Er sorgt für erschreckende Erkenntnisse

Beginne am Anfang
                                    

Da ich so in meine Gedanken versunken bin, bemerke ich erst, dass er bereits direkt vor mir steht, als es auch schon zu spät wäre, um vor ihm zu entkommen. Doch er schaut mir nur tief in die Augen, bevor er weiterspricht.

„Du kannst dich jetzt in deinem neuen Zuhause etwas umschauen. Ich würde dich dabei nur zu gerne begleiten." Er hält mir seinen Ellbogen hin und erwartet allem Anschein nach, dass ich mich bei ihm einhenkle.

Das kann er aber gleich vergessen. So was wird nie passieren. Vor allem nicht nach dem, was er mir gerade durch seine Worte mitteilen wollte. Langsam kann ich mich wirklich nicht mehr zusammenreißen und fahre ihn deswegen lautstark an.

„Tickst du eigentlich noch richtig??!! Das hier ist NICHT MEIN Zuhause!!" Ich weiß, es ist wahrscheinlich nicht gerade das Klügste einen gefährlichen Killer anzubrüllen. Allerdings reagiert Jayden völlig beherrscht.

„Doch, ab jetzt schon! Das Umzugsunternehmen hat alle deine Sachen hier hergebracht.", erklärt er mir mit einer Tonlage, als wenn er einem kleinen bockigen Kind etwas erklären würde!

„DAS KANNST DU NICHT MACHEN!!!", inzwischen bin ich schon so ungehalten, dass sich meine Stimme bei meinen Worten überschlägt. Trotz allem bleibt Jayden weiterhin total gelassen und antwortet mir in einer Seelenruhe.

„Du solltest mittlerweile wissen, dass ich es sehr wohl kann! Schließlich habe ich auch den Umzug bezahlt. Außerdem weiß ich genau, dass es immer dein Wunsch war, mal in diesem Wasserturm zu leben. Jetzt hast du die Chance dazu." Kurz frage ich mich woher er so viel von meinen Wünschen und Vorlieben kennt. Doch dann übergehe ich seine Aussage einfach weitestgehend und bringe stattdessen mein nächstes Argument an.

„Vielleicht war das früher mal so, aber heute habe ich ganz andere Prioritäten. Was ist mit meinen Freunden und meiner Familie? Sie werden sich bestimmt schon wundern, dass ich mich bei ihnen noch nicht gemeldet habe. Und meine neue Arbeit? Spätestens wenn ich nicht pünktlich dort auftauche, wird mein Verschwinden auffallen! Wenn du also nicht scharf darauf bist, dass die Polizei mich hier bei dir findet, solltest du mich jetzt sofort gehen lassen!"

Selbst nach dieser Drohung schaut er mich immer noch entspannt an.

„Deine Freunde werden annehmen, dass du noch mit dem Umzug beschäftigt bist. Zu deiner Familie sage ich nichts. Wir wissen beide warum." Für einen kurzen Augenblick sehe ich einen gefühlvollen Ausdruck in seinen grünen Augen. Ach, du Schade!! Wenn er etwas von meiner Familie weiß, muss er mich definitiv von früher kennen, aber ich kann mich einfach nicht an ihn erinnern!

Bevor ich mir noch länger den Kopf darüber zerbrechen kann, spricht er schon weiter.

„Und über deine Arbeit wollte ich sowieso mit dir sprechen, denn ab sofort brauchst du überhaupt nicht mehr zu arbeiten. Jetzt werde ich für alles sorgen, was du brauchst und natürlich werde ich dir auch jeden Wunsch von den Augen ablesen!" Ok, das klingt ja total Psycho!

„Ich bin bisher selber gut alleine zurechtgekommen. Und ich habe absolut keine Intention daran irgendetwas zu ändern!", knurre ich ihn wütend an.

Was bildet dieser kranke Typ sich eigentlich ein? Als wenn ich es nötig hätte, mich von irgendjemanden aushalten zu lassen. Warte mal! Hatte er vorhin nicht schon so was Komisches angedeutet? Irgendwas davon, dass er den Umzug bezahlt hätte?! Aber das kann doch gar nicht sein! Oder etwa doch? Dann müsste er ja für diese ganzen unerklärlichen Geldangelegenheiten verantwortlich sein.

Allerdings würde das dann auch bedeuten, dass es kein Zufall war, dass ich nun hier, bei ihm gelandet bin. Das er alles geplant hatte, womöglich sogar diesen Angriff von gestern Abend. Und dass er mich bereits länger verfolgt. Hilfe!! Ich möchte gar nicht wissen, wie lange mir dieser Psychopath schon hinterher stellt und zu was für Mitteln er sonst gegriffen hat oder womöglich noch greifen wird.

Ok, nun wird es mir doch extrem unheimlich. Unbewusst trete ich einen Schritt vom ihm weg, denn ich habe gerade das Gefühl, dass mir seine Nähe die Luft zum Atmen raubt. Mein Vorsatz, ihm gegenüber keine Angst zu zeigen, ist augenblicklich vergessen. Ich habe nur noch einen einzigen Gedanken, der alles kontrolliert. Ich muss hier weg!! Und zwar jetzt sofort!! Ohne irgendeinen Plan renne ich einfach drauf los.

Allerdings bin ich dabei so überstürzt, dass ich auf dem Treppenabsatz ins Schleudern gerate und nach hinten in Richtung der Treppen falle.

---------------------------------------------------

Wie hat euch dieses Kapitel gefallen? Wie findet ihr Jaydens Reaktion? Wer von euch möchte beim nächsten Mal wieder seine Sicht der Dinge erfahren? Und was wird euer Meinung nach als nächstes passieren?
Außerdem wollte ich euch gerne mal fragen, ob jemand von euch auch Geschichten aus der Zeit liest, wo es noch Prinzessinnen und Prinzen gab?

Wer bist du, Jayden Black? (Mafia Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt