Teil 46- Lass mich los!

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Musik ist ein Geschenk. Sie lässt einen fliehen. Fliehen aus der Realität in eine bessere Welt.
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Es war schon hell, als ich wieder wach wurde.

Nun war ich sicher schon einen ganzen Tag hier in der Hölle.

Müde rieb ich mir über mein Gesicht und gähnte.

Mein Magen begann wieder zu knurren.

Außerdem müsste ich auch mal auf die Toilette.

In diesem Raum gab es ein kleines angrenzendes Bad, was für ein Luxus das doch war.

Und was für eine Ironie obendrein.

Doch da ich keine Handtücher hatte, musste ich wohl oder übel warten, bis Dad, Jack oder Ethan kamen.

Naja oder jemand anderes.

Ich könnte mir in der Zeit überlegen was für eine Farbe ich im Raum haben wollte oder aber auch ob ich nicht andere Möbel bekommen könnte.

Auch, konnte ich über Gardinen nachdenken.

Alles, um die anderen Sachen zu verdrängen. Den Schmerz, meine Hoffnung, welche immer weiter sank und doch das einzige war, was ich hatte.

Und dann kamen wir zum nächsten Punkt. Musik. Meine Quelle zum überleben.

Meine Auszeit.

Meine Flucht in eine andere Welt.

Eine Welt in der alles möglich war. In eine Welt, dessen Texte immer wahr waren, in eine Welt in die ich fliehen konnte, wenn es mir nicht gut ging, ich entspannen oder einfach vergessen wollte.

Und vergessen, das war es was ich jetzt genau in diesem Moment wollte.

Die Schmerzen im Bein, den Hunger, den Durst, meine Aussichtslosigkeit aus der Situation vergessen.

Einfach aus der Realität fliehen.

"You've gotta let it go. You're losing all your hope. Nothing left to hold. Locked out in the cold. Your painted memories, that washed out all the seas. I'm stuck in between a nightmare and lost dream" Fing ich an leise vor mich her zu singen.

Die Tür wurde geöffnet und ich hörte abrupt auf zu singen.

Ich sang nie für andere, außer vielleicht früher für meine Freundinnen oder für mich selber.

"Hier dein Frühstück." Sagte Ethan, nachdem er rein kam.

Er beachte ein Tablett zu mit und packte es auf das Ende des Sofas, bevor er zum Tisch und zur Schale, in der meine Suppe von gestern war, ging und sie wieder mit nehmen wollte.

"Du hast nichts gegessen." Stellte er fest.

"Ich hatte keinen Hunger." Antwortete ich lediglich, griff nach dem Brot und riss mir ein kleines Stück ab.

"Du lügst."

"Nein."

"Gestern sah das noch ganz anderes aus. Du hattest Hunger und das nicht wenig würde ich sagen. Warum hast du dann nichts gegessen?"

"Vielleicht hatte ich später keinen Hunger mehr?"

"Das glaube ich dir nicht."

"Hm." Brummte ich und schob mir das abgerissene Brotstück in den Mund.

"Summer warum hast du gestern nichts mehr gegessen nachdem ich weg war?" Hakte er weiter nach.

"Kein Hunger wie gesagt." Antwortete ich Schulter zuckend und schob mir das nächste Stück Brot in den Mund.

The Bad Boy at my schoolWhere stories live. Discover now