1.2 Schlangenbiss

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Schnell glitten meine Finger unter den weißen Pullover und öffneten ihren BH.

"Draco", seufzte sie und presste ihre rot geschminkten Lippen wieder auf meinen Mund.

Ihre Haut war zu weich, ihr Mund zu süß. Das schwarze dichte Haar, was mich immerzu an Potter erinnerte und ihre leeren braunen Augen widerten mich an. Sie war nicht das, was ich wollte. Doch weil ich nicht das bekam wonach ich mich wirklich sehnte, musste ich mich wohl mit ihr abfinden.
Pansy Parkinson. Sie war einfach abstoßend. Ich schloss meine Augen und küsste sie noch intensiver. Es könnte Potter sein...

Meine Obsession wurde immer größer. Von Tag zu Tag. Ich wollte Potter, doch jedes Mal wenn ich in seine Augen blickte erkannte ich nichts als Hass. Er sah mich so, wie ich Pansy sah. Abstoßend. Nur, dass ich das Mädchen noch dazu für meine Lust missbrauchte. Für mehr war Pansy sowieso nicht gut, denn lieben könnte ich sie niemals.

"Hör auf damit", sagte sie irgendwann leise und strich über die Narben an meinen Unterarmen.

Ich wurde wütend. Immerzu musste sie diese verdammten Narben erwähnen. Angeekelt schob ich Pansy von mir weg und stand auf.

"Ich wüsste nicht was dich meine Narben auch nur im geringsten angehen!", zischte ich erbost und ihr Blick verfinsterte sich schlagartig.

"Du solltest lieber mal dein Verhalten mir gegenüber überdenken, Draco...", flüsterte sie kaum hörbar und ich konnte Tränen in ihren Augenwinkeln erkennen, "Ich liebe dich..."

"Denkst du so würdest du mein Mitleid erringen?", lachte ich abwertend, "Du bist eine Schlange, Pansy Parkinson."

Aufgebracht sprang das Mädchen auf, zog ihren Zauberstab hervor und hielt ihn mir unters Kinn. Ihr Versuch mir zu drohen ließ mich völlig kalt und das wusste sie auch. Ihre Tränen flossen mittlerweile in Strömen ihre geröteten Wangen hinunter und sie zitterte. Gespannt zog ich eine Augenbraue nach oben.

"Schlangen können beißen", presste sie nur zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.

Dann ließ sie ihren Zauberstab sinken, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand. Kopfschüttelnd sank ich auf den Boden, schloss meine Augen und lehnte mich müde an einen Baum. Ich war mit Pansy bis an den Rand des verbotenen Waldes spazieren bis sie wieder das Rumgeknutsche begann. Sie war wirklich anstrengend.

"Hat dich deine Freundin sitzen lassen, Malfoy?", ertönte plötzlich Potter's Stimme.

Genervt öffnete ich blinzelnd meine Augen. Potter war viel selbstbewusster mir gegenüber seit ich von diesem minderbemittelten neuen Lehrer in ein Frettchen verwandelt wurde. Das vierte Schuljahr hatte wirklich nicht sehr grandios begonnen. Zu dem kam noch, dass der ach so tolle Potter natürlich für das Trimagische Turnier auserwählt wurde. Welch Zufall, pah.

"Was willst du, Vierauge?", seufzte ich nur und genoss die letzten paar Sonnenstrahlen, die auf mein blasses Gesicht fielen.

Potter zögerte kurz.

"Wieso hast du mich letztes Jahr geküsst?"

Ich begann zu lachen. Auf diese Frage hatte ich schon lange gewartet. Ich rollte gespielt mit meinen Augen und stand auf. Dann ging ich langsam auf Potter zu und baute mich vor ihm auf. Ich war fast einen Kopf größer als er.

"Vielleicht liebe ich den ach so tollen Harry Potter ja", sagte ich frei heraus, da ich wusste, dass er mir sowieso nicht glauben würde.

Harry starrte mich nur fragend an. Ich wartete darauf, dass er anfing zu lachen oder vielleicht sogar wütend wurde, jedoch legte er nur ganz vorsichtig seine Hand gegen meine Wange und küsste mich. Erst ganz vorsichtig und dann immer intensiver spürte ich seine Lippen auf meinen und meine Wangen begannen zu glühen. Ich konnte kaum realisieren was gerade geschah. Ich wollte nicht daran denken, dass Harry dies nur tat um sich zu rächen, mich zu verwirren oder irgendwo seine Schlammblutfreundin und der Rotschopf auf mich lauerten. Ich genoss diesen Moment einfach und hoffte innerlich, dass er niemals enden würde.

"Nein, das ist nicht richtig...", löste sich Potter schließlich von mir und ich schaute ihn flehend an.

Ich wusste, dass er verwirrt war. Wir waren Feinde.

"Was denn? Wir reden doch nur miteinander...", murmelte ich knapp und presste meine Lippen wieder auf seine.

Während ich mich immer mehr in den Kuss vertiefte hörte ich plötzlich ein Rascheln. Vorsichtig öffnete ich meine Augen ein wenig und erschrak. Nur wenige Meter von uns entfernt stand niemand anderes als Pansy.

"Was ist?", flüsterte Potter verunsichert und ich schüttelte mit rasendem Herzen meinen Kopf.

"Ich... Ich muss gehen", stotterte ich zitternd und rannte zum Schloss.

Kurz bevor ich das Tor erreichte blickte ich mich noch einmal um. Potter stand immer noch an der selben Stelle und schaute mir mit verletztem Blick hinterher. Pansy konnte ich nirgendwo mehr sehen.

Es begann zu regnen.

Sein eiskaltes Herz | drarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt