Unten am Frühstückstisch erntete ich schon komische Blicke von meiner Mutter.

Als ich nach einer halben Stunde immer noch lustlos an einer Nutellabrötchenhälfte kaute, reichte es ihr und sie stand auf. "Räumst du bitte den Tisch ab, wenn du irgendwann mal fertig wirst? Und dann kannst du ja mal am Basketballplatz vorbeischauen, vielleicht ist da ja wer Nettes. Früher warst du da ja jeden Tag." Ich hatte nur Kraft zu nicken und widersprach ihr nur stumm, indem ich danach langsam den Kopf schüttelte. Als ob ich an diesem schwülen und lazy Tag Sport mache.

Nachdem eine weitere Stunde vergangen war, beschloss ich, meine mittlerweile sechste Brötchenhälfte mit auf die Couch zu nehmen.

Es klingelte.

Alter, wer auch immer das jetzt war, konnte sich am besten gleich wieder verpissen. Wehe, ich wurde jetzt gestört.
Angenervt wartete ich, dass Mum die Tür öffnete.

Was nicht der Fall war, nein.
Stöhnend stand ich auf. "Boah, alles muss man selber machen!"

An der Tür angekommen, riss ich sie frustriert auf. So ein weiter Weg, und bestimmt für nichts.

"Oh, Blue", sagte ich überrascht und dachte mir mal wieder, dass er ziemlich ... süß aussah.
Auch mit Schweißperlen und einem roten Kopf, sogar noch mehr.
Aber was machte er hier? War was passiert?

Verwirrt sah ich zu, wie er eine Blume aus dem Topf neben ihm rupfte und mir fast in die Fresse steckte.

"Ich habs mir anders überlegt. Willst du mit mir zusammensein?"

Oh. Ha. Was.

Das kam jetzt aber überraschend, wo er doch gestern noch gesagt hatte, er wolle-
Ach, egal. Ich sollte mal so langsam antworten.

"Komm ey, jetzt sag schon Ja. Ich hab Durst!"

Ich zuckte zurück, weil ich die Blume sonst wirklich abbekommen hätte, und nickte langsam.
"Ja. Oh mein Gott, ja!"
In null komma nichts hatte ich ihn an mich gedrückt und küsste ihn so oft ich konnte auf seinen verdammten, süßen Mund.

Und nochmal, weil er so verdammt gut aussah. Und nochmal, weil ich mich so freute. Und nochmal, für die Nachbarin, die da dumm über den Zaun glotzte.

Yes ...

Ich bestand darauf, dass er noch den ganzen Mittag und Nachmittag bei mir blieb.
Schließlich wollte ich ihn noch ein bisschen öfter abknutschen.

So ein Cutie.

Der nächste Morgen war genauso wie der vorherige, nur dass ich mit einem breiten Grinsen aufwachte.
Ich hatte einen Freund!
Nur ... ich wollte nicht wie eine Klette an ihm hängen, also ließ ich mein Handy erstmal links liegen und schmiss mich auf die Couch.

Nachdem eine unendlich oft wiederholte Folge von den Simpsons zu Ende war, beschloss ich heute doch etwas produktiv zu sein und räumte die Küche auf und ging dann zum Basketballplatz.

Dort angekommen waren tatsächlich ein paar aus meinem Jahrgang dort und ich warf ein paar Körbe, bis auf einmal ein Junge mit bunten Haaren dazukam.

Ich erkannte Blue erst auf den zweiten Blick und begrüßte ihn mit einer kurzen Umarmung.

"Hi! Na, wie geht's?", fragte er mich fröhlich. "Ganz cool, bei dir?" Er nickte zur Antwort und passte mir den Ball zu.
"Morgen ist der Wettbewerb. Kommst du?"
Achja, morgen traten Elodie, Noah und Blue ja für unsere Schule bei diesem Wettbewerb auf. Ich nickte. "Klaro."
"Coolio."

Wir spielten eine Weile und unterhielten uns über Musik, Filme und Kanarienvögel. Ich habe keine Ahnung, wie wir darauf gekommen waren.

"Ich finde auf jeden Fall gelbe Kanarienvögel viel cooler als grüne oder graue", meinte Blue.
"Hey! Bunte sind viel cooler! Gelbe sind doch langweilig!", rief ich.

How To Get Your Best Friend Gay Where stories live. Discover now