~Chapter 39~

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"Und du stehst also nicht auf ihn?", fragte Maxim wie aus dem Nichts.
"Auf wen?"
"Auf Matthew." War er etwa eifersüchtig?
"Nein. Ich steh nicht auf ihn."
"Bist du dir sicher?", hakte er nach. Ich setzte mich auf und sah ihm in die Augen.
"Wenn ich für ihn Gefühle hätte, wäre ich jetzt nicht hier. Sondern bei ihm. Außerdem stehe ich nicht auf Idioten."
Er hob eine Braue und sah mich mit seinem schiefen Grinsen an.
"Und auf welche Typen stehst du dann?"
"Selbstverliebte, von sich selbst überzeugte, machomäßige, arrogante Arschlöcher."
"Ach wirklich?", fragte er belustigt.
"Ja, ich habe eine Schwäche für Arschlöcher.", sagte ich und legte mir theatralisch die Hand auf die Brust.
"Also bin ich ein selbstverliebtes, von sich selbst überzeugtes, machomäßiges, arrogantes Arschloch?" Du bist noch viel schlimmer.
"Wer hat gesagt, dass ich auf dich stehe?", ich hob meine Augenbrauen und sah ihn erwartend an. Er lachte und kreuzte seine Arme hinterm Kopf. Sein Lachen war schön, ich hatte es vermisst. Die letzten Wochen hatte er selten so gelacht wie jetzt.
"Es ist schön dich so zu sehen.", meinte er.
"Wie so?"
"Lächelnd." Ich merkte erst als er es gesagt hatte, dass ich lächelte. Anscheinend hatte er immernoch einen Einfluss auf meine Laune. Er streckte sich und sein Shirt schob sich dadurch von selbst etwas nach oben, sodass seine, mir unbekannten, Tattoos zu sehen waren.
"Du hast neue Tattoos." Stellte ich fest. "Ich habe einige neue. Hast du die noch nicht gesehen?", fragte er.
"Wir hatten in den letzten Wochen nicht wirklich viele Möglichkeiten dazu gehabt Zeit miteinander zu verbringen."
"Wo du recht hast.", meinte er grinsend. Auf einmal stand er auf und fing an sich seine Jeans auszuziehen. Mir wurde plötzlich ganz heiß und mein Puls stieg.
"Was tust du da?" Meine Stimme klang hoch und unerwartet quietschig. Mein Gesicht glich wahrscheinlich einer Tomate.
"Dir meine Tattoos zeigen", antwortete er belustigt und zog sich wärenddessen das Shirt über den Kopf.
"Warum aufeinmal so rot? Du hast mich doch schon so gesehen." Er grinste.
Maxim stand jetzt vor mir, nurnoch in schwarzer Boxershorts. Im Vergleich zu Paris, wo ich ihn zum letzten Mal so spärlich bekleidet gesehen habe, war er jetzt überall bis auf ein paar Stellen tätowiert. Sein Körper war gerade zu bedeckt mit schwarzer Tinte. Schwarze Tinte die viele verschiedene einzelne Bilder zeigt die alle miteinander irgendwie verbunden sind. Ein Kunstwerk auf einem Körper.
"Der Hals ist noch nicht fertig. Und es sind noch ein paar in Planung." Wo zum Teufel findest du noch Platz für Tattoos?
Jetzt wo er vor mir stand fiel mir auf, dass er noch breiter geworden war. Breiter im Sinne von mehr Muskelmasse.
"Wann hattest du überhaupt Zeit dazu, die alle zu machen?"
"Ich hatte die letzten Monate genug Zeit in New York, Vegas und LA verbracht." Er zog sich wieder seine Jeans an "Außer den Aufträgen hatte ich nichts zu tun. Durch Kylie habe ich einige gute Tätowierer gefunden und hab mich mit denen angefreundet." Maxim trat einige Schritte auf mich zu und nahm das Shirt, welches er vorhin auf das Bett geschmissen hatte, und blieb stehen. "Ich habe die meiste Zeit in irgendwelchen Studios verbracht und habe mich tätowieren lassen.", seine Stimme war leise und am Ende sogar flüsternd. Irgendetwas an seinem Blick brachte mich dazu aufzustehen. Ich sah ihm in die Augen und legte meine Hände auf seine Brust, ich spürte seinen schnellen Herzschlag.
"Weißt du eigentlich wie sehr mir das gefehlt hat?", fragte er in seiner sexy rauen Stimme, das ließ mein Atem nurnoch schneller werden. Maxim umfasste mein Gesicht mit seinen Händen. Keine Sekunde später lagen seine wundervollen Lippen auf meinen. Er küsste mit solch einer Leidenschaft wie noch nie zuvor. Unsere Lippen verschmolzen miteinander. Wie Karamel.
Ich spürte das er grinste, mit einer schnellen Bewegung lagen wir beide schon auf dem Bett. Ich war die jenige die auf dem Bett war, er lag auf mir.
Alles um uns herum verschwam. Das hier: wir beide, das war das einzige was in diesem Moment wichtig war.
Ich spürte seine Hände unter meinem Shirt, wie zart und sanft sie über meinen Bauch und meine Brüste strichen. Er löste sich kurz von mir und sah mich an, ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, diese lagen wieder auf meinen. Ich umfasste seinen Rücken und zog ihn fester an mich.
"Nica", flüsterte er sanft zwischen unseren Küssen.
"Nica warte!" Ich fing an seinen Hals zu küssen. Er lehnte seinen Kopf an meinen und ließ es sich gefallen.
"Veronica!" Ich ignorierte ihn und machte weiter.
"Fuck Nica, warte!", sagte er jetzt und richtete sich auf. Ich sah ihn überrascht an und wartete darauf, dass er etwas sagte. Er strich mir mit seiner Hand sanft über meine Wange.
"Wenn du das weiter machst, kann ich gleich für nichts garantieren." Er lachte und ich versuchte meinen normalen Atemrhytmus wieder auf die Reihe zu bekommen.
"Und ich will dich zu nichts drängen oder das du dich gezwungen fühlst oder so."
Er beugte sich zu mir, sein Gesicht war wieder ganz nah an meinem, sodass ich seinen Atem auf mir spürte.
"Ich will nicht das du es danach bereust", sagte er und küsste mich sanft. "Und außerdem", er richtete sich wieder auf und stieg vom Bett "wir werden noch oft genug Möglichkeiten dazu haben." Er grinste verschmitzt. Ich nahm ein Kissen und schmiss es nach ihm. Doch leider fing er es auf und schleuderte es lachend gegen mein Gesicht.
"Du bist scheiße!"
"Ich weiß.", lachte er und sah auf seine Armbanduhr.
"Du solltest jetzt gehen.", sagte er jetzt total ernst. Für einen kurzen Moment dachte ich er wollte wirklich das ich gehe, doch er fuhr fort "Bevor meine Frau und meine Kinder kommen, nicht dass sie denkt ich betrüge sie." Ich stand auf und richtete mein Shirt.
"Natürlich. Ich will ja nicht das du irgendwelche Probleme kriegst. Bin schon weg.", meinte ich sarkastisch.

"Hast du vielleicht eine Bürste?", fragte ich während ich vergeblich versuchte meine Haare zu bändigen.
"Warte", meinte er und kam auf mich zu. Plötzlich küsste er mich wieder und griff in meine Haare.
"Sorry, musste sein.", sagte er und strubelte mir ein weiteres Mal durch meine Haare. Diesmal ohne mich zu küssen.
"Weißt du eigentlich was es für ein befriedigendes Gefühl ist zu wissen, dass du wegen mir vergisst zu atmen?", er grinste frech. Meine Knie fühlten sich schlimmer an als Pudding und mein Herzschlag glich dem eines Kolibris. Das ist auch dir zu verdanken. Natürlich sagte ich es nicht, weil es sein Selbstwertgefühl nurnoch verstärken würde.
"Die Bürste ist irgendwo im Bad.", er zeigte zur Tür.
"Okay." Ich betrat sein Bad sah mich nach einer Bürste um. Es lag alles auf dem Boden, seine Klamotten, Handtücher, selbst Spraydosen. Also mit Ordnung hatte es dieser Typ wohl nicht so. Auf einem Regal fand ich schließlich eine Haarbürste mit der ich meine Haare wieder zum Normalzustand brachte. Ich legte die Bürste auf ihren Platz, mit meinen Händen stützte ich mich an dem Waschbecken ab und sah in den Spiegel.

Gestern erst hatte er mir mein Herz gebrochen und jetzt war ich bei ihm Zuhause in seinem Bad. Würde das jetzt immer so weiter gehen? Das ganze hin und her? Ich wusste nicht einmal was das zwischen uns war. War es eine Beziehung? Etwas ernstes? Oder einfach nur ein Zwischendurch-Ding? Aber genau das war es was ich nicht wollte, ich wollte nicht nur ein 'Zwischendurch-Ding' für ihn sein. Ich wollte etwas ernstes mit ihm. Ich hatte mich in ihn verliebt und genoss jede Sekunde seiner Anwesenheit. Aber was wäre wenn es bei ihm nicht so war? Was wäre wenn er einfach nicht der Typ für eine ernste Sache war? Er hatte mehr als einmal gesagt, dass er keine Beziehung hatte und nur die Mädchen ins Bett kriegen wollte. Vielleicht hatte er sich nicht geändert. Aber gerade war er der jenige der es abgebrochen hatte. Vielleicht hatte er sich doch geändert. Und er-

"Hast du die Bürste ge- Alles in Ordnung?", fragte Maxim, der plötzlich in der Tür stand. Ich sah ihn an und bemerkte seinen besorgten Ausdruck. "Ja, alles in Ordnung.", versicherte ich ihm mit einem Lächeln.
"Sicher?" Mit schnellen Schritten war er bei mir. Ich nickte und wurde von ihm in die Arme gezogen.
"Worüber du dir auch immer gerade Sorgen gemacht hast, hör auf damit. Du denkst viel zu viel über alles nach." Er streichelte mir mit sanften Bewegungen über mein Kopf.
"Hast du Hunger?", murmelte er in meine Haare.
"Ein bisschen vielleicht."
"Komm ich mach uns etwas zu essen.", er lächelte und gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. Er griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Bad die Treppe hoch in die Küche.
"Sieh zu wie Chefkoch Maxim ein 5 Sterne Gericht zubereiten wird. Du hast wahnsinniges Glück so etwas live mit zu erleben." Er legte sich demonstrativ eine Schürze um. Wohlbemerkt dass er immernoch kein Shirt trug.
"Ich fühle mich geehrt!", sagte ich lachend.

Während er anfing irgendetwas aus den Schränken zu holen, fragte ich mich wie jemand so sexy aussehen konnte.
"Was wird es denn, wenn ich fragen darf?"
"Aber natürlich dürfen sie fragen Miss. Sie bekommen von mir, Chefkoch Maxim, persönlich zubereitet einen Teigboden bestrichen mit feinster Tomatensauce, darauf würzige Salami, köstlicher Mozzarella Käse aus Italien, verfeinert mit frischgepflückten Basilikumblättern."
"Also Tiefkühlpizza?", sagte ich und amüsiert und er rollte mit den Augen
"Ja, Tiefkühlpizza."

Hoffe es gefällt euch. Würde mich sehr über ein Feedback freuen xx
Vielen Danke für alle Reads, Votes und Kommentare xx

Is he really a bad boy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt