Leistungen erzielen. Recht viel besser konnte man nämlich eigentlich gar nicht sein, so dachte Maria zumindest.

Kurz bevor sie die Ausgangstür erreichten drängelte sich jemand vor und Jenna hatte bereits einen bissigen Kommentar auf den Lippen, als sie Liam entdeckte, der sich noch nicht einmal im geringsten darum scherte, dass er Jenna einen Schubser gegeben hatte.

„Wie wäre es, wenn du das nächste Mal besser aufpasst? So klein bin ich nun wirklich nicht, dass man mich übersehen könnte!“, zischte sie und sorgte so dafür, dass Liam sich kurz zu ihr umdrehte.

„Ob dus glaubst oder nicht, das war jetzt ein Versehen!“, konterte er relativ ruhig und wandte sich wieder ab um die Tür aufzumachen. Diese hielt er dann sogar für Maria und Jenna auf, damit diese auch noch hindurchtreten konnten.

„Das ist immer leicht zu sagen Welsh, ich meine, du könntest durchaus mal ein wenig mehr auf deine Umwelt achten anstatt immer nur blind durch die Gegend zu laufen!“, sagte Jenna, die sich zwar dessen bewusst war, dass Liam ihr die Tür aufgehalten hatte, dies jedoch kaum zu würdigen wies schließlich gehörte dies ja wohl zu den Höflichkeitsfloskeln schlechthin!

„Boah Carson ernsthaft, geh mir jetzt nicht auf die Nerven! Ich hab echt besseres zu tun, als mich hier jetzt mit dir zu zoffen!“, meinte Liam und verdrehte die Augen. In der Regel hielt sich Maria sofort raus, sobald Liam und Jenna damit begannen sich irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen und genau dies tat sie auch bei diesem Mal und so ging sie einfach stillschweigend einige Schritte voraus.

„Ich wollte es ja einfach nur mal anmerken!“, meinte Jenna und folgte ihrer Freundin. Da Liam bis zu seinem Auto denselben Weg hatte ging er neben Jenna her, musste sich jedoch zusammenreißen. Carson wollte ihn nur wieder provozieren und wenn sie so weiter machte, dann würde sie es auch noch schaffen. Sein Tag war einfach beschissen gelaufen und so täte ihm eine kleine Auseinandersetzung, bei der er seinen Unmut los werden konnte, mit Sicherheit sehr gut. Andererseits hatte er einfach nicht den Nerv sich jetzt mit Carson zu beschäftigen.

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