5. Gefühle

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"Harry!", kurz bevor unsere Lippen sich berührten hörte ich plötzlich die Stimme von Professor Lupin.

Erschrocken wiech ich von Potter zurück. Er hatte knallrote Wangen und ich spürte, dass mein Gesicht nicht viel anders aussehen musste. Geschockt sprang ich auf und ging ein paar Schritte zurück.

"Alles okay, Jungs? Malfoy, wieso bist du nicht in Hogsmeade?", Professor Lupin kam lächelnd auf uns zugerannt.

"Mir geht's gut...", murmelte Potter schnell und senkte seinen Blick.

Ohne ein Wort zu sagen rannte ich weg. Wenn Potter und ich uns geküsst hätten...
Das durfte niemals passieren!

Pansy, Pansy, Pansy...

Ich hatte eine Freundin und trotzdem empfand ich etwas für diesen furchtbaren Jungen. Aber, empfand ich wirklich etwas? Ich hasste Potter und nichts weiter. Er verwirrte mich einfach nur weil er mich immer so dämlich anstarren musste! Widerlich...

"Ich hasse mich", seufzend ließ ich mich in den Slytherinräumen auf mein Bett fallen.

Ich hatte völlig vergessen, dass ich weinte. Wütend schwor ich mir nie wieder auch nur eine einzige Sekunde an Potter zu denken! Das würde zwar nicht leicht werden aber...

Ich hasse mich!

Aufgebracht und mit Tränen in den Augen stürmte ich ins Bad und schloss mich schluchzend ein. Ich wollte das alles nicht. Ich wollte keine Gefühle für ihn entwickeln. Zitternd betrachtete ich mich im Spiegel. Potter würde mich sowieso niemals mögen. Sehr wahrscheinlich war das alles nur ein dummer Scherz um mich zu verwirren und sich dann hinter meinem Rücken mit Weasley und diesem Schlammblut über mich lustig zu machen! Malfoy, der arrogante Slytherin hatte Gefühle für Harry Potter...

"Nein, nein, verdammt...", schluchzte ich verzweifelt und fing an das Regal im Badezimmer nach meinem Messer abzusuchen.

Ich hatte keine andere Wahl.
Als ich schließlich mein Taschenmesser mit dem eingravierten Slytherin Wappen fand, wimmerte ich nur noch mehr. Zitternd klappte ich es auf, schnitt mein Verband vom Arm und betrachtete meine vernarbte Haut.

Du. Hast. Keine. Gefühle. Für. Harry. Potter.

Bei jedem Wort schnitt ich einmal in meine Haut. Sofort trat Blut aus den Wunden und ich sank zu Boden. Was stimmte denn nicht mit mir?

"Schwach, du bist schwach...", sagte ich zu mir selbst und musste lächeln.

Ich war so ein Idiot.

***

Harry saß stumm neben Professor Lupin und starrte betrübt auf seine Hände.

"Harry, mein Junge", seufzte Lupin plötzlich, "Was bedrückt dich? Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt."

Potter zuckte nur mit den Schultern. Er konnte ja schlecht erzählen, dass er Malfoy beinahe geküsst hätte. Draco Malfoy! Ein Slytherin und zwar einer der schlimmsten Sorte.

"Es geht um ein... Mädchen", fing Harry schließlich an und Lupin nickte verständnisvoll.

"Ach ja die Liebe...", säuselte der Professor und klopfte Harry freundschaftlich auf die Schulter.

"Naja, dieses Mädchen", fuhr Harry schließlich stotternd fort, "Eigentlich habe ich immer gedacht sie würde mich hassen, doch jetzt... Aber ich könnte ihr niemals sagen was ich empfinde, ich... Niemand würde das verstehen. Nicht einmal meine Freunde."

"Hör zu", sagte Lupin streng, "Liebe folgt keinem Plan. Du kannst deine Gefühle versuchen zu ignorieren, aber am Ende wirst du es sowieso nicht ändern können. Ich selbst habe diese Lektion erfahren müssen. Du solltest dir keine Gedanken um deine Freunde machen. Ich denke sie werden es besser akzeptieren als du denkst."

"Danke Professor", murmelte Harry verlegen und Lupin wandte sich lächelnd ab.

"Ich gehe mal langsam zurück in mein Klassenzimmer. Viel Glück mit Malfoy", zwinkerte Lupin und ließ Harry sprachlos stehen.

Sein eiskaltes Herz | drarryजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें