► 29 ◄

3.6K 321 26
                                    

Blues P.O.V.:

"Ehm ... sollen wir in mein Zimmer?" Nervös wartete ich, bis er seine Schuhe ausgezogen hatte.
"Ja, okay", antwortete er und grinste mich an. "Was sollen wir denn machen?"

Rumknutschen, was sonst?!
"Ehm ... weiß nicht." Ich zuckte mit den Schultern. "Du kannst mir deine Jacke geben."
"Was hast du denn gerade gemacht?" Er drückte mir die Jeansjacke in die Hand und ich hängte sie an einen der Haken an der Wand.
Ich sah auf die große Wanduhr neben der Garderobe. "Geduscht. Ich wollte jetzt Castle gucken. Ist gerade angefangen."
Er lief ins Wohnzimmer. "Dann gucken wir halt das. Kommst du?"
"Jap."

Ogottogottogott. Ryan war hier und Mum war mit Red draußen und wir waren ganz alleine und ogottogottogott ....
Ich spürte, wie meine Hände zu schwitzen anfingen.
Fuck, danke Mum, mir das vererbt zu haben. Sobald ich nervös war, wurden meine Handinnenflächen ganz feucht. Echt ekelhaft.

Oh, und ich musste den perfekten Gastgeber raushängen lassen, er sollte sich ja wohlfühlen.
"Willst du was trinken?"
"Eh ... nein, danke. Das Mädel ist hübsch, findest du nicht?" Er zeigte auf den Fernseher.
Wir setzten uns aufs Sofa. Ich zog meine Beine an und legte meine Arme darum. "Du solltest mich und nicht Alexis hübsch finden", murmelte ich dann.

"Und wenn ich sagen würde, dass die Tussi hübsch und du heiß bist?" Er hob eine Augenbraue.
Oh, seine Augen waren so schön.
"Hm. Ja, die Antwort wäre okay", flüsterte ich.

Ich grinste ihn breit an und er grinste genauso zurück. Und hörte gar nicht mehr auf, mich anzuschauen.
Ich starrte in seine grünen Augen und fragte mich, wie so eine Farbe zustande kam.
Sein Blick wanderte zu meinen Lippen und fast automatisch beugte ich mich vor, um ihn zu küssen.
Er machte es mir gleich und drückte seine Lippen vorsichtig auf meine.

"Endlich wieder", murmelte ich und schlang meine Arme um ihn, während ich meine Augen schloss. Ich spürte, wie er lächelte.
"Vielleicht diesmal länger?"
Hey, seine Stimme war sexy.

Ich nickte leicht und erwiderte dann seinen Kuss. Verdammt, ich liebte dieses Gefühl. Als würde man die längste und schnellste Wasserrutsche in ganz London herunterrutschen. Oder wie vor ganz vielen Leuten zu singen.
Da hatte man auch so ein Gefühl im Bauch, und man hatte ein bisschen Angst, etwas falsch zu machen. Und trotzdem war es eins der besten Gefühle ever.

Ich zog ihn mit nach unten, bis er auf mir lag und ich sein Gewicht auf mir spürte.
Das war schön. Er war halt kein Mädchen, sondern ein Junge, und in seinen starken Armen fühlte ich mich so .... keine Ahnung, richtig am Platz. (Auch wenn ich es bei den Mädchen immer ganz cool gefunden hatte, den Beschützer zu spielen.)
Alles in mir kribbelte aufgeregt, als er uns auf die Seite drehte und sein gesundes Bein angewinkelt über meine Hüfte legte.

Ich hätte nie gedacht, dass Ryan so leidenschaftlich sein konnte.
"Zieh ... das aus!", flüsterte ich atemlos und versuchte, ihm sein Shirt hochzuschieben. Er richtete sich halb auf und zog es sich über den Kopf.

Seine Hände fuhren durch meine Haare, strichen durch meinen Nacken, und meinen Rücken herunter.

Okay, ehrlich gesagt ... ich hab es mir schon so oft ausgemalt, wie es gerade war. Er über mir, seine Arme neben meinem Kopf aufgestützt und seine Lippen auf meinen.
Ich fühlte seine Rückenmuskeln unter meinen Fingern, als ich sanft über seinen Rücken strich.

