24. Vertrau Mir

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"Die Vergangenheit wird die Gegenwart oft mit den Schmerzen deiner Erinnerungen angreifen."

Seiichi Kirima

*

Ich schlug eine Seite meines Lieblingsbuches um und zog meine Füße näher an mich, während er mich von der anderen Seite des Couchtisches ansah. Ich schaute ihn nicht an, während ich faul die Seiten überflog, die ich schon an die fünfzig mal gelesen hatte und er seufzte,versuchte meine Aufmerksamkeit zu ergattern.

"Bist du okay?" Fragte ich schließlich, als er sich in den Stuhl im Wohnzimmer warf. Ich legte das Buch auf den Couchtisch neben die unberührte Tasse Tee, die ich vor über einer Stunde gemacht hatte, und sah den ersten Ausdruck auf seinem Gesicht verschwinden, als er mit seinen Fingern über seine Wangen rieb.

Er holte tief Luft und schaute zu mir, nickte. "Mir geht's gut."

"Ja und ich bin die Zahnfee." Lachte ich und stand von der Couch auf. Ich zog das Handtuch aus meinen Haaren und fuhr mit meinen Fingern durch meine feuchten Haare, als er sich in dem Stuhl zurücklehnte und mich beobachtete. "Ich mag dich zwar nicht so gut kennen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du lügst."

"Ziemlich sicher?"

Ich nickte. "Eigentlich fast positiv."

Er stand von dem Stuhl auf und ging im Wohnzimmer auf und ab. Ich wusste, dass er an Lydia dachte. Ich konnte den besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht sehen. Es hatte sich seit dem Moment, als er Lydia aus seinen Armen genommen und sie versucht hatte zu überzeugen, dass es nicht ihre Schuld war, nicht geändert, doch ich war mir fast sicher, dass er wusste, dass es ihre war. Die Schuld fraß ihn auf und mit jedem seiner Schritte, erschauderte ich leicht.

"Wirst du aufhören, herumzugehen?" Zischte ich.

Er hielt an und sah blickte zu mir, als ich mich zurück auf die Ecke der Couch setzte. Er rieb sich wieder mit den Händen über's Gesicht und holte tief Luft, stieß die laut wieder aus und ließ sich auf der anderen Seite des Sofas nieder.

"Besorgt?" Er drehte sich mit einem fragenden Blick zu mir. "Du bist nicht schwer zu lesen, Stiles. Ernsthaft."

Er sagte nichts. Stattdessen lehnte er sich zurück und hielt seinen Blick auf die Zimmerdecke gerichtet, während ich ihn weiterhin ansah. Ich konnte nicht anders. Ich hörte seine Finger rapide gegen den Stoff seiner Jeans Trommeln und seine Nasenflügel weiteten sich, als er versuchte seine Atmung zu beruhigen. Er sah hilflos aus und ich wusste nicht wieso, doch ich lehnte mich vor und griff nach seiner Hand.

Seine Finger waren kalt und er zog sie schockiert zurück, aber ich ergriff sie wieder und er hörte schließlich auf, dagegen anzukämpfen, als ich ihn wütend anfunkelte. "Gib mir einfach deine Hand."

"Was? Wieso?"

"Vertrau mir einfach." Sagte ich mit einem Lächeln und streckte meine Hand aus, wartete auf eine Entscheidung von ihm. Er war zögerlich, aber dann lehnte er sich langsam vor und streckte seine Hand aus. Ich starrte auf seine langen Finger und er erschauderte, als meine Finger die Haut an seiner Handfläche berührten. "Sind meine Hände kalt?"

Ich zog sie weg und rieb sie an meiner Hose ab, als er seinen Kopf schüttelte.

"Meine Nona hat mir das beigebracht." Sagte ich, als ich seine Hände wieder zu mir zog. Er sah beobachte mich, als ich den Ärmel seines Oberteils hochschob und mit dem Daumen über die Vene an seinem Handgelenk strich. "Es gibt bestimmte Punkt an deinem Körper, die wenn ,an genug Druck darauf ausübt, einem helfen. Dieser hier, vertreibt Besorgnis."

Medium - Stiles StilinskiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt