~Chapter 35~

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In unserer Einfahrt stand ein schwarzer Range Rover. Aus ihm stiegen eine Frau und ein Mann raus, beide angezogen als hätten sie viel Geld. Die Frau stöckelte mit ihren Prada Heels die Treppe hoch. Ihr Mann war hinter ihr.
"Hallo Jurij, schön dich zu sehen", begrüßte der Mann meinen Vater. Dad begrüßte beide und bat sie rein. Jake und ich standen etwas weiter weg, dennoch hatten eir perfekte Sicht auf die Tür. Während die beiden das Haus betraten, öffnete sich die hintere Autotür. Aus dem Auto stieg ein Typ aus. Anscheinend war das Nevel.
"Ich bin enttäuscht.", teilte mir Jake leise mit.
"Ich auch." Nevel der sich im nachhinein als Matthew vorstellte betrat ebenfalls das Haus. Er hatte eine dunkle Jeans an und ein dunkelblaues Hemd. Seine Haare waren nach hinten gestylt, er hielt in der Hand den Autoschlüssel, den er seinem Vater übergab. An sich sah er nicht schlecht aus. Eigentlich sogar ganz gut aber-
"Hi, ich bin Matthew", unterbrach Nevel meine Gedanken. Er gab mir die Hand und ich stellte mich ebenfalls vor.
"Ich bin Jacob.", sagte Jake als Matthew ihm die Hand gab. In seiner Stimme lag wie immer dieser 'große Bruder'-Unterton.
"Veronica, zeigst du unseres Gästen bitte das Esszimmer?", bat mich mein Vater.
"Natürlich!" Ich bat alle mir zu Folgen. Im Esszimmer nahmen die Gäste Platz, genauso wie Jake, der mir den Platz neben ihm schon reserviert hatte.
Währenddessen kam Dads Arbeitskollege, mit Frau, ohne Kind.
Als alle auf ihren Plätzen saßen, brachte ich das Essen und verteilte es an jeden. "Hier bitte.", sagte ich zu Matthew als ich neben seinem Stuhl stand.
"Danke!", er lächelte mich an und zwinkerte mir kurz zu. Anscheinend schien es niemand zu bemerken, da sie weiterhin aßen und miteinander sprachen. Ich stellte das Tablett auf den Nebentisch und setzte mich auf meinen Stuhl. Noch bevor ich einen ersten Bissen nehmen konnte, lehnte sich Jake zu mir rüber und flüsterte
"Ich kann ihn nicht leiden!" ins Ohr. "Wieso?", fragte ich in der gleichen Lautstärke.
"Er ist komisch.", antwortete er und nahm seine Gabel in den Mund. Ich hob eine Augenbraue und aß weiter.
"Veronica?", hörte ich plötzlich meinen Namen aus dem Mund von Matthews Mutter.
"Ja bitte?" Sie lächelte mich an und fragte auf welche Schule ich ging.
"Ich bin auf der Malibu High School", antwortete ich brav.
"Matthew wird ab morgen ebenfalls auf die Schule gehen!", teilte sie freudig mit und sah zu ihrem Sohn.
"Das freut mich. Dann sehen wir uns ja. Jake ist ebenfalls auf der Schule. Weißt du schon in welche Klasse du gehst?", fragte ich Matthew.
"In die von Mrs. Blair, glaube ich."
"War ja klar!", flüsterte Jake, sodass es nur ich hören konnte.
"Echt? Das heißt du kommst in meine Klasse!", sagte ich erfreut. Irgendwie freute mich es echt. Erstaunlicher weise, schließlich kannte ich ihn seit knapp 20 Minuten.
"Das ist doch toll!", seine Mutter klatschte in die Hände und grinste breit.

"Ihr Kinder könnt ja ins Zimmer gehen.", schlug mein Vater vor. Wir drei standen auf und begaben uns hoch in mein Zimmer.
"Kommt Kinder lasst uns spielen!", sagte ich in einer Kindsstimme und hüpfte auf und ab. Jake rollte mit den Augen und Matthew lachte. Ich öffnete meine Zimmertür und ließ sie mit einer ausschweifenden Handbewegung rein.
"Das ist also dein Zimmer.", stellte Matthew fest und sah sich dabei um. "Jep.", sagte ich. Jake saß bereits auf meinem Bett, ich gesellte mich zu ihm.
Matthew nahm Platz auf meinem Computer Sessel und fragte: "Wie lange seid ihr beide eigentlich schon zusammen?" Jake und ich sahen uns an und fingen beide an zu lachen.
"Wir sind nicht zusammen. Er ist mein bester Freund", erklärte ich.
"Alles klar, dass heißt du hast keinen Freund.", er grinste und hob eine Augenbraue.
"Nein, habe ich nicht.", sagte ich bestimmt. Das versetzte meinem Herzen einen kleinen Stich. Vor ein paar Stunden hatte ich noch einen Freund. Obwohl dieser Freund war eigentlich nie mein Freund gewesen. Schließlich waren wir nicht einmal wirklich zusammen und er liebte mich nicht.
"Also besteht eine Chance?", fragte er immernoch grinsend.
"Etwas aufdringlich findest du nicht?", meinte ich lächelnd.
"Kann sein. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet."
"Nein, es besteht keine Chance."
"Du bist also glücklich damit alleine zu sein?", fragte er und sah mich erwartend an.
"Wer hat gesagt, dass ich alleine bin? Ich bin nicht alleine. Ich hab Jake, meinen Dad, Freunde. Ich bin Single ja, möchte es aber auch dabei belassen" Naja außer...
"Schlimmes Beziehungsende?", fragte er. Wohl eher ein schlimmes Ende bevor es überhaupt eine Beziehung gab.
"Ganz schön neugierig."
"Das nehme ich als Ja."
"Ganz dünnes Eis Freundchen. Ganz dünnes Eis.", sagte ich warnend, in mir stauten sich diese Gefühle wieder auf, die ich versuchte zu verdrängen.
"Bruder, ich würde dir raten es sein zu lassen. Du wirst es bereuen.", sagte jetzt auch Jake.
"Ich frage ja nur.", meinte Matthew und hob seine Hände.
"Vergiss nicht, dass du in meinem Zimmer bist. Ich kann dir ganz schnell den Ausgang zeigen.", sagte ich ernst, doch ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Zwar war mir das zu neugierig, aber trotzdessen echt attraktiv.
"Ich bin schon ruhig.", sagte er und grinste verschmitzt. Ich stand auf und ging zu meinem kleinen Kühlschrank. "Wollt ihr auch was?", fragte ich die beiden.
"Ja, ich will 'ne Cola", sagte Jake.
"Ich auch", meinte Matthew.
"Dann kannst du dir in der Küche etwas holen. Da müsste noch irgendwo abgestandenes Wasser stehen.", sagte ich zu Nevel und funkelte ihn böse an, jedoch lächelte ich.
"Hier", sagte ich und übergab Jake und auch Matthew eine Flasche.
"Danke", strahlte er.
"Wie bist du so in der Schule?", fragte Matthew und nahm einen Schluck aus der Flasche.
"Ganz okay", meinte ich.
"Sie ist Jahrgangsbeste!", mischte sich Jake ein.
"Ah ein Streber also.", grinste Matthew. "Ich mag den Ausdruck nicht. Mir fällt es einfach nicht so schwer wie manch anderen."
"Alles klar. Tut mir leid.", meinte er und grinste wieder. Wieso grinste er die ganze Zeit? Sein Kiefer müsste doch schon längst wehtun.

"Wir sehen uns morgen", verabschiedete sich Matthew.
"Ich kann es kaum erwarten!", erwiderte ich sarkastisch.
"Ciao", sagte er grinsend und verließ zusammen mit seinen Eltern unser Haus.
"Ich muss auch schon los.", teilte mir Jake mit.
"Okay. Hast du dein Handy?"
"Hier." Er wedelte vor meinen Augen damit herum.
"Wir sehen uns morgen.", sagte er.
"Okay."
"Geh nicht so spät ins Bett und mach dir nicht so viele Gedanken über ihn okay?" ich nickte und er gab mir einen Kuss auf den Kopf.
"Tschüss Mr.Trafimov!", rief Jake. "Tschüss Jacob. Danke das du gekommen bist!", bedankte sich mein Vater.
"Kein Problem. Danke ihnen!"
"Bis morgen, Kleine!"
"Bis morgen. Schreib mir wenn du Zuhause bist.", verlangte ich.
"Mach ich. Bye!" Er ging raus schloss die Tür. Ich schlürfte in die Küche und sah auf den Berg Geschirr, welcher in der Spüle stand. Mein Dad kam mit dem letzten Teller aus dem Esszimmer und stellte ihn zu dem Berg.
"Geh du schlafen, Dad. Ich mach das schon.", sagte ich ihm.
"Bist du dir sicher?"
"Ja klar. Ich räum, dass alles in die Spülmaschine und geh dann auch schlafen."
"Okay. Danke mein Schatz. Gute Nacht." "Gute Nacht, Dad!", ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und machte mich daran den Berg in die Maschine zu räumen.
Traurig wie sehr sich Maxim im Vergleich zu Paris so schlagartig verändert hatte. Er hatte noch nie so öffentlich seine Gefühle gezeigt aber so kalt wie er sich mir gegenüber verhielt tat weh. Was war aus dem wahren Ich geworden, welches er nur mir gezeigt hatte? War ich ihm nicht mehr wichtig genug, dass er mir sein wahres Ich nicht mehr zeigte? Was wäre, wenn das wahre Ich, von dem er sprach auch nur eine Fassade war und er mich belogen hatte wie seine ganzen anderen Weiber die er nur flachlegen wollte. Und irgendwann hatte er kein Bock mehr gehabt war abgehauen. Oder er hatte jemand anderen gefunden, die besser war als ich. Mit der es nicht so langweilig oder anstrengend war wie mit mir. Ahh Ich weiß echt nicht mehr was ich denken soll. Verdammt.
Tränen versperrten mir meine Sicht, sodass alles verschwommen war. Du musst dich jetzt beruhigen Nica. Sonst drehst du vollkommen durch.

Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt xx

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt