Ninjago - Der Lord des Stahls und der Meister des Diamants

Kapitel 11

Es klopfte wieder an der Tür. Dieses Mal war es Zane. „Darf ich reinkommen?", fragte er. Ich überlegte kurz. „Komm rein!", willigte ich schließlich ein. Ich setzte mich aufrecht hin und Zane setzte sich auf die Bettkante. „Was war denn gerade los? Haben wir dir doch etwas getan?", fragte er mich. „Nein... Ihr habt nichts getan, es ist alles in Ordnung!", meinte ich und wischte schnell eine Träne weg. „Du empfindest aber großen Schmerz und Wut! Was ist es dann, was dich so beschäftigt?". Ich schwieg und starrte auf den Boden. Ich dachte an Lloyds Worte ‚Wir sind deine Familie' und ‚Ich und die anderen haben immer ein offenes Ohr!'. „Ok...", seufzte ich „Zane? Kannst du etwas für dich behalten?", fragte ich ihn und schaute ihm in die Augen. „Natürlich!". Er schaute mich erwartungsvoll aber auch vertraut an. Ich holte Luft. „Es ist so... Nya... Also... Ja...". Es war schwerer, als ich dachte. „Tut mir Leid Zane, ich bin so durcheinander! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll!" „Ist schon ok, entspann dich und versuch's nochmal! Was ist mit Nya?" beruhigte er mich. Ich holte noch einmal tief Luft. „Ich... Ich bin in Nya verliebt!", haute ich es schließlich raus. „Ich liebe sie und sie liebt Jay! Und sie hat mir nichts davon gesagt! Und jetzt geht sie mir auch noch komplett aus dem Weg! Ich HASSE sie!"

‚Ich hasse sie'... Hatte ich das gerade eben wirklich gesagt? Wie kann man eine Person gleichzeitig lieben und hassen? Was war nur los mit mir?

„Vielleicht hatte sie ja einen guten Grund, dir das nicht zu sagen.", riss mich Zane aus meinen Gedanken. „Ja vielleicht...", meinte ich „aber welchen?". „Das weiß ich leider auch nicht, das musst du sie schon selber fragen!", antwortete Zane. „Ja, aber wie denn? Sie geht mir doch aus dem Weg! Sie mag mich doch gar nicht mehr!", sagte ich verzweifelt. „Ach, tut sie das? Was für einen Grund sollte sie denn haben? Du hast ihr doch nichts getan, bis auf, dass DU sie ignoriert hast und nicht sie dich! Ich meine, sie wollte mit dir an dem Abend reden und dir helfen, aber du bist nicht auf sie eingegangen!" . Ich schwieg und starrte auf den Boden. Ich wusste nicht ganz, was ich davon halten sollte... Er hatte ja recht irgendwie... Doch Nya war auch nicht ganz unschuldig! „Naja, ich lass dich dann mal in Ruhe, Leo...", meinte Zane schließlich und ging zur Tür. „Ach äh Zane!", rief ich noch schnell. „Ja?" „Bitte erzähle wirklich niemandem, dass ich... Nunja... Du weißt schon... Es soll nicht jeder wissen, dass ich Nya... Also, dass ich sie..." „Keine Sorge, das bleibt unter uns!", unterbrach er mich und zwinkerte mir zu. „Danke, Zane!", meinte ich und lächelte ihn an. Er tat es mir gleich. „Falls du etwas brauchst, ich bin für dich da!", sagte er noch und schloss die Tür.

Ich blieb den ganzen Tag lang im Zimmer liegen. Nya kam nicht. Sie ging mir also doch aus dem Weg. Sie wollte mich nicht sehen. Es war nun 20 Uhr und mein Magen meldete sich. Ich fragte mich, ob ich mit den anderen Essen sollte, doch Nya war dort bestimmt auch und ich wollte, oder besser gesagt KONNTE sie nicht sehen! Es klopfte mal wieder an der Tür. Ich schaute zur Tür, doch sie öffnete sich nicht. Ich stand auf und ging verwirrt zur Tür. Als ich sie öffnete, stand niemand dort. Nur ein Tablet mit Essen stand vor der Tür. Ich schmunzelte. Zane war der Beste! Ich nahm mir das Essen und ging zurück ins Zimmer. Ich schling das Essen hinunter. Beim Essen fiel mein Blick unter das Bett von Nya. Dort lagen immer noch das Foto von Jay und der Liebesbrief. „Ob da noch andere Sachen sind?", fragte ich mich und schluckte meinen letzten Bissen hinunter. Ich ging zu Nyas Bett und bückte mich. Ich holte das Foto und den Brief hervor und starrte beides an. Jay hatte einen tollen Brief geschrieben! Ich hatte nichts gegen Jay! Er war sehr nett und ich verstand mich super mit ihm. Trotzdem störten mich die Gefühle zwischen den beiden! Ich legte beides zur Seite und entdeckte eine Box. Ich machte den Deckel ab. Es waren mehrere Bücher mit Jahreszahlen drauf. Eins schien zu fehlen. Das aus diesem Jahr! Ich nahm mir ein Buch, das schon 20 Jahre alt war. Da war sie 13. Auf der Voderseite stand „Tagebuch von Nya Umas". Das waren also ihre Tagebücher! Ihr aktuelles hatte sie wohl extra bei sich. Ich schlug das Tagebuch auf.