1.7 Verrat

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Ich wurde von zwei Gryffindors im Gang auf meinem Weg zum Unterricht für Tränke gegen die Wand gedrückt. Überrascht und leicht geschockt starrte ich den zwei Schülern ins Gesicht. Was wollten die Beiden von mir?

"Der große Draco Malfoy also. Erinnerst dich vielleicht noch an meine kleine Schwester. Hast sie letztes Schuljahr Schlammblut genannt", fauchte der Junge mit den braunen Haaren und ich bemerkte wie sich immer mehr Schüler um mich herum versammelten.

Von meinen Freunden konnte ich keinen entdecken. Panik und Wut stieg in mir auf. Was sollte das hier werden?

"Na, hat es dir die Sprache verschlagen?", der Braunhaarige wandte sich zu der Schülermasse, die sich um uns versammelt hatte, "Liebe Mitschüler, Tag für Tag terrorisierte unser geliebtes Reinblut Malfoy jeden, der auch nur ansatzweise nicht so großartig war wie er. Damit ist jetzt Schluss!"

"Lasst mich los, ihr verdammten Idioten!", schrie ich wütend, jedoch wurde ich von allen ignoriert und teilweise sogar ausgelacht.

Was passierte hier gerade?

Der Junge mit den braunen Haaren riss meinen Arm nach oben, während der andere mich weiterhin gegen die Wand drückte.

"Malfoy ist eine widerlicher Schwächlinge!", mit diesen Worten zog er meinen Ärmel nach unten und die Schülermasse wurde schlagartig totenstill.

Tränen bildeten sich in meinen Augen. Nun wusste ich, was die beiden Gryffindors vorgehabt hatten...
Alle konnten meine Narben sehen. Jetzt wusste jeder, was für ein Versager ich eigentlich war. Ich wollte sterben. Einfach auf der Stelle tot umfallen. Als ich losgelassen wurde, sank ich wie in Trance zu Boden. Wie aus einem anderen Raum hörte ich dumpfes Gelächter der Schüler und ich war nicht mehr in der Lage mich zu bewegen. Woher wussten die zwei Jungs von meinem Geheimnis? Ich spürte wie mein Herz in Stücke gerissen wurde, als mir bewusst wurde wer ihnen davon erzählt haben musste...
Harry Potter. Er hatte mich verraten.

"Verpisst euch!", schrie ich schließlich und sprang auf, "Das werdet ihr mir büßen!"

Tränen flossen in Strömen meine Wangen hinunter und ich drängte mich verzweifelt durch die Schülermasse. Ich wollte nur noch hier weg. Weg aus dieser Schule, weg von Potter und weg aus diesem Leben. Ich hatte keine Kraft mehr.

"Mister Malfoy!", erkannte ich auf einmal die Stimme von Dumbledore.

Hektisch wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und wartete auf unseren Schulleiter, der freundlich grinsend auf mich zu kam. Was wollte dieser Idiot jetzt von mir?

"Gut, dass ich sie hier antreffe. Würden Sie mir bitte folgen?"

Perplex nickte ich und trottete dem alten Zauberer hinterher. Schlimmer konnte es im Moment eh nicht mehr werden und ich war neugierig, was der Alte mir zu sagen hatte.

Er spazierte mit mir ohne ein einziges Wort zu sagen aus Hogwarts hinaus bis runter zum See.

"Was wollen Sie von mir?", zischte ich genervt.

"Sie wissen ja, dass in zwei Tagen die nächste Aufgabe des Trimagischen Turniers stattfindet. Ich wollte Sie demnach um etwas bitten", fing Dumbledore an zu erzählen, "Versprechen Sie mir keinem davon zu erzählen! Nun... Die zweite Aufgabe besteht darin, dass die Teilnehmer einen geliebten Menschen aus dem See retten müssen. Beispielsweise den besten Freund. Ich weiß, dass Sie und Potter sich nahestehen und wollte fragen, ob Sie sich bereit erklären für diese Aufgabe zur Verfügung zu stehen?"

Geschockt starrte ich den Schulleiter an.

"Ich stehe Potter nicht nahe!", keifte ich schließlich, "Dieses verlogene Schwein kann meinetwegen im See ertrinken!"

Ich spürte wie sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten und rannte erbost los. Ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden! Nichts schmerzte mehr als die Tatsache, dass Potter mich hintergangen hatte. Jeder verbotene Fluch erschien mir weniger qualvoll. Mein Herz fühlte sich an, als ob es herausgerissen worden ist und ich verspürte nichts als Enttäuschung und Wut in meinem Bauch. Ich hätte Potter von Anfang an hassen sollen. Er war mein Feind. Die ganze Zeit über. Wie konnte ich nur so blind gewesen sein? Ich würde endgültig keine Gefühle mehr an mich ranlassen. Was brachte es mir gut und freundlich zu sein, wenn jeder einen nur ausnutzte?

"Schluss damit", murmelte ich verzweifelt.

Ab heute würde sich alles ändern. Soll mich doch jeder hassen! Es war mir egal. Ein Malfoy gibt sich sowieso nicht mit Abschaum ab. Ich hätte auf meinen Vater hören sollen...

"Ab heute sollen sie Angst bekommen, nur wenn sie meinen Namen hören. Ich bin ein Malfoy und Malfoy's bekommen alles was sie wollen", mit diesen Worten betrat ich mit eiskalter Mine Hogwarts.

Wenn sie es nicht anders wollen, werden sie eben einen Grund bekommen mich zu hassen...

Sein eiskaltes Herz | drarryWhere stories live. Discover now