13 - Das Winterfest

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Mit einem lauten Knallen ließ sie die Tür ins Schloss fallen. Hermine war nicht mehr Herrscher ihrer Gefühle - sie fühlte Zorn, Trauer, Enttäuschung und Schmerz.

Die junge Frau wollte nicht mehr. Sie wollte sich endlich zur Ruhe legen, am nächsten Tag erwachen und ihre beiden besten Freunde in die Arme schließen können. Was beide wohl gerade taten?

Plötzlich kamen absurde Fragen in Hermine auf: Was wäre, wenn sie hier und jetzt Tom umbringen würde? Wäre damit alles gelöst, könnte sie heimreisen?
Nein. Sie schob den kleinen Teil ihrer Gedanken in die hinterste Ecke, weit entfernt von den anderen, zielgerichteten. Abgesehen von der Tatsache, dass sie niemals, selbst wenn es um Riddle geht, jemanden umbringen könnte, würde dies alles nichts bringen. Dumbledore hatte ihr gesagt, dass sie sich vorsichtig ihm nähern solle.

Aber konnte sie ihm vertrauen? Konnte sie überhaupt irgendwem vertrauen? Sie hatte nicht mehr unbedingt das Gefühl, der Professor wäre auf ihrer Seite.

Tief durchatmend schob die Brünette die großen Türen der Halle auf, trat ein und blickte hunderten von Schülern entgegen. So unauffällig wie möglich blickte sie auf den Gryffindor Tisch. Um ihn herum saßen lauter, munter schwatzender Schüler. Traurig sah das Mädchen zu ihrem, Harrys und Rons Plätzen. Anstelle von dem Trio saßen jedoch drei junge Schüler. Obwohl diese nicht ihrem besten Freunde ähnelten, schmerzte es sie nicht sehen zu können. Hermine lief, noch immer zu den Schülern rüberblickend, auf den Slytherin Tisch zu.

Sie gehörte hier nicht hin. Sie war keine Slytherin und sie wollte auch keine sein. Kleine Tröpfchen bildeten sich in ihren Augen, welche jedoch schnell durch blinzeln aus ihren Augen verbannt wurden. Immer mehr spürte Hermine, dass ihre Fassade bröckelte. Lange konnte sie dem allen nicht mehr stand halten, die junge Frau hatte sich und ihre Psyche überschätzt.

"Ach, Hermine. Da bist du ja", hörte die Hexe noch Tom Riddle hören, ehe sie sich niedergeschlagen auf einen der freien Sitze niederließ und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

Irgendwie hatte Tom ihren wahren Namen rausgefunden. Dumbledore wusste über den Verlauf der ganzen Mission. Wie hatte Riddle ihren Namen rausgefunden? War es Dumbledore, der ihm dies verriet? Nein, das konnte nicht sein. Sich über ihre eigenen Gedanken aufregend spürte sie gar nicht ihre Müdigkeit.

Die vorherige, fremdartige Kraft die sie zuvor bei Tom verspürte war verflogen. Kurz wünschte sie sich zurück zu gehen, diese berauschende Kraft spüren zu können und seine Züge und Taten genauestens zu untersuchen.

Die Halle verstummte schließlich, als sich die Tür der Lehrer öffnete. Ein trat Dumbledore, gemeinsam mit dem Schuleiter. Professor Dippet lief leichtfüßig auf das Sprecherpult zu, während Hermines eigentlicher Schuleiter sich zu den Lehrern gesellte.

Es wunderte sie, dass Dumbledore alles andere als müde erschien. Seine Augen strahlten die gewohnte Wärme aus, die Lippen waren zu einem munteren, fröhlichen Lächeln geformt.

"Liebe Schüler, liebe Schülerinnen! Ehe Sie alle beginnen können zu speisen, möchte ich eine Mitteilung machen, die vorallem die Älteren unter euch interessieren könnte. Alle zwei Jahre findet ein Winterball statt. Die Schüler in den Klassen Fünf bis Sieben können von zwanzig bis dreiundzwanzig Uhr den Ball hier in der großen Halle aufsuchen. Freiwillige für Dekorationen und Organisation sind gern gesehen. Aber nun; lasst es euch schmecken!"

Zufrieden ging Professor Dippet zu seinem Platz, kurzer Applaus der Schüler folgte und aufgeregtes Getuschel der Älteren. Hermine hoffte inständig von niemanden als Begleitperson auserkoren zu werden, denn so könne sie einen Abend in vollkommener Ruhe verbringen.

"Was hältst du von dem Ball?", fragte Draco Malfoys Großvater, Abraxas Malfoy.

Sofort spürte sie Toms Blick auf ihr, und mit vorsichtiger Stimme und kurzen Blicken auf den Erbe Slytherins antwortete sie dem Blonden:
"Wahrscheinlich werde ich nicht hingehen, doch für Organisation und Dekoration würde ich mich gern melden."

Mit einem warmen Lächeln nickte Malfoy und wand sich seinem Essen zu. Erleichtert atmete Hermine aus, als sich Tom nach einigen Sekunden des Starrens selbst seinem Abendessen zu wand.

"Ich werde mich auch freiwillig melden, schließlich bin ich Vertrauensschüler", ertönte Toms Stimme flüsternd, aber gut zu verstehen.

Hastig blickte Hermine auf, doch zu ihrem großen Schrecken sah sie, wie niemand auch nur annähernd Toms Worte verstanden zu haben scheint. Wieder sprach er, laut, deutlich, aber ohne seine Lippen zu bewegen.

"19.09.1979, ein schöner Tag, oder Hermine Jean Granger?"

Als er aufblickte war sein Blick Kalt, voller Zorn und Abneigung.
Hermine wollte nie mehr zurück zu ihren besten Freunden, als in diesem Moment.

Hey!
Erstmal - Sorry für das kurze Kapitel. Aber ich haben zur Zeit wirklich viel für die Schule zu tun, da bald Sommerferien sind und viele Arbeiten, bla, bla bla.
Vorhin habe ich gesehen, dass meine Geschichte bereits 3K Reads hat! Wow, ich hätte nie gedacht, dass es mal so viele werden! :3

Wie findet ihr das Cover des Buches? Nocheinmal großes Dankeschön an @achterbahnmaedchen für das tolle Cover, schaut gern bei ihr vorbei! (:

Cold Hands  ~ Tom Riddle Where stories live. Discover now