"Bluuue? Bin wieder da, hab endlich eine- uiiii ... "

Ryan war innerhalb von einer Sekunde von mir runter, aber Mum sah natürlich trotzdem, was Sache war. Breit grinsend stand sie im Türrahmen und wackelte mit ihrem Zeigefinger. "Treibt es nicht zu wild. Und - kein Sex auf der Couch, habt ihr mich verstanden? Ihr könnt Blueys Bett gerne ruinieren, aber das Sofa gehört mir."

Ich warf Ryan einen verlegenen Blick zu, den er mit knallroten Wangen erwiderte. Aww, nein, er sah so süß aus, ich musste ihn einfach nochmal küssen ...

"Geh weg, Mum!"

"Geht doch hoch!"

Ich stand auf und zog Ryan mit hoch, weil ich nicht aufhören wollte, ihn zu küssen.

"Seid leise, und bitte passt auf, benutzt ein Kondom, ich will jetzt noch nicht Oma werden ... ", rief Mum uns hinterher.

"Pah, kannst Matty ausrichten, dass ich auch kein Halbgeschwisterchen gebrauchen kann!"

"Ich ... wartet kurz!" Sie lief uns nach.

Oh. Oh Gott. Was, wenn sie mir jetzt sagte, dass sie schwanger war? Oh-oh.
Abwartend blieb ich mit Ryan auf der achten Treppenstufe stehen. Mum legte eine Hand aufs Geländer und sah zu uns hoch. "Spaß beiseite. Bitte, ich denke mal, dass keiner von euch beiden krank ist, aber- "
Ich wurde knallrot. "Mum ... wir wollen nicht ... "

"Ist ja süß, dass Sie sich Sorgen machen, aber ich hab nicht vor, mit Blue zu schlafen", grinste Ryan und warf mir einen Blick zu, den ich nicht ganz deuten konnte.

"Gut. Also, nein, versteht das nicht falsch, ihr könnt natürlich tun, was ihr wollt. Ehm ... ach, ich glaub, ich geh einfach wieder." Sie verzog ihr Gesicht. "Ich hatte mir als Teenager doch vorgenommen, nicht so peinlich wie meine Mum zu sein ... "

Kichernd zog ich Ryan in mein Zimmer. "Oh, ha. Ich werde immer mädchenhafter. Hihi."
Er lachte. "Ich find's süß."
"Du bist süß."
"Küss mich."

Ich drückte ihn mit dem Rücken an meinen Schrank und sah ihm in die Augen. "Küss du mich doch. Aber lange."

Tat er dann auch.










Den nächsten Tag sah ich ihn nur flüchtig. Und irgendwie ... ja, ich vermisste ihn.

Elodie, Noah und ich waren gerade auf dem Weg zum naturwissenschaftlichen Gebäude, als ich Ryan und ein paar andere Jungs sah, wie sie in die Sporthalle gingen.
"Elloooo .... "

Sie drehte sich zu mir um. "Was willst du?"

Ich sah sie gespielt irritiert an. "Warum sollte ich denn immer was wollen?"

"Dein Tonfall sagt alles, Blue."

"Oh. Hehe. Na ja, ich wollte dich was fragen. Und Noah, tu dein Handy weg, Mr Foster kommt."

"Ouh." Noah steckte sein Handy weg. Was hatte der überhaupt damit gemacht?

"Schieß los, Blue." Elodie sah mich abwartend an.

"Morgen kommt Ryan doch auch, oder?"

"Hast du einen Knutschfleck am Hals?", flüsterte Noah dazwischen und zog seine Augenbrauen hoch.

Elodie grinste. "So so. Blueys Herz ist mal wieder vergeben."

"Eh, warte mal. Mal wieder?" Ich blieb stehen.

"Ja ja, ist doch gut." Sie schob mich weiter. "Ryan passt bestimmt perfekt zu dir."

"Hoffe ich mal. Ich will nicht schon wieder..." Unsicher blieb ich schon wieder stehen. "Na ja, versetzt werden."

Sie schob mich wieder weiter. "Wenn, dann schlägst du ihn zusammen. Kannst du ja jetzt getrost tun."

Ah, ja. Sehr tröstlich.

How To Get Your Best Friend Gay Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt