43. Kapitel

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"Nein darin siehst du fett aus", warf Hugo ein und nahm einen Schluck aus seinem Glas, welches er von der Verkäuferin in die Hand gedrückt bekommen hat. "Na vielen Dank für deine Freundlichkeit", meinte ich. "Genau. Du musst das viel netter sagen! So wie ich! Kathi, das Kleid macht dir einen Panorama Hintern", sagte Aléjandra. "Wow. Ihr seid beide wirklich einfühlsam", meinte ich und zog den Vorhang der Umkleide wieder zu, um mich mit Hilfe der Verkäuferin aus dem Kleid zu schälen. "Joshua? Wärst du so lieb und suchst ein anderes Kleid?", rief ich. Wenig später öffnete sich der Vorhang ein Stück und ein weißes Spitzenkleid wurde hineingereicht. Perlen schmückten es und insgesamt sah es vielversprechend aus. Ich nickte meiner An- und Ausziehhilfe zu und gemeinsam steckten wir mich in das Kleid. Vorsichtig zog ich den Vorhang auf und machte einen Schritt raus. "Oh. Mein. Gott. Das ist es!", rief Maud und sprang auf."Kathi... wenn du das nicht nimmst, dann spinnst du", sagte Lina und klatschte begeistert einmal in die Hände. "Meint ihr?", fragte ich und drehte mich einmal im Kreis, bevor ich ein paar Schritte bis zum nächsten Spiegel lief. Als ich hineinsah, verschlug es mir die Sprache. Das Kleid war sehr figurbetonend, anders als die Kleider die ich bis jetzt anprobiert hatte. Der Rock fiel dann locker zu Boden. Es zeigte Haut, aber nur soviel, dass es nicht billig wirkte.

Und ich musste sagen, jetzt wo ich hier stand und mich in diesem Kleid sah, war ich mir 100 prozentig sicher, dass es DAS Kleid ist

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Und ich musste sagen, jetzt wo ich hier stand und mich in diesem Kleid sah, war ich mir 100 prozentig sicher, dass es DAS Kleid ist. "Es ist perfekt", flüsterte ich leise und strich mit einer Hand vorsichtig über den weißen Stoff. "Du siehst fabelhaft aus darin", sagte Aléjandra und von Hugo kam ein zustimmendes nicken. "Ich bin sprachlos", sagte Joshua und sah mich durch den Spiegel an. Leicht lächelte ich. Vorsichtig schielte ich auf das Preisschild. "Ja und nachdem ich den Preis gesehen habe bin ich mir ziemlich sicher, dass wir doch lieber ein anderes Kleid aussuchen", sagte ich und mein Lächeln verschwand sofort wieder. Seufzend verschwand ich in der Umkleide und zog meine normalen Sachen wieder an. Ich hatte gefühlt jedes Kleid in diesem Laden anprobiert und ausgerechnet das, das perfekt ist, ist mir zu teuer. Etwas niedergeschlagen trat ich aus der Umkleide. "Wir nehmen es", sagte Joshua der Verkäuferin, welche uns zu lächelte und dann mit dem Kleid nach vorne verschwand. "Joshua was soll das? Ich kann es mir nicht leisten. Ich bin immernoch Student. Ich wiederhole das Jahr, vergiss das nicht. Ich verdiene kein Geld im Moment", meinte ich. "Aber ich. Und ich finde, dass du bei deiner Hochzeit das Kleid tragen solltest, welches du haben willst und wenn du es nicht kaufen kannst, dann tu ich es", sagte er. "Joshua das musst du nicht", sagte ich. "Nein, ich muss das nicht, aber ich möchte gerne, dass meine Schwester glücklich ist. Also sag einfach Danke und damit ist die Sache gegessen. Sieh es als... nachträgliches Geburtstagsgeschenk", sagte er. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen "Danke", sagte ich, dann ging ich zusammen mit ihm nach vorne. Die anderen warteten inzwischen draußen und Noah hatten wir zu Erika gebracht, damit er sich nicht den ganzen Tag langweilte. Joshua bezahlte das Kleid und wir bekamen den pinken Kleidersack inklusive Kleid in die Hand gedrückt. "Danke danke danke danke danke Joshua", sagte ich und küsste seine Wange. "Kein Problem. Ich hab doch gesehen wie sehr du es haben wolltest", meinte er und verstaute das Kleid vorsichtig in Mauds Auto. Aléjandra und Hugo verabschiedeten sich schon, Maud, Lina, Joshua und ich entschieden uns aber noch dazu, passende Schuhe zu suchen. "Lina?", fragte ich, während wir durch die Regale stöberten. Maud war inzwischen in einem Schmuckladen verschwunden und Joshua war in irgendein Sportgeschäft gegangen. "Ja?", fragte sie, während sie drei Schuhkartons auf einer Hand balancierte. "Also... ich könnte noch eine Brautjungfer gebrauchen", sagte ich leise. Sofort ließ sie alle drei Kartons fallen. "Und ich soll das sein?", fragte sie ungläubig. Leicht grinsend nickte ich. Kurz quitschte sie, zog mich aber dann in eine Umarmung. "Ja! Ja ich will!", sagte sie. "Das klang so als ob ich dir einen Antrag gemacht hätte", sagte ich lachend und erwiederte die Umarmung. "Ich... ich dachte nur, du fragst mich gar nicht erst, weil wir hatten doch so einen schweren Start und dann noch diesen blöden Streit und...", sagte sie, ich unterbrach sie aber. "Also eigentlich, hab ich schon seit langem vor dich zu fragen... ich hab mich nur nicht getraut dich anzurufen. Ich könnte mir niemand besseren vorstellen. Ausser die anderen Brautjungfern... aber dich wollte ich auch unbedingt dabei haben!"

I Feel You (Antoine Griezmann Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt