XXXII

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Blut.

Meine Hände waren voll mit der roten Flüssigkeit, weshalb ich panisch anfing zu weinen.

Meine Lunge brannte wie die Hölle selbst und sobald ich Atemnot bekam, fing ich an zu husten und begann Blut zu spucken.

Es tat so furchtbar weh.

Das Blut tropfte auf den Boden, hinterließ eine große Pfütze auf den cremefarbenen Fliesen des Badezimmers.

Ich versuchte mit aller Kraft aufzustehen, meine Beine in Bewegung zu setzten, doch ich war so geschwächt, dass ich es nicht hinbekam.

Mein Körper fühlte sich taub an, meine Augen wurden mit der Zeit immer schwerer und ich war am rande der Bewusstlosigkeit. 

Erst jetzt fiel mir ein dass sich mein Handy in der Tasche meines Alltagskleides befand und dankte Gott innerlich dafür, dass ich das Ding ständig bei mir trug.

Nachdem ich es erfolgreich entsperrt hatte,  tippte ich bei Line nur noch eine Nachricht ein, ehe ich jegliche Kraft verlor und alles schwarz wurde. Ich war zwar noch bei bewusstsein, konnte jedoch nichts tun außer auf meinen Retter zu warten.

Einige Momente später, hörte ich auch schon wie unsere Haustür gewaltsam eingeschlagen wurde und seine Stimme hysterisch meinen Namen durch die Wohnung schrie.

Endlich war er hier. Ich konnte loslassen.

"Jaebum.", wisperte ich schwach und dann war ich weg.

[...]

Ein geräuschvolles piepen weckte mich und ich riss erschrocken die Augen auf, als ich etwas auf meinem Gesicht spürte, das ich nicht identifizieren konnte und schlug wild um mich.

"Sojin!", ich erblickte meinen Vater der mit roten und angeschwollenen Augen zu mir herunter sah.

"Beruhige dich. Es ist bloß eine Atemmaske!", versuchte er mir hektisch zu erklären, als ich versucht hatte den seltsamen Gegenstand aus meinem Gesicht zu entfernen.

Beruhigt ließ ich von der Maske ab und schloss wieder meine Augen, als ich realiesierte, dass ich mich im Krankenhaus befand.

Ich vernahm ein leises, dennoch hörbares schluchtzen.

Appa...

Ich spürte keine schmerzen mehr, doch meinen Vater meinetwegen weinen zu hören, war vergleichbar schmerzhaft.

"Wenn Jaebum dich nicht gefunden hätte.", sagte er nun weinerlich und umgriff meine kalte Hand.

Meine Augen waren noch immer zu, doch spürte auch ich wie mir diesmal eine Träne an der Seite hinablief.

"Mianhae, Sojinie-ah. Wenn du nicht als meine Tochter geboren wärst.. Dann wärst du vielleicht gesund, du würdest ein normales Leben führen können, deine Träume verwirklichen.. Aber weil du als mein Kind auf die Welt gekommen bist.. Mianhae.", die Stimme meines Vaters klang so zerbrechlich und schwach, dass es mir schwer fiel einen klaren Gedanken zu fassen.

"Es tut mir so leid, dass du in einer Famile gelandet bist die einen Gendefekt hat. Das du das gleiche durchmachen musst wie dein Urgroßvater, dein Grosvater, wie ich.. und ja, selbst deine große Schwester."

Ja, ich wurde in eine Familie mit einem Gendefekt hineingeboren und deshalb gab sich mein Vater die Schuld für Yerin's Tod. Und auch wenn ich noch lebte, fühlte sich mein Vater mir gegenüber schuldig.

Auch mein Appa hatte an diesem Gendefekt leiden müssen, als er jung war. Das war noch bevor er meine Mutter getroffen hatte.

"Sojin ich-", mein Vater hielt inne, als ich versuchte die Hand meines Vaters zu drücken. Ich hatte nicht genügend Kraft, doch es reichte. Immerhin verstand er was ich von ihm wollte und das war genügend.

torture | pjmWhere stories live. Discover now