Er erwartet mich zum Essen

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Hallo ihr Lieben,

willkommen bei der Lesenacht!!! Hier gleich das erste Kapitel!

Eure Lila Leonie

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Jacks POV

„Ich mache keine Witze. Jayden erwartet dich heute zum Mittagessen. Also, genau in 40 Minuten. Deswegen werde ich dich jetzt alleine lassen, damit du dich herrichten kannst!", sage ich ihr in einer Gemütsruhe mit einem kurzen Blick auf meine Armbanduhr.

„Was? So spät ist es schon. Dann muss ich jetzt los. Ich will heute schließlich umziehen.", meint Leila sofort hektisch und dreht sich schon wieder Richtung Tür um.

Es war mir von vorne herein klar, dass es ziemlich schwer werden würde, Leila alles zu erklären und sie davon zu überzeugen, Jayden eine Chance zu geben. Deswegen habe ich auch etwas übertrieben, was die Uhrzeit betrifft. In Wirklichkeit haben wir es gerade erst kurz vor halb elf. Allerdings muss es mir unbedingt gelingen, dass sie dem Mittagessen mit Jayden zustimmt. Und dazu wird wahrscheinlich noch einiges an Überzeugungsarbeit notwendig sein.

„Leila, bleib hier. Mit deinem Umzug ist bereits alles erledigt.", fordere ich sie auf und bringe sie somit dazu, mitten in der Bewegung inne zu halten. Langsam dreht sie sich mit einem fragenden Blick zu mir.

„Wie meinst du das?" Ich lehne mich gemütlich in den Sessel.

„Das will ich dir schon die ganze Zeit erklären. Aber du nimmst dir ja nicht die Zeit mir zuzuhören.", meine ich nur und deute ihr mit einer Handbewegung an, dass sie sich in den anderen Sessel setzen soll.

Doch wie bereits vor ein paar Minuten, kommt sie meiner Aufforderung nicht nach, sondern bleibt an derselben Stelle stehen und schaut mich nur stur an. Das kann ja noch ein hartes Stück Arbeit werden. Warum muss sie nur immer so eigensinnig sein? Allerdings entgeht mir ihre aufsteigende Nervosität nicht, die sie hinter ihrem trotzigen Blick zu verstecken versucht. Deswegen beschließe ich, meine Taktik etwas zu ändern.

„Ok, ich mach dir einen Vorschlag. Du schaust dich in dem Raum dort drüber etwas um. Wenn ich dann dein Interesse wecken konnte, setzt du dich zu mir und hörst mir zu." Sie richtet ihren Blick jetzt noch verunsicherter in die Richtung, in die ich gedeutet habe. Nach einem kurzen Moment liegen ihre braunen Augen wieder auf mir.

„Und was, wenn ich auch nach einem Blick in diesen Raum nicht mit dir sprechen möchte?", will sie wissen.

Doch, das wirst du! Da bin ich mir ganz sicher! Nur mit Mühe und Not kann ich mir ein überlegenes Grinsen verkneifen. Schließlich weiß ich ganz genau, dass sie von mir eine Erklärung fordern wird. Trotzdem gehe ich darauf ein.

„Dann werde ich dich in Ruhe lassen.", meine ich also.

„Und mich gehen lassen?", fragt sie sofort nach.

„Nein, das steht hier nicht zur Diskussion." Mein Tonfall ist scheinbar etwas zu schroff, denn sie zuckt leicht zusammen.

„Außerdem habe ich darüber nicht zu entscheiden.", füge ich noch mit normaler Lautstärke hinzu.

„Was ist das denn für ein komischer Vorschlag?", fragt sie nun auch energischer. Ich zucke nur mit den Schultern und grinse sie an, was sie noch wütender macht.

„Ganz egal, was in diesem Zimmer ist, nichts kann auch nur annähernd so interessant sein, dass ich hier weiter sinnlos meine kostbare Zeit vergeuden und rumhocken werde, um mit dir einen Kaffeekranz zu veranstalten!"

„Ok, wenn du dir da so sicher bist, hast du ja nichts zu verlieren!", fordere ich sie heraus. Für einen kleinen Moment schaut sie mich mit geweiteten Augen an, aber genauso schnell hat sie sich auch wieder gefangen und legt ihre selbstsichere Maske auf. Trotzdem kann ich ihre Unsicherheit schon förmlich riechen, deswegen lege ich noch mal einen nach.

„Wenn du aber Angst hast, was dich dort erwartet, kannst du dich gerne gleich zu mir setzen.", meine ich mit einem frechen Grinsen.

Meine Worte zeigen sofort ihre Wirkung. Sie strafft ihre Schultern und funkelt mich wütend an.

„Ich habe bestimmt keine Angst!", mit diesen Worten dreht sie sich komplett in die Richtung der Tür.

Leilas POV

„Ich habe bestimmt keine Angst!", versuche ich möglichst überzeugend zu klingen. Ja, genau, warum sollte ich denn auch Angst haben? Ich bin ja nur entführt wurden und jetzt im Wasserturm von Jayden Black, dem gefährlichsten Mann der Stadt. Dazu weiß niemand, wo ich mich zurzeit befinde. Meine Freunde werden mich so schnell nicht vermissen. Schließlich gehen sie ja davon aus, dass ich umgezogen bin. Oh, man! Leila, wo bist du hier nur hineingeraten?

Langsam bewege ich mich auf die Tür zu. Komischerweise ich mir diese Tür vorhin überhaupt nicht aufgefallen, als ich einen Fluchtweg gesucht habe. Das könnte eventuell daran liegen, dass sie in einer anderen Farbe gestrichen wurde. Viel zu schnell bin ich bei ihr angekommen. Mist! Ich habe echt keine Ahnung, was dahinter sein könnte. Schließlich weiß ich absolut nicht, was sich in so einem kranken Mafia-Hirn alles abspielt.

Andererseits bin ich auch extrem neugierig. Das war ich schon immer. Früher habe ich mir dafür bereits einige Male Ärger eingehandelt. Jack ist sich ja scheinbar ziemlich sicher, dass es mich interessieren wird und ich ihm danach zuhören werde. Warum ist er sich da so sicher? Er kennt mich doch überhaupt nicht. Warte mal! Er kennt mich nicht!! Warum hat er mich dann gerade vor ein paar Minuten mit Leila angesprochen?

Entschlossen ihn deswegen zur Rede zu stellen, wende ich mich wieder zu Jack. Doch sein schadenfrohes Grinsen bringt mich dazu, meine Pläne zu ändern. Erst werde ich mir diesen Raum anschauen, danach stelle ich meine Fragen! Bevor ich es mir anders überlegen kann, öffne ich die Tür.

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So, das war Teil 1! Was sagt ihr dazu? Wie war es für euch, mal Jacks Sicht zu lesen?


Wer bist du, Jayden Black? (Mafia Story)Where stories live. Discover now