2 Loving boys

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"W-was meinst du?", fragte ich unsicher.

"Ich weiß, das kommt ein bisschen früh und vielleicht auch etwas zu schnell, aber ich glaub, ich hab mich in dich verliebt, Lea."

Ich wusste nicht, wie ich reagieren geschweige denn, was ich sagen sollte.

Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte. Zum Glück konzentrierte er sich auf die Straße, so konnte er mich nicht anstarren oder sonstiges.

"Wow, Noah...", fing ich an.

Toller Anfang, wirklich.

"Nein, Lea. Du musst nichts sagen. Ich wollte es einfach nur loswerden, sonst hätte ich es glaub ich bereut. Geh jetzt auch nicht irgendwie anders mit mir um. Wenn du anders empfindest, bleiben wir einfach Freunde. Okay?"

Ich nickte einfach nur. Ich war immer noch total verwirrt. Noch nie hatte mir jemand wirklich seine Liebe gestanden.

Aber ging das denn nur befreundet zu sein, wenn einer Gefühle entwickelt hatte? Hieß es nicht immer, dass Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen nicht funktionieren würden? Ich hatte von soetwas keine Ahnung.

"Warst du schonmal in einer Situation, in der du dich einfach nicht entscheiden konntest. Du wolltest beides, aber konntest nur eines haben?", fragte ich ihn dann.

Er bejahte meine Frage.

"Als Kind wollte ich mal zwei Kugeln Eis statt einer. Ich hab aber nur eine gekriegt. Das war die schwerste Entscheidung meines Lebens."

Ich guckte ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an, er verkniff sich ein Lachen.

"Idiot.", meinte ich, aber konnte mir mein Lachen nicht unterdrücken.

Er lachte nun ebenfalls.

"Ja, ich war schon einmal in so einer Situation. Im Endeffekt musst du dich für das entscheiden, das dir gut tut. Du kannst am Anfang noch so voller Freude sein, aber der Schein trügt. Wenn es dich nicht vollkommen glücklich macht, schwindet die Freude schnell. Am besten hörst du auf dein Herz. Aber worum geht ed eigentlich?"

Ich guckte ihn erstaunt an, mit sowas hatte ich wirklich nicht gerechnet.

"Hat sich schon erledigt. Ich glaub, ich weiß für wen ich mich entscheide.", murmelte ich, aber natürlich hörte er es.

"Für wen?"

"Danke, dass du mich gefahren hast. Bis morgen."

Ich umarmte ihn, stieg aus und lief dann zur Arbeit. Wie gestern auch schon arbeitete ich mit Aleyna zusammen. Nach knapp zwei Stunden bekam ich unerwarteten Besuch. Benny stand neben mir und grinste mich an.

"Na, wie läuft die Arbeit?"

Ich verdrehte die Augen.

"Du Vollidiot, was machst du hier?", kam als Gegenfrage von mir zurück.

Dann mischte sich Aleyna in das Gespräch ein.

"Ein Freund?"

Ich lachte auf, Benny musterte sie von oben bis unten. Jetzt war mir klar, wieso er hier war. Er wollte sie unbedingt kennenlernen.

"Schön wärs. Aleyna, darf ich vorstellen, das ist mein Bruder Benny."

Sie lächelte ihn an und sie schüttelten sich dann die Hand. Konnte ich bitte ganz schnell woanders hin verschwinden?

"Schön dich kennenzulernen.", meinte sie und ließ seine Hand los.

"Hast du Mal Lust, etwas trinken zu gehen?", fragte er sofort. Wow, der hatte es aber eilig.

"Warum nicht?"

Dann verabredeten sie sich ernsthaft schon für heute Abend, was für mich hieß, dass ich einen Teil ihrer Schicht übernehmen musste.

Gerade, als ich gelangweilt etwas umsortierte, legte jemand die Hände vor meine Augen. Ich erschrak und gab der Person einen Haken in den Bauch. Dann drehte ich mich vorsichtig um und sah einen gequält dreinblickenden Jordan hinter mir.

"Oh Gott, tut mir leid.", sagte ich schockiert.

"Schon...gut.", brachte er heraus und versuchte nicht mehr ganz so krumm dazustehen.

"Was führt dich her?"

"Ich muss dir unbedint etwas sagen und es konnte nicht bis morgen warten. Schreiben wollte ich es aber auch nicht."

Also zog ich meine Handschuhe aus, legte sie aufs Regal hinter mir und guckte ihn gespannt an.

"Lea, ich mag dich wirklich gern. Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich denke nur an dich, deine Lippen, dein Lachen.", fing er an.

Nein. Stopp. Das war doch jetzt ein schlechter Scherz. Zuerst Noah und jetzt noch Jordan? Die hatten das doch geplant, die wollten mich zu 100% verarschen. Es konnte nicht sein, dass zwei Jungs mir am selben Tag ihre Liebe gestehen.

"Ich sag's einfach direkt heraus. Ich hab mich in dich verliebt.", beendete er seine kleine Rede und guckte mich nun erwartungsvoll an.

"Du verarschst mich, oder?"

Nun guckte er mich ziemlich verwirrt an.

"Was meinst du? Wieso sollte ich?"

Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm glauben sollte, aber wollte ihn auch nicht direkt auf Noah ansprechen.

"Entschuldige mich mal ganz kurz.", murmelte ich und lief in den Personalbereich. Dort griff ich nach meinem Handy und wählte Noahs Nummer.

"Hey Kleine. Was ist los?", ging er ran.

"Noah, hast du mich heute angelogen. Sei zu 100% ehrlich. Bitte."

"Was, wieso sollte ich dich anlügen? Meinst du mit meinen Gefühlen?"

Ich nickte, bis mir klar wurde, dass er das gar nicht sehen konnte.

"Ja."

"Nein, Lea. Ich lüge nicht und das weißt du auch ganz genau. Wie kommst du denn auf sowas?"

Ich haderte erst ein wenig mit mir selbst, da ich nicht wusste, ob ich ihm die Wahrheit erzählen sollte. Letztendlich entschied ich mich aber doch dazu, ihm davon zu erzählen.

"Jordan hat mir gerade genau das selbe erzählt."

"Jordan?", rief er und legte kurz danach auf. Was war das denn gerade.

Ich seufzte und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

"Hey, alles okay?", hörte ich plötzlich jemand sagen. Es war einer der Mitarbeiter.

Ich nickte, aber er wollte mir doch nicht so ganz glauben.

"Komm, mach Schluss für heute. Ich übernehm die Schicht."

Ich widersprach ihm, aber er ließ nicht mit sich reden, weshalb ich meinen Vater anrief, der mich kurz danach abholte. Jordans Motorrad stand noch da, aber ich konnte ihn nirgends entdecken. Also fuhr ich einfach nachhause ohne weiter darüber nachzudenken.

Als ich mich gerade ins Bett legte, bekam ich eine Nachricht.

Halt dich von Noah fern oder ich mach dir das Leben zur Hölle.
Sam

War das ihr ernst? Meinte sie das gerade wirklich ernst?

Ich reagierte einfach nicht, bis ich dann einen Anruf bekam. Die Nummer war unterdrückt, aber ich konnte mir genau denken, wer es war.

"Hallo?", ging ich an mein Handy.

"Na du kleine Nutte. Wie fühlst du dich dabei, etwas mit zwei Typen am Laufen zu haben?"

Es war eine Männerstimme, sie kam mir bekannt vor, aber ich konnte sie zu niemand zuordnen.

"Wer bist du?", fragte ich aufgebracht.

"Ich glaube, das findest du noch früh genug heraus. Ich freu mich auf dich."

Dann legte er auf.

Ich atmete ein wenig unkontrolliert und wusste nicht was ich machen sollte. Wer konnte das gewesen sein?

Und noch viel wichtiger war, was hatte er mit mir vor?

Two loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt