10. Schattengeister

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"Er, der den Tod nicht fürchtet, stirbt nur einmal."

Giovanni Falcone

*

"Fahr hier lang." Rief Allison, als ich die Straße hinuntersauste. Sie wies mir den Weg an und erschrak sich jedesmal leicht, wenn mein kleiner Beetle um eine Ecke brauste und ich die Lacher zu unterdrücken versuchte, als der Ausdruck von purer Angst ihr Gesicht durchkreuzte.

Ich weiß nicht wie ich es geschafft hatte, mein Auto noch nirgendwo hineinzufahren, aber es wurde erst etwas schwieriger, als mein Handy auf dem Boden zu klingeln begann. "Wer ist es?"

Allison bewegte ihre Füße und beugte sich zum Handy runter und sagte mir, es sei Estelle. Sie konnte warten, zumindest bis ich nicht mehr zwanzig kmh zu schnell fuhr.

"Alles okay?" Fragte ich sie und sie nickte, bevor sie wieder in eine Richtung deutete.

Sie fasste sich an den Bauch, als ich das Lenkrad herumriss und sie gab ein komisches Geräusch von sich, das mich zum Lachen brachte. "Wenn ich nicht bereits tot wäre, würde ich wahrscheinlich dein ganzes Auto voll kotzen."

"Ja," Sagte ich. "Tu das nicht."

Mein Handy klingelte wieder und ich seufzte.

"Kannst du rangehen?" Fragte ich sie, als ich vom Gas trat, damit ich um eine weiter Kurve kam.

"Dein Ernst?" Grummelte sie.

Ich schüttelte meinen Kopf. "So meinte ich das nicht." Sagte ich. "Fokussiere sich auf das Handy. Du hast die Fähigkeit, die Luftwellen zu kontrollieren. Das hast du schon mit dem Autoradio gemacht."

Sie riss ihre Augen ungläubig auf und nickte zum Handy. Sie starrte es für einige Sekunden an, während ich meinen Atem anhielt, doch Gottseidank, fing sie an zu lächeln, als Estelle's Stimme aus dem Telefon ertönte.

"Emelia!" Ihre Stimme war verzweifelt. "Wo bist du?"

"Fahre gerade zur Schule!" Rief ich über den Ton des Motors hinweg.

"Emelia?" Sagte sie wieder.

"Ich glaube, sie kann dich nicht hören."

Das befürchte ich.

"Emelia, Schmetterling. Kannst du mich hören?" Diesmal war es meine Nona.

Ich seufzte frustriert und hielt am Straßenrand an, ignorierte Allison's Proteste und griff nach dem Handy. Ich wählte Estelle's Nummer wieder und wartete.

"Nona?" Fragte ich.

"Gott sei dank." Sagte sie. "Wo bist du?"

"Etwas passiert in der Schule. Ich und Allison sind gerade auf dem Weg dorthin, tut mir leid. Sei nicht sauer. Bitte." Flehte ich.

"Nein Emelia." Rief sie. "Du musst umkehren und zur Tierklinik fahren. Estelle und ich treffen dich dort."

Ich blickte zu Allison, die ihren Kopf schüttelte.

Medium - Stiles StilinskiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt