Schokolade für alle

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„Du musst mir unbedingt schreiben, wie ich dich erreichen kann", sagte ich ihm wahrscheinlich zum zig-tausendsten Mal. „Und vielleicht kannst du ja mal für ein paar Tage im Fuchsbau vorbeikommen!"

„Genau, Mum und Dad würden sich sicherlich freuen!", stellte George begeistert fest.

Mein Pate und Ex-Lehrer grinste schief. „Ich werde schauen, ob es sich einrichten lässt. Sobald ich einen groben Plan für die nächsten paar Monate habe, gebe ich Bescheid." Sein Blick wanderte zu meiner Bettdecke. „Vielleicht solltet ihr die Schokolade aber jetzt unter der Decke hervorholen ... wenn sie euch da schmilzt, gibt ganz unvorteilhafte Flecken." Ich lief rot an, während die Zwillinge die Schokolade schnell verschwinden ließen. Er wandte sich nocheinmal mir zu. „Glaub übrigens bloß nicht, dass Madam Pomfrey nicht mitbekommt, dass du hier Schokolade aus dem Krankenflügel schmuggelst ... Wenn ich in meiner Schulzeit eines gelernt habe, dann, dass eine Krankenschwester immer bemerkt, wenn du etwas von deiner Medizin verschwinden lässt."

Ich warf ihm einen unsicheren Blick zu und hoffte einfach still für mich selbst, dass er unrecht hatte. Ich war den Schokoladengeschmack wirklich, wirklich leid.

„Ich will gar nicht wissen, wen sie uns nächstes Jahr als Lehrer vorsetzen", stellte Fred deprimiert fest. „Meiner Erfahrung nach, ist leider nur einer von fünf Lehrern in Verteidigung gegen die dunklen Künste kein Vollidiot."

„Dann hoffe ich nur für euch, dass ihr Glück haben werdet", stellte Lupin milde fest. „Schließlich könnte sich ein UTZ-Kurs in diesem Fach durchaus für euch beide lohnen."

Sie starrten ihn mit großen Augen an. „Heißt das, ich habe die Schriftliche Prüfung nicht völlig versaut?", fragte George vorsichtig.

„Es wäre wohl sehr unprofessionell von mir, wenn ich euch das verraten würde", erklärte er immer noch grinsend.

„Mit allem Respekt, aber Sie sind nicht unser Lehrer, Ex-Professor Lupin, Sir!", erwiderte Fred trocken, was ihm ein Lachen von meinem Paten und einen gezielten Schlag gegen die Schulter von mir einbrachte.

„Ich verrate nur, dass ich mir an eurer Stelle durchaus schoneinmal die entsprechenden Bücher zulegen würde."

„Hast du das gehört, Adi", kreischte George in einer sehr männlichen Tonlage. „Vielleicht wird ja vielleicht doch noch was Vernünftiges aus uns!"

Kopfschüttelnd klopfte ich ihm auf die Schulter. „Nein, ich kann dir versichern, dass garantiert nie irgendwas vernünftiges aus dir wird ... Allerdings ist das auch gut so, vernünftig ist langweilig."

Lupin beugte sich zu mir herab. „Na dann! Vertrau' mir, ich werde mich so bald wie möglich wieder bei dir melden. Und bis dahin: Halt die Ohren steif! Und wenn du noch einmal spurlos und ohne irgendein Lebenszeichen für mehrere Wochen verschwindest, lass' ich mein geballtes magisches Fachwissen an denen beiden aus, bis sie mir deinen Aufenthaltsort verraten. Nur damit das klar ist."

Mit einem furchtbar schlechten Gewissen schloss ich die Arme um ihn. „Sorry nochmal deswegen. Kommt bestimmt nie wieder vor."

Er schüttelte nur den Kopf und erwiderte die Umarmung. „Ich glaube dir kein Wort, aber nun gut ..." Er winkte den Zwillingen zu. „Im Zweifelsfall geht es halt euch beiden an den Kragen."

„Wir haben Sie auch sehr gerne, Ex-Professor Lupin Sir", kam Freds grinsend Antwort.

„Ja, wirklich! Passen Sie auf sich auf!", fügte George hinzu.

„Pass auf, gleich fangen sie an zu weinen", warnte ich Lupin mit schwachem Grinsen, während ich selbst nur mit Mühe die Trauer zurückkämpfte.

Schwarz wie die Nacht: Vater (Harry Potter Fanfiction)Where stories live. Discover now