23. Runzle Niemals Die Stirn

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"Nichts als du selbst, kann dir Frieden bringen."

Ralph Waldo Emmerson

*

Ich starrte auf mein Handy, wartete auf eine Antwort.

Es war schon nach Mittag und weder Stiles noch Lydia waren in der Schule aufgetaucht. Scott war nach der zweiten Stunde verschwunden und, obwohl ich nicht besonders besorgt um sie war, Malia war aus der dritten Stunde geflohen und nicht zurückgekommen.

Ich spähte wieder auf mein Handy und zählte die Sekunden bis zum Ende des Schultages. Die Klingel würde in weniger als fünf Minuten ertönen und ich hatte das Gefühl, dass ich allein nach Hause laufen müsste.

"Handy weg, Miss Walker." Ich steckte es in meine Tasche, als die Lehrerin mit lockigen Haaren herumging und unsere Hausaufgaben einsammelte. Sie blieb neben meinem Tisch stehen und überflog das Aufgabenblatt, das sie vorher nicht angenommen hatte. "Wo ist die Arbeit?"

Sie klatschte das Blatt auf den Tisch und betonte die Tatsache, dass ich nur die rechnerischen Aufgaben gelöst hatte, die man schon mit vierzehn lösen kann.

"In meinem Kopf."

Sie beäugte mich misstrauisch und ich schüttelte meinen Kopf, nahm meinen Stift und begann, die anderen Sachen hinzukritzeln. Es dauerte so lange, bis die Klingel ertönte und sie stand einfach nur da, sah mir dabei zu wie ich mit Leichtigkeit die Zahlen zu Papier brachte.

Ich lächelte, während ich es ihr reichte und sie riss es mir aus der Hand. Sie überflog es mit großen Augen, ihr Mund stand leicht offen und sie nickte mir beeindruckt zu.

"Hast du den Mathe Leistungskurs probiert?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Es bestand keine Möglichkeit, dass ich mich selbst stressen würde für eine Sache, die ich bereits konnte. Die Hausaufgabe wäre schön unnötig gewesen und ich hätte verkackt, wenn ich sie nicht gemacht hätte. Allen Ernstes, die einzigen Kurse, die ich bestehen musste, waren ein Sprachkurs oder zwei und ein oder zwei im naturwissenschaftlichen Bereich. Leider konnte ich nicht alle im gleichen Jahr machen und sie boten kein Französisch an, also musste ich mit spanisch anfangen.

"Ich behalte es mir im Gedächtnis." Sagte ich lächelnd. Sie erwiderte die Geste nicht, also presste ich mir meine Bücher an die Brust und schlüpfte aus dem leeren Klassenzimmer.

Die Flure waren überfüllt mit Schülern, die ihre Busse oder Autos erreichen wollten. Ich ging zu meinem Spind, das strategisch gegenüber von Stiles' war und starrte auf seines in der Hoffnung, dass er noch kommen würde, damit ich nicht laufen musste. Ich weiß nicht mal wieso ich so lange wartete, die Schüler waren bereits weg, als ich aus dem Gebäude trat und ich suchte den Parkplatz nach dem blauen Jeep an.

"Ich vermute mal, dass du nicht so wichtig bist wie du dachtest."

Ich blickte über meine Schulter zu Allison, die mit einem selbstgefällig Gesicht da stand. Ihre bleichen Arme waren über ihrer Brust gekreuzt, während sie mit ihren rotlackierten Fingern auf ihre Ellenbogen trommelte.

"Das habe ich auch nicht gedacht." Sagte ich, während ich mich von ihr entfernte. Ich hatte sie seit dem Vorfall mit Peter nicht mehr gesehen und ich war allen Ernstes überrascht, dass sie so schnell wieder zu mir kam. Ich hörte ihr Seufzen und stellte mir vor wie ihre Boots auf dem Asphalt klangen, während sie mir nachlief. "Ich nehme mal an, du bist immer noch sauer auf mich?"

Medium - Stiles StilinskiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt