~Chapter 49~

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Maxim verließ einige Augenblicke später wortlos mein Haus. Ich saß immernoch auf dem Bett und weinte in meine Hände. Immernoch konnte ich nicht realisieren was gerade geschehen war. Er hatte wirklich mit mir schluss gemacht, weil ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn liebte. Es war erschreckend wie kalt er von dem einen zum anderen Moment werden konnte. Wie absurd war das denn? Vielleicht wollte er mich einfach nicht derart an sich ranlassen. Das würde erklären wieso er nie über seine Gefühle sprechen wollte. Aber wieso war er dann nicht von Anfang an auf Abstand gegangen? Das hätte uns beiden vieles erspart. Ich legte mich hin und zog mir den Pulli bis zur Nase um den Geruch von Max zu riechen. Sein Geruch vermischte sich mit dem salzigen Geschmack der Tränen die ohne aufzuhören mein Gesicht runterflossen. Es fühlte sich so an als hätte er ein gigantisches Loch in meiner Brust hinterlassen als er gegangen war. Ein Loch wo noch vor wenigen Momenten mein Herz gewesen war.
Es fühlte sich so an als ob mit jeder einzelnen Träne der Schmerz in mir wuchs und sich überall ausbreitete. Ich musste mit jemandem reden. Ich brauchte jemanden bei mir. Sonst würde ich durchdrehen.
Mit zittrigen Händen griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer. Es war fast 3 Uhr morgens also war die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass jemand abheben würde.
"Hallo? Veronica?", meldete sie sich und klang überrascht.
"Hey", sagte ich leise "weißt du noch als wir klein waren, da haben wir uns geschworen immer füreinander da zu sein, egal worum es geht und wie viel Uhr es ist?", fragte ich sie. Meine Stimme klang brüchig. Vor meinen Augen tauchte das Bild auf wo wir beide 9 waren und uns nach der Schule in meinem Garten den Schwur gegeben hatten.
"Ja. Was ist passiert?"
"Gilt das immernoch?"
"Ja natürlich."
"Können wir bitte alles vergessen was geschehen ist? Ich brauche meine beste Freundin.", gestand ich schluchzend.
"Bist du zu Hause?", fragte sie. Ich hörte wie sich ihre Schranktür öffnete.
"Ja."
"Ich bin in einer Minute bei dir!", sagte sie bevor sie auflegte. Ich wusste nicht ob es das Richtige war Mia anzurufen und ihr zu verzeihen aber ich brauchte in diesem Moment meine beste Freundin. Wir hatten so viel miteinander erlebt, dass es eigentlich nicht schwer sein sollte diese Hürde zu überstehen.

Da Mia genau neben an wohnte brauchte sie, wie früher nur einige Sekunden um bei mir zu sein. Ich hörte wie unten die Tür aufgeschlossen wurde - sie hatte also nicht vergessen wo der Schlüssel lag - und sie die Treppe hoch kam. Mia betrat mein Zimmer und sah mich mit Tränen in den Augen an. Sie sah zur Seite und blinzelte die Tränen weg. Ich setzte mich auf und fuhr mir durch die Haare. Sie trug eine karierte, lange Schlaghose und ein altes ausgeleiertes T-Shirt.
"Was ist passiert?", fragte sie besorgt und ruhig. Sie kam auf mich zu und blieb unbeholfen vor mir stehen. Nach einigen Sekunden Überlegung entschied sie sich dazu sich auf mein Bett zu setzten.
"Er hat mit mir Schluss gemacht!", sagte ich und brach wieder in Tränen aus.
"Was?", fragte sie geschockt und legte einen Arm auf meinen Rücken, "Wieso? Es war doch alles gut. Oder nicht?"
"Ja. Das hatte ich auch geglaubt aber dann habe ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe und er...er ist gegangen."
"Warte. Habe ich das richtig verstanden? Du sagst ihm, dass du ihn liebst und er macht mit dir schluss?" In ihrer Stimme klang Belustigung. Das konnte ich ihr nicht einmal übelnehmen. Ich nickte.
"Gott! Typen können manchmal solche Idioten sein!", rief sie aus und strich mir eine Träne aus dem Gesicht.
"Bist du dir sicher, dass das der Auslöser war? Was ist denn genau passiert?", hakte sie nach und ich begann ihr alles zu erzählen. Sie hörte mir aufmerksam zu und unterbrach mich nicht ein einziges Mal. Nach dem tausendsten Taschentuch und der millionsten Träne sah sie mich an und nahm mich in den Arm.
"Er fehlt mir.", flüsterte ich.
"Ich weiß. Aber es wird alles gut, Süße. Er ist ein Idiot wenn er einfach so mit dir Schluss macht. Jeder Typ würde sich glücklich schätzen wenn er an Max' Stelle sein könnte." Als ob. Ich schniefte und putzte mir meine schon rote und gereizte Nase. Es tat wirklich gut wieder mit ihr zu reden. Mir wurde erst jetzt klar, dass es mir gefehlt hatte. Ich hatte mir immer wieder selbst eingeredet, dass ich sie nicht vermisste bis ich es irgendwann anfing selbst zu glauben.
"Ist das seins?", sie zupfte an dem Hoodie, den ich trug. Ich nickte Mia forderte mich auf ihn auf der Stelle auszuziehen. Sie hat recht das würde es nicht gerade leichter machen wenn ich den Hoodie weiterhin tragen würde. Ich folgte ihrem Befehl und schmiss den Hoodie in die Ecke. Er landete neben der Kommode auf dem Boden. Aus meinem Schrank nahm ich mir ein altes T-Shirt herraus und zog es an, da ich nur im BH und Shorts dastand. Ich stieg aus den Shorts und öffnete meinen BH. Anschließend setzte ich mich zurück zu Mia aufs Bett.
"Viel besser!", meinte Mia zufrieden. "Nica. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Wegen allem was ich getan oder gesagt hatte. Ich war dumm und eifersüchtig" Eifersüchtig? Auf was? Oh. Okay ich verstehe.
"Du stehst auf Maxim stimmts?"
"Ich tat es am Anfang. Und als ihr angefangen habt euch gut zu verstehen wurde ich eifersüchtig darauf. Deswegen bin ich so durchgedreht und hab angefangen scheiße über dich zu erzählen. Vorallem, weil ich wusste, dass ich gegen dich sowieso keine Chance hatte. Dann als auch Matthew was von dir wollte ist die Sicherung bei mir komplett durchgebrannt."
"Matthew ist ein Arschloch!"
"Ja ich weiß, trotzdem war es wieder so, dass er was von dir wollte und nicht von mir. Ich hätte, dass nicht mit James sagen sollen. Als ich dann realisierte was ich da gesagt hatte, auch noch vor der ganzen Schule, war es schon zu spät. Ich hab das alles garnicht so gemeint. Es tut mir leid. Wirklich!"
"Lass uns das alles vergessen okay? Wie wärs mit einem Neuanfang?", schlug ich vor. Ihre Augen begannen zu funkeln und zu strahlen. Heftig fing sie an zu nicken.
"Ich hab dich so vermisst!", gestand sie und fiel mir in die Arme.
"Ich dich auch.", sagte ich und erwiderte die Umarmung.
"Du stehst nicht mehr auf ihn oder?", fragte ich nachdem wir uns voneinander gelöst hatten.
"Nein. Nein. Das ist schon vorbei.", antwortete sie schmunzelnd.
"Okay.", erwiderte ich und legte mich auf mein Kissen.
"Hab ich dich eigentlich geweckt, als ich dich angerufen habe?"
Sie schüttelte den Kopf. "Ich war noch wach.", meinte sie und nahm neben mir Platz. Wir schwiegen und starrten beide an die Decke.
"Ich hatte den Anschein angenommen, dass ich dich für immer verloren habe.", gestand Mia nach einer Weile. "Der Anruf von dir kam wirklich unerwartet. Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit, dass du mir verzeihen würdest, nach alldem was ich getan hatte."
"Ich bin froh dich wieder zu haben.", sagte ich und drehte mich zur Seite zu ihr. "Bleibst du heute hier? Ich möchte nicht alleine sein."
"Natürlich."

!Schule ist ein Arschloch!
Ich hoffe es gefällt euch.
Was hält ihr davon, dass Nica und Mia sich wieder vertragen haben?
Danke für alle Reads, Votes und Kommentare xx
Ein Feedback würde mich freuen xx

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt