21 - Die Geschichten von Beedle dem Barden

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Nach einem Fußmarsch von einer halben Stunde kamen die beiden jungen Leute bei ihrer Unterkunft an. Auch wenn Morfins Haus alt und schäbig aussah, war es warm und bot Schutz.

Genau das, was Hermine in diesem Moment brauchte.

Ihre Fingerkuppen waren vor Kälte ganz steif geworden, durch ihren Rücken zog eine unangenehme Kälte.

Heute war erst der zweite von sieben Tagen um, die beide gemeinsam hier verbringen sollten. Erst Sonntag war es Zeit für die Rückreise.

Hermine besorgte es, das erste mal Weihnachten nicht bei ihrer Familie feiern zu können. Oder mit ihren Freunden. Oder in ihrer eigentlichen Zeit.

"Tom?", auf der Treppe machte er elegant eine Halbe Drehung um sich selbst, um dann Hermine abwesend in die Augen zu sehen,"wie geht es dir?"

Die Frage kam ihr so absurd vor. Die beiden führten nie "Smalltalk", sprachen über alltägliche Themen wie die Schule, Familie und Freunde. Auch wenn die junge Hexe es sich nicht eingestehen wollte; tief im innersten wusste sie, dass die beiden Sonderlinge waren.

Besonders klug, mit einem hohen Bestreben nach Wissen. Und Anerkennung., fügte die Brünette in Gedanken an Tom hinzu.

"Wieso fragst du?"

"Ich- Ich weiß nicht. Du kommst mir so Distanziert vor. Und bald ist Weihnachten! Für mich ist es auch ungewohnt, nicht mit meiner Familie oder Harry und Ron zu feiern, doch das Fest wird bestimmt schön."

Es dauerte Sekunden, ehe Hermine realisieren konnte, was sie gesagt hatte.

Ihr Geist rief ihr, sich nichts anmerken zu lassen. Doch ihr Körper reagierte ganz anders darauf: Entgeistert riss sie die Augen auf, kratzte sich hinter dem rechten Ohr, strich nervös mehrere Strähnen beiseite und setzte ein gequältes Lächeln auf.

Tom hatte alles genau beobachtet. Auch er zwang sich zu einem Lächeln, doch gab sich schon lange keine Mühe mehr, es aufrichtig wirken zu lassen.

"Das wird es ganz bestimmt. Sag mal, hast du deine Aufzeichnung mit? Ich fürchte, wir müssen noch den Aufsatz für Zaubertränke beenden."

Erleichtert darüber, dass Tom ihren Ausrutscher nicht weiter beachtete, nickte Hermine viel zu schnell.

"Ja, ist alles in meinem Koffer."

Gerade als die junge Frau zu dem Schwarzhaarigen auf die Treppe treten wollte, winkte er lässig ab.

"Warte ruhig hier. Ich hole schnell alles, dann können wir sofort beginnen."

Dabei zeigte er auf den verwesenden Tisch mitten im Raum. Sofort dachte Hermine an Toms furchteinflößenden und ekelbereitenden Onkel, der zum Glück für mehrere Stunden außer Haus war.

"Okay. Die Unterlagen müssten gleich ganz oben liegen."

"Es wird nicht lange dauern!", rief Tom noch, ehe er ihr den Rücken zukehrte und im oberen Stock verschwand.

Tief durchatmend setzte Hermine sich auf einen der höheren Stühle. Der Kamin rechts von ihr, gab angenehm Wärme ab und das knisternde Holz ließ ihren Körper zur Entspannung kommen.

Wäre nicht der Wind, der heftig an die Fenster peitschte, käme Hermine vielleicht alles nur halb so schlimm vor. Doch so war es nunmal nicht.

Immer wieder wurde ihre Aufgabe von Fehlern geprägt, immer wieder verplapperte sie sich bei Tom wegen ihrer wahren Identität und immer mehr vermisste sie ihre Freunde.

Gerade als Hermine erneut in den Flammen des Feuers und ihren Gedanken versinken wollte, hörte sie wie von oben wütend etwas weggeschmissen wurde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 13, 2016 ⏰

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