20》Begegnung(-en)

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-Sehun's POV-

Ich drehte den Schlüssel in meinem Zündschloss um und der Klang des Motors erlosch augenblicklich. Fast nichts machte mir so viel Spaß und bei fast nichts anderem konnte ich mich so gut abregen, wie beim Motorrad fahren. Ausgeglichen fuhr mir durch meine Haare, welche mir im Gesicht hingen, während ich mich auf den Weg zum Haus machte. Als ich die Haustür gerade erreicht hatte und sie gerade öffnen wollte, hielt ich jedoch inne und blieb ruckartig stehen. Es war nicht abgeschlossen. Skeptisch öffnete ich die Tür und merkte, wieso sie nicht verschlossen gewesen war. Jemand war zu Hause.

"Ich bin wieder da", rief ich und ging in die Küche, da von dort auf klapperndes Geschirr zu hören war, was mich zugegebenermaßen überraschte. Eigentlich wollte mein Vater erst in zwei Stunden nach Hause kommen.
"Appa, hast du-" Ich verstummt sofort, als ich sah, wer in der Küche am Herd stand. Meine Mutter.

"Sehunie. Willkommen zu Hause.
Oh, seit wann sind deine Haare denn blond?  Letztes Mal war das aber noch nicht so. Es steht dir aber wirklich gut", sprach sie und strahlte mich breit an, während ich mich bloß versteifte und sie emotionslos an.
"Was willst du hier?"
"Das ist auch mein Haus, falls es dir nicht aufgefallen ist", erklärte sie scharf, ihr Strahlen war mit einem Mal verschwunden.

"Mein Vater hätte dich schon längst rausschmeißen sollen", gab ich gleichgültig von mir und drehte mich um, um die Treppe zu meinem Zimmer hinauf zu gehen.
"Jetzt hör mir mal ganz genau zu Freundchen. Ich bin immernoch deine Mutter und es ist respektlos und ehrenlos, so mit mir zu reden!" Sie war am unteren Ende der Treppe stehen geblieben und starrte böse zu mir hoch.

Als ob mich das interessieren würde

"Du willst mir etwas von Respekt und Ehre erzählen? Das ich nicht lache."
"OH SEHUN! WAG ES DICH, MIR DEN RÜCKEN ZU ZUWENDEN!"

Nun musste ich wirklich lachen. Ich ging die Treppen wieder runter zu ihr. Gerade als ich unten angekommen war, hob sie ihre Hand, weil sie mir eine knallen wollte. Doch ich hielt ich ihre Hand davon ab und hielt sie fest umgriffen.
"Wie kannst du es wagen?!", keifte sie mich wütend an und versuchte sich von mir loszureisen, doch war ich stärker als sie.

"Jetzt hör mir mal genau zu Mutter. Der einzige Grund, wieso du dieses Haus überhaupt noch betreten darfst ist, weil mein Vater der liebste und gütigste Mann auf der Welt ist. Wenn es nach mir gehen würde, würdest du in irgendeiner Gosse schlafen und für einen Zuhälter arbeiten, da das das Leben wäre, welches du verdient hättest. Und bevor du mich über Respekt und Ehre belehren willst, solltest du vielleicht erst einmal selber nachschlagen, was das überhaupt ist."

Mit weit geöffnetem Mund starrte sie mich an, ehe ich sie los ließ. Diese Frau scheerte mich genauso einen Dreck, wie mein Vater und ich sie all die Jahre einen Dreck gescheert hatten.
"Du bist so ein verdammter Mistkerl geworden!" Laut und spöttisch lachte ich auf und drehte mich zu meiner Mutter um, die mich wütend ansah.
"Das muss wohl an dem Miststück liegen, welches mich groß gezogen hat." Und dann knallte ich die Tür hinter mir zu. Ich blieb jedoch einen kurzen Moment am Eingang stehen.

Mein Körper beebte vor Wut, doch musste ich mich beruhigen. Drinnen hörte ich etwas lautes krachen, von Dingen die zerstört wurden. Wahrscheinlich warf sie erneut das ganze Geschirr durch die Küche.

Verschwinde einfach von hier

Ich hörte auf mein inneres Ich.
Es hatte keinen Sinn hier zu bleiben.

(...)

Nachdem ich drei Stunden kreuz und quer durch Seoul gefahren war, saß ich nun in irgendeiner Bar. Das Motorrad fahren hatte mich zwar beruhigt, wütend war ich jedoch immernoch. Nachdem ich den letzten Schluck aus meiner Flasche getrunken hatte, ging ich raus zu meinem Motorrad. Es war kühler draußen geworden, aber denoch war es warm. Ich startete den Motor und fuhr in Richtung einer Brücke, die kaum noch befahren wurde und von der man einen schönen Ausblick hatte. Ich fuhr noch nicht so schnell und dann sah ich ein Mädchen am Geländer stehen. Ich wusste sofort das es Jihyo war. Sofort hielt ich an der Seite an. Fragend und überrascht zugleich sah sie mich an, bis ich den Helm abnahm.
"Oh. Annyeonghaseyo Sehun", begrüßte sie mich und grinste mich breit und aufrichtig an.

High Society [Oh Sehun] ✔Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin