Playin'

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Abends bekam ich eine Nachricht von Noah.

Hey Lea, sag mir bitte deine Adresse, wir holen dich dann von dort um ca. 7.45 Uhr ab.

Ich schickte ihm meine Adresse und ging duschen. Die Dusche war eine der wenigen Sachen, die ich an diesem Haus wirklich liebte. Es war nämlich eine Wasserfalldusche.

Danach aßen wir noch alle zusammen und gingen dann schlafen. Naja Benny ließ mich nicht, da er meinte, er müsste mitten in der Nacht anfangen zu singen. Nachdem ich mich dann auf ihn draufgeschmissen und ihn geschlagen hatte, wurde er glücklicherweise ruhig.

Als ich dann aufwachte, war Benny bereits wach und geduscht. Ich zog mich schnell an und wir frühstückten beide gerade.

"Wie läufts so?", fragte mich Benny mit vollem Mund und ich guckte ihn angewidert an.

"Was?"

Er schluckte zum Glück runter, bevor er mir antwortete.

"Mit Jungs und so weiter.", nuschelte er dann und ich fing zu lachen an.

"Seit wann interessiert dich denn sowas?"

"Na schon immer. Also?", hackte er nach.

"Hab niemanden in Aussicht.", beendete ich das Thema und wir aßen beide auf und kurz darauf fuhr Benny los zur Uni.

Eigentlich stimmte das nicht ganz. Ein Junge gefiel mir schon sehr, aber daraus würde sowieso nichts werden.

Kurz nach 7.40 Uhr klingelte es dann und ein breit grinsender Max stand vor meiner Haustüre.

"Guten Tag schöne Frau!", rief er und zog mich in eine Umarmung. Oh man, auf was hatte ich mich da eingelassen.

"Ich hol schnell meine Sachen."

Und mit den Worten rannte ich hoch, sprühte noch einmal Parfum nach, obwohl ich sowieso schon eine Duftwolke hinterließ, packte mein Zeug und rannte damit wieder runter.

Max stand noch genau an dem selben Platz und guckte sich um.

"Schönes Haus.", meinte er.

Ich zuckte einfach nur mit den Schultern, schob ihn aus dem Haus und schloss die Tür.

Sonst tat das immer Benny, aber er war ja schon losgegangen, da seine Uni um 8 begann. Und Mama und Papa waren sowieso schon arbeiten.

Besser gesagt nur mein Vater. Meine Mutter erledigte gerade Dinge die Mütter eben machten, wie einkaufen, zum Friseur gehen, nach neuen Möbeln suchen und so weiter.

Sie erzählte uns beim Abendessen immer von ihrem ach so spannenden Tag, obwohl er ganz und gar nicht spannend war.

"Hey Lea.", begrüßte mich Noah lächelnd, während ich in sein Auto stieg.

"Morgen. Schönes Auto."

Er grinste und fuhr los. Die Musik war an und Max sang lautstark mit. Mir machte das nichts aus, aber Noah schlug immer wieder nach ihm. Erfolglos.

Ich fand das ganze ziemlich witzig und genoss die Fahrt.

Als wir da waren, liefen wir zu dritt zu Max' und meinem Klassenzimmer.

"Shit, wir haben ja jetzt Sport!", rief Max und wir gingen runter zur Sporthalle. Davor verabschiedeten wir uns noch von Noah.

Er umarmte mich und es fühlte sich irgendwie ganz anders als bei Max an.

Ich freute mich nicht wirklich auf Sport, aber zum Glück hatten wir mit den Jungs. Also hatte ich auch mit Max.

Ich hoffte, dass meine Hose nicht zu kurz sein würde und öffnete die Tür der Umkleide.

Okay, meine Hose war definitiv nicht die kürzeste. Sam übertrumpfte mal wieder alles und trug nicht mal mehr eine wirkliche Hose.

Ich weiß nicht, ob sie versuchte eine Klischeetussi zu sein oder wirklich so drauf war.

Ich verdrückte mich einfach in eine Ecke und zog mich schweigend um.

Oh Mist, ich hatte meinen Haargummi vergessen.

"Hier.", hörte ich neben mir, eine Mitschülerin hielt mir einen Haargummi hin.

"Danke! Du bist meine Rettung. Ich bin übrigens Lea.", antwortete ich ihr.

"Antonia. Aber du kannst mich Toni nennen. Wollen wir runter gehen?"

Also band ich mir schnell die Haare zusammen und wir liefen nach unten in die Sporthalle.

"Wow du kannst dir wohl nicht mal einen Haargummi leisten.", witzelte Sam hinter uns aber ich ignorierte sie einfach. Toni tat das gleiche, worüber ich wirklich glücklich war.

"Keine Sorge, ich hab das alles auch schon durchgemacht. Nachdem der Weg dann über die Schulleitung ging, hat sie mich in Ruhe gelassen.", flüsterte Toni als wir schon unten waren.

Ich verdrehte nur die Augen und lief zu Max. Ich wollte mich eigentlich nur neben ihn setzen, aber er zog mich prompt auf seinen Schoß.

Toni setzte sich neben uns.

Ein Typ stellte sich vor uns und lächelte mich an.

"Hey, ich bin Jordan. Magst du mir helfen, das Netz aufzubauen?", fragte er mich.

"Das dürftest du auch alleine hinbekommen.", meinte Max, was mich zum Schmunzeln brachte.

Trotzdem stand ich aber auf und half ihm.

"Ich bin jetzt einfach direkt. Hast du Mal Lust, mit mir auszugehen?"

Ich fand seinen Mut wirklich süß und sagte ja. Aber nicht nur deswegen, er sah wirklich gut aus. Einer seiner Eltern war schwarz, der andere war weiß, weshalb er eine wirklich schöne Hautfarbe hatte. Dazu hatte er grüne Augen, er sah wirklich verdammt gut aus. Aber ich wusste, dass er Mädchen die Herzen brach. Das sah man ihm an. Zumindest meinte ich ihm es ansehen zu können.

"Stellt euch auf!", rief unsere Lehrerin. Wow tolle Begrüßung.

Also stellten wir uns in einer Reihe auf. Max und ich hatten alles getan um in ein Team zu kommen und extra jemand zwischen uns gestellt. Leider hatte sie eine ziemlich komische Zählweise, bei der keiner außer sie durchblickte. Aber irgendwie waren Max und ich trotzdem in einem Team, woraufhin wir wie zwei kleine Kinder rumhüpften.

Toni war leider im anderen Team, mit Sam. Dafür war eines ihrer Anhängsel bei mir, das andere machte nicht mit.

Ich hatte wirklich keine Lust auf Volleyball, aber alleine schon, weil Sam im anderen Team war, wollte ich gewinnen.

Würde ich mich eben bei diesem Spiel anstrengen und dann bei denen gegen die anderen Mannschaften nicht so.

Es wurde gepfiffen und der Ball flog in die Höhe. Wir hatten schnell einen Punkt geholt. Das Anhängsel war wirklich nicht schlecht. Dagegen war Max aber ziemlich schlecht. Er stand einfach nur dran und kreischte oder zuckte weg, wenn der Ball auf ihn zukam. Wir integrierten ihn deshalb nicht mehr wirklich in das Spiel.

Als wir gerade zwei Punkte Vorsprung hatten, standen Sam und ich beide am Netz. Sie guckte mich missbilligend an und ich wusste, dass ich diesen Punkt jetzt einfach machen musste.

Wir hatten Aufschlag und der Ball ging eine ganze Weile hin und her. Dann bekam Sam ihn und ich machte mich bereit, sie jetzt so richtig fertig zu machen. Aber stattdessenmachte sie mich so richtig fertig und haute den Ball mit voller Wucht gegen meinen Kopf.

Ich taumelte ein wenig und merkte, wie alles um mich herum immer mehr verschwamm, bis ich nichts mehr sah oder mitbekam.

Two loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt