Teil 44- Die Kette

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Schmerzen durchfuhren meine Körper erneut.

Ich schlug meine Augen wieder auf.

Der gleiche Raum wie zuvor, das gleiche Sofa, der gleiche Tisch.

Wieder hatte ich es nicht geschafft zu fliehen.

Durch das Fenster an der gegenüberliegenden Seite sah ich wie es draußen dunkel wurde.

Wie viel Uhr war es wohl? Wie lange war ich nun schon hier? Wie lange schlief ich schon?

Ich richtete mich auf, fasste mir an meinen Kopf und kniff meine Augen zusammen.

Das konnte einfach nur nicht wahr sein.

Warum waren Sean und Tom noch nicht da? Hatte Sean es etwa nicht geschafft mich zu orten oder war hier unten vielleicht kein guter Empfang für das GPS?

Vielleicht sollte ich zu Fenster und die Kette da rauf legen.

Nun ja, Sean hatte irgendwie schon eine vor Ahnung oder so gehabt. Letztes Jahr zu Weihnachten, hatte er mir eine Kette geschenkt in der ein GPS Chip drinnen war, um mich im Notfall orten zu können. Woher er das wusste, dass so etwas irgendwann mal wichtig sein könnte wusste ich nicht.

Ich humpelte zum Fenster. 

Oh Gott war das anstrengend, ich sollte auf jeden Fall gleich nachsehen was mit meinen Bein los war.

Mit zusammengebissenen Zähnen und einigen Pausen kam ich am Fenster an.

Ich lehnte mich an die Wand und wollte meine Kette ab machen.

Aber halt. Wo war sie? Ich tastete panisch meinen Hals entlang.

Verdammt! Wo war sie denn nur? Ich hatte sie sonst immer und nahm sie nicht ab.

Ich griff in meine Hosentasche in der Hoffnung, die Kette dort zu finden.

Bitte! Ich muss doch einmal Glück haben.

Links war nichts. Ich griff in die rechte Hosentasche.

Komm schon, da muss doch was sein.

Und als hätte mich der Himmel erhört, zog ich kurz darauf eine feine goldene Kette mit einem Herz Anhänger heraus.

Ich wollte fast aufschreien vor Freude, machte mich jedoch lieber daran, die Kette auf die Fensterbank zu legen.

Auch dies hatte ich nun geschafft. Hoffentlich würden die Jungs mich finden und befreien.

Gähnend humpelte ich wieder zurück zum Sofa und legte mich hin.

Mein Bein tat höllisch weh.

Vorsichtig setzte ich mich auf und krempelte die Hose meines rechten Beins hoch.

Eine dunkelrote Kruste hatte sich um ein Loch in meinen Unterschenkel gebildet.

Fuck.

Ich tastete um die Wunde rum und zog scharf die Luft ein.

Tat doch mehr weh als ich dachte.

Ein leiser Schluchzer verließ meine Kehle, nachdem ich meine Hose wieder runter runter gekempelt hatte.

Der Raum war eiskalt. Mir war eiskalt.

Erschöpft legte ich mich wieder hin und schloss meine Augen.

Bitte lieber Gott mach das es aufhört. Ich halte das nicht aus. Womit habe ich das denn verdient? Habe ich jemals was schlimmes getan? Falls ja, vergib mir bitte und hilf mir hier raus zu kommen.

The Bad Boy at my schoolWhere stories live. Discover now