24. Kapitel

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"Boar Antoine ey", meinte ich genervt und schlug meine Hände auf meine Ohren, nachdem er das gefühlt 300. Mal seinen angesabberten Finger in mein Ohr steckte. Antoine gluckste. "Was denn?", meinte er. "Lass das! Das ist widerlich, abartig und nervig zu gleich!", meinte ich und schob ihn von mir weg. "Was soll ich lassen? Das?", fragte er und sein Finger steckte erneut in meinem Ohr. (Das klingt irgendwie komisch😂😂😂) "Ok. Jetzt bring ich dich um", meinte ich und ging bedrohlich auf ihn zu. "Jetzt hab ich wirklich Angst", meinte er und ging lachend rückwärts. "Willst du dir harte Tour, oder lieber die weiche?", fragte ich. "Hmm. Was wäre denn die harte Tour?", fragte er. "Die Säuremienen", erwiederte ich mit einem fiesen Grinsen. Antoines Blick glitt an die Uhr hinter mir. "Na gut, aber die Säuremienen müssen warten. Ich bin spät dran", sagte er und lief zu seinem Kleiderschrank um ein paar Sachen in die Tasche daneben zu schmeißen. Zu letzt kramte er noch Schuhe aus dem Schrank. Zwei verschiedene wohlbemerkt. "Wieso zum Teufel müssen Fußballspieler immer zwei verschiedene Schuhe tragen?", fragte ich und warf ihm die Wasserflasche zu, die auf seinem Tisch stand. "Das, ma chérie, ist eine sehr lange Geschichte, die ich dir im Auto erzählen werde", meinte er und schulterte seine Sporttasche. Mit schnellen Schritten lief er zur Tür und ich kam hinterher. Gaaaaaanz langsam. "Man ich komm zu spät Kathi! Dann muss ich wieder in die Pommes Kasse Zahlen!", meinte er. "Und genau das ist die weiche Tour", meinte ich schlicht. Antoine hatte mir erklärt, dass wenn einer der Spieler zu spät kam, 1€ zahlen musste und zwar 1€ für jede zu spät gekommene Minute. Von dem Geld ging die Mannschaft dann am Ende des Jahres Pommes essen. Simpel aber effektiv, wie man sieht. Gemütlich setzte ich mich in seinen Wagen. "Wann musst du denn da sein?", fragte ich und schloss gaaaaaaanz langsam die Tür, um sie dann nochmal zu öffnen und richtig zuzumachen. Antoine raste los wie ein irrer. "Seit 2 Minuten! Toll! Jetzt muss ich mindestens 12€ bezahlen!", meinte er. Und fuhr einfach über eine rote Ampel. "Antoine benimm dich nicht wie ein Irrer. An Geld mangelt es dir ja jetzt wirklich nicht", meinte ich etwas verschreckt über seine Reaktion. "Ja. Aber von 12€ kann man sich soviele Süßigkeiten kaufen!", meinte er, drosselte das Tempo aber, als er meinen verschreckten Gesichtsausdruck bemerkte. Erleichtert atmete ich aus, als er auch an der nächsten Ampel stehen blieb und nicht den armen kleinen Jungen mitriss, der gerade dabei war mit seinem Dreirad die Straße zu überqueren. Hab ich schonmal erwähnt, dass ich Kinder mag? Nein? Jetzt schon. Aber ich mag sie nur, wenn sie nicht schreien, nicht sabbern und wenn sie keine vollen Windeln haben. Mit einer vollbremsung blieb Antoine dann schließlich auf dem Parkplatz vom Trainingsgelände stehen. Schnell stieg er aus und sobald meine Tür zu gefallen war, war das Auto verriegelt und Antoine rannte wie ein irrer los. Lachend lief ich hinterher. Ich kam viel später an als er und setzte mich an die Seite. Toni war gerade dabei sein Geld in das gelbe Sparschwein einzuzahlen, welches ihm sein Trainer hinhielt. Das Training verlief und zog sich ewig in die länge. Ich nehm alles zurück was ich je gesagt hatte, Fußball ist und bleibt der langweiligste Sport der Welt. Wobei, Schach zählt auch als Sport. Also ist Fußball doch nicht der langweiligste Sport der Welt. Obwohl, wenn ich nochmal nachdenke, ist selbst Schach spannender als Fußball. Einkaufswagenrennen ist ein toller Sport. Davon gibt's sogar eine Weltmeisterschaft. Ich war einer der 13 Menschen, die den Livestream geguckt haben. Endlich war das Training zu Ende und ich wollte schon das Feld stürmen und zu Antoine gehen, als mir ein kleines Mädchen zu vor kam. "Papa!", schrie sie und sprang Antoine sofort in die Arme. Verwirrt schaute ich dahin. Hä? Verwechselt das Mädchen ihn vielleicht? Antoine blickte nervös zu mir und redete dann irgendwas mit dem Mädchen. Langsam kam ich näher. "Guck. Und das ist das Mädchen was Papa meinte. Ich hab sie gaaanz doll lieb", sagte Antoine und zeigte auf mich, als ich bei ihm angegommen war. Das alles ist gerade ein schlechter Scherz, oder? Er hat mir so etwas wichtiges verheimlicht? Eine Frau, etwa in meinem Alter kam auf uns zu. Sie lächelte mich an. "Ich bin Erika", meinte sie. "Hallo?", sagte ich verwirrt. "Eh... Kathi. Erika hast du schon kennengelernt... und das ist Mia. Meine Tochter", meinte Antoine und kratze sich verlegen am Hinterkopf, während er mit der anderen Hand Mia feste an sich drückte. Mia war vielleicht 5, nicht älter. (Jaja ich weiß :D So alt ist die liebe Mia dann doch nicht, aber ich finde das hat hier besser gepasst :)) "Deine Tochter?", fragte ich skeptisch nach. Die Tatsache, dass er eine Tochter hatte störte mich nicht, nur dass er es mir verschwiegen hatte. Freundlich lächelte ich Mia an. "Darf ich deinen Papa ganz ganz kurz alleine sprechen?", fragte ich sie. Sie nickte schnell und wurde sofort Erika übergeben, die mich kurz musterte und dann ein Stück zur Seite ging, wo sie und Mia mit dem herumliegenden Fußball spielten. "Wieso verdammt nochmal hast du mir das nicht erzählt?", fragte ich entsetzt. "Ich... keine Ahnung. Ich wollte es dir erzählen... wirklich! Aber dann haben wir uns doch zerstritten und dann als wir uns wieder versöhnt hatten, hatte ich Angst vor deiner Reaktion", meinte er schnell. Tief atmete ich aus und schloss die Augen. "Ich sperre dich in die Säuremienen, das schwöre ich dir", meinte ich ruhig. "Willst du jetzt nicht mehr mit mir zusammen sein?", fragte er und sah auf den Boden, während er mit seinen Füßen den Boden bearbeitete. "Doch das will ich. Ich finde nur, dass du sowas nicht verschweigen sollst!", meinte ich und sah ihn an. "Na gut. Keine Geheimnisse mehr", meinte er und nickte. "Ok. Dann muss ich dir aber was erzählen", meinte ich. "Und was?", fragte er. "Ich hab Angst vor Eichhörnchen", sagte ich peinlich berührt. "Ich weiß. Hat Joshua mir mal erzählt", meinte er grinsend. "So ein Idiot", meinte ich und drückte ihm grinsend einen kurzen Kuss auf die Lippen. Mia kam auf uns zu gelaufen. Antoine hob sie hoch. "Papa? Kann ich bei dir übernachten? Mama meint ich soll dich fragen", sagte sie. Antoine sah mich fragend an. Warte, bedeutet das, dass ich heute Nacht auch wieder bei Antoine schlafe? Wenn er schon auf meine Einverständnis wartet, dann ja oder? Antoine grinste. "Dann musst du Kathi fragen", meinte er. "Darf ich bei Papa übernachten?", fragte sie und sah mich mit ihren riesen großen kuller Augen an. Wie kann man da Nein sagen? "Ja ich denke schon", meinte ich dann einfach. Na das kann ja was werden...

I Feel You (Antoine Griezmann Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt