34》Vergebung

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-Jihyo's  POV-

"

Oya mā!(Ach du meine Güte!)"
Schockiert kam meine Mutter auf mich zu gelaufen und schloss mich sofort in den Arm.
"Süße, ist alles in Ordnung? Hast du Schmerzen? Ist dir schlecht? Wie geht es deinem Kopf? Hast du sonst noch irgendwo Schmerzen?", bombardierte sie mich mit ihren Fragen und gab mir dabei keinerlei Chance, auf eine einzige zu antworten.
"Okasan, hol bitte Luft", bat ich meine Mutter, da ich sonst wirklich befürchtete, dass sie dehydrierte. Drei Mal atmete sie tief ein, bis sie sich wieder aus ihrer Hysterie gefangen hatte und ich ihre Fragen beantworten konnte.

"Mir geht es soweit gut. Mir ist nur etwas schwindelig, aber das kommt sicherlich von der leichten Gehirnerschütterung und den Schmerzen, die aber auszuhalten sind."

Ich kannte diese Art von Schmerz immerhin allzu gut.

"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht" Ihr standen die Tränen in den Augen.
"Okasan beruhige dich. Mir geht es wirklich gut", versicherte ich ihr und spürte im nächsten Moment, wie sie mir ein Kuss auf mein Haar gab.
"Dein Vater hat alles geklärt. Er und Sota holen eben das Auto."

Nachdem meine Mutter und ich meine Sachen beschafft hatten, machten wir uns auf den Weg zu meinem Bruder und meinem Vater.  

Gerade als wir den Flur entlang gingen, ertönte plötzlich eine Stimme, die mir nur allzu bekannt war.
"Jihyo?" Angespannt drehte ich mich um und sah in das besorgte Gesicht von Jr. Meine Mutter sah mich fragend an und ich signalisierte ihr, dass ich gleich nach kommen würde. Nachdem meine Mutter vorgegangen war, kam Jinyoung auf mich zu und betrachtete mich. Ich hatte mein Spiegelbild vorher schon gesehen und eins musste ich wirklich sagen: Ich sah grauenhaft aus.Meine Unterlippe war aufgeplatzt, mein linkes Auge war blau angeschwollen und der Verband um meinen Kopf rundete die Sache noch ab.

"G-geht es dir gut? Ich habe gehört, was passiert ist."
"Es sieht schlimmer aus, als es ist."
Mitfühlend betrachtete er mich, ehe er sich plötzlich vor mir verbeugte.
"Mianhae Jihyo. Bitte verzeih mir, was bei mir passiert ist. Ich hätte dich nicht so anfallen dürfen." Hin und her gerissen sah ich Jr an. Er zeigte sich mir gegenüber so demütig, dass ich meine Lippen aufeinander presste und aufgab.

Jeder Mensch machte Fehler und jeder Mensch hatte es verdient eine zweite Chance zu bekommen.

"Ich verzeihe dir Jr."

Blitzschnell richtete er sich auf und sah mich mit großen Augen an.
"Wirklich?"
"Ja" Er umarmte mich so ruckartig, dass ich vor Schreck zusammenzuckte und beinahe aufschrie.
"Danke Jihyo", flüsterte er in mein Ohr, weshalb ich augenblicklich eine Gänsehaut bekam.
"Ich muss jetzt los", erklärte ich sofort, damit er von mir ablassen würde und ich wieder Abstand gewinnen würde.
"Achja, mianhae. Gute Besserung"
Er lächelte mich breit an und ließ mich los.
"Danke" antwortete ich und lächelte schwach, ehe ich raus ging.

"Nooonaaaa~" Schnell schaute ich mich um und sah, wie Sota mit offenen Armen und weinend auf mich zugelaufen kam.
Ich bückte mich und nahm meinen kleinen, weinenden Bruder in den Arm.
"Noona" schluchzte er, weshalb ich ihm beruhigend über den Kopf strich.
"Noona geht es gut."

Ich stand auf und nahm Sota auf den Arm, denn er weinte immer noch bitterlich.
"Aish Jihyo. Komm, gib ihn mir."
Mein Vater nahm mir Sota ab und sah mich besorgt an. Mit seiner freien Hand strich er mir über die Wange.
"Meine kleine Maus. Die Mädchen werden dir nicht mehr zu nahe kommen.” Dankbar umarmte ich meinen Vater und somit auch Sota.
"So kleiner Mann. Jetzt hör auf zu weinen. Deiner Schwester geht es gut. Du bist doch ein Mann", sprach mein Vater sanft und gab Sota einen leichten Kuss auf die Stirn, ehe er die Tür öffnete und Sota in seinen Kindersitz setzte, während ich hinter meiner Mutter Platz nahm. Sie drehte sich um zu Sota, wischte ihm die Tränen mit einem Taschentuch weg und dann fuhren wir nach Hause.

(...)

Nachdem ich geduscht hatte und meine Wunden nochmal versorgt hatte, ging ich in mein Zimmer. Sota hatte sich mittlerweile beruhigt, was jedoch hauptsächlich an meinem Vater lag, welcher ihn ablenkte. Ich hörte die beiden nur im Wohnzimmer rumtoben und meine Mutter ab und zu sagen 'Daehyun pass auf die Möbel auf!'.

Er antworte darauf immer 'Jaja ich hab alles im Griff Asami' , bis ich aufeinmal hörte, wie etwas zerbrach, Sota lachend in sein Zimmer lief und meine Mutter meinen Vater anmaulte.

Ich befan mich in totalem totalen Irrenhaus

Schmunzelnd ging zu meiner Kommode und hob das Bild an, welches Sehun damals gesehen hatte.

Schmunzelnd ging zu meiner Kommode und hob das Bild an, welches Sehun damals gesehen hatte

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Es war das letzte Bild, was gemacht wurde, bevor Aoi gehe musste. Wir wollten damals unbedingt gemeinsam zu dem Kirschblütenfest und dank unseren Eltern, konnten wir gemeinsam dorthin gehen. Es war einer der schönsten Tage meines Lebens gewesen und ich hatte noch nie so etwas schönes gesehen, wie die Kirschblütenbäume, die  alles in rosa getränkt hatten.

Aoi hatte mich damals an die Hand genommen, damit ich nicht verloren ging, denn immer wenn ich hoch zu den Bäumen schaute, war sie auf einmal weg.
Damit sie mich also nicht verlor, hielt sie mich ganz fest.

'Ich pass auf dich auf Yuki'

Wehleidig küsste ich das Bild und stellte es zitternd wieder zurück.

Niemand hatte geahnt, dass der Abschied schon so bald passieren würde.

High Society [Oh Sehun] ✔Where stories live. Discover now