Epilog

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Es regnet, der Himmel war grau und leer. Der Wind wehte stürmisch und es flogen Blätter durch die Luft. Es war öde und trist grau und kalt. Der Wind war um einiges stärker und kein einziges mal hatte die Sonne mehr gescheint. Alles leben schien wie ausgelöscht.
Sowie ich mich fühlte.
Meine leeren Augen starrten in den Wandspiegel vor mir und ich war am verzweifeln mit meiner Krawatte. Snow hatte sie mir immer gebunden wenn ich sie gebraucht hatte.
Sofort versetzte mir das einen Stich und ein Kloß setzte sich in meinen Hals.
Heute ist es, heute ist Snow's Beerdigung.
Meine Hand ballte sich zu einer Faust und alles zitterte. Mein Herz fühlte sich schwer an.
Was bringt mir mein Herz, wenn ihres nicht mit schlägt, mit bebt, mit liebt.
Die Tür öffnete sich vorsichtig und Xenia trat zu mir ein.
In letzter Zeit hat sie abgenommen. Ihre schwarzen Haare glänzten nicht mehr, ihre Lippen waren weiß und ihre Adern unter den Augen stachen dunkelrot, fast braun hervor.
Das zeigt mir das sie seit Tagen nicht mehr geschlafen hat, aber auch kein Blut mehr getrunken hatte.
,,Soll ich dir helfen?" hauchte sie und ich nickte zögernd.
Sie trat vor mich und Band mir langsam die Krawatte.
,,Nicht weinen Basil, es wird.." sie streichelte mir nochmal kurz über die Schulter und verschwand danach.
Niemals wird irgendwann alles gut werden. Niemals mehr!
Vor Wut schlug ich in meinen Spiegel der in tausend Stücke zersprang. So wie mein Herz an jenen Tag.
Ich hasse mich, ich hasse mich dafür das ich sie nicht beschützen konnte.
Ich konnte sie nicht retten und ich konnte meine Kinder nicht retten.
Ich bin ein schrecklicher Mensch.
Ich hasse mich. Langsam schüttelt ich meine Hand ab wo kleine Blutstropfen herunter liefen und lief aus meinem Schlafzimmer.
Im Gang trafen mich schmerzhafte Erinnerungen wie ich Snow gejagt hatte, sie im Kreis gedreht habe und stürmisch geküsst habe. Ihr Lachen hallte an den Wänden ab und ich fühlte mich winzig, gebrochen, verletzt.
Ich hatte keine Lust zu fahren und teleportierte mich zu ihrer Beerdigung.
Viele waren gekommen. Ihre Familie, ihre Freunde. Meine Welpen. Jayden und Lilian, Xenia und Taylor, Felix und Maria.
Sie waren alle gekommen.
Wir setzten uns auf unsere Plätze aber ich konnte dem Pfarrer nicht zuhören. Ich konnte nicht. Ich lebte vor mich hin. Verdrängte stimmen, kapselte mich von der Außenwelt ab.
Ich habe meine Frau und meine Kinder verloren.
,,Ich bin mir sicher Basil Rodríguez, Snow White's Mate möchte noch etwas sagen." ich schreckte zusammen und bemerkte alle blicke auf mir.
Zögernd erhob ich mich und lief auf das kleine Podest zu. Ich wollte nichts sagen, aber ich musste. Schluss mit schweigen.
,,Ich muss zugeben Snow und meine Begegnung war nicht die beste, wir hatte Komplikation. Eigentlich hätte unsere Beziehung nie gehalten. Doch ich wollte sie beschützen. Sie beschützen vor dieser Welt. Ich habe an diesem Tag wo sie sich entschieden hat vielleicht meine Freunde wieder zurück bekommen. Ich schätze das, sehr sogar.
Doch ich habe etwas verloren was mir keiner wieder zurück geben kann. Ich hab meine Frau, meine Seelenverwandte und meine Kinder verloren. Die Personen die ich über alles geliebt habe, die ich immernoch liebe. Ich hasse mich dafür sie nicht gerettet zu haben.
Jeden Tag denke ich an sie, jeden Tag habe ich Erinnerungen an.
Egal wo ich bin, ist auch sie.
Ich vermisse ihr Lachen.
Ihre Stimme.
Ihre Witze.
Ich vermisse es wenn sie mich ärgert.
Ich vermisse es in ihr Augen zu sehen.
Ich vermisse ihre Art.
Ich vermisse ihren Körper.
Ich vermisse es wenn sie schnurrt, wenn sie schläft.
Ich vermisse ihren konzentrierten Blick wenn sie gerade beschäftigt ist, ich vermisse wie sie ihre Augenbrauen zusammen zieht und nach oben zieht.
Ich vermisse ihre Grübchen wenn sie laut lacht, ich vermisse es wie sie immer mein Herz berührt hat.
Ich hatte vor sie zu fragen ob sie meine Frau wird. Zwar war es vielleicht noch zu früh aber wir waren füreinander bestimmt, den Ring hatte ich schon gekauft.
Ich liebe sie, ich wünschte wir hätten mehr Zeit miteinander gehabt..." damit beendete ich meine Rede, und plötzlich wurden alle Augen groß und sie sahen mich oder etwas anderes an.
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Zeitgleich bei Snow:

Ich weinte, ich weinte um alles was ich verloren habe. Ich bereue nicht das ich Lilian und Jayden das Leben geschenkt habe. Aber ich bereue es nicht mehr Zeit mit Basil zu haben.
Ich bereute es meinen Kindern nicht das Leben geschenkt zu haben.
Ich sah auf das Spiegelbild in dem Basil erschien und es zeigte mit meine Beerdigung.
Es zeigte mir wie sie alle um mich weinten.
Bei Basils Rede wurde mein Tränenschwall mehr und ich versteckte mein Gesicht in meinen Händen.
,,Snow White?" ertönte plötzlich Jeyana's Stimme und ich drehte mich zu ihr.
,,Ja?" sie schluckte, lächelte mich danach aber an.
,,Der Rat hat sich besprochen. Durch deine tat wo du mit deinem eigenen Leben bezahlt hast, hat sie sehen lassen das du ein reines Herz hast. Das du würdig bist der Himmelswolf zu sein. Der Himmelswolf muss auf der Erde bleiben ohne ihn gibt es kein Gleichgewicht. Du siehst es schon an dem Wetter.
Snow, durch deine Tat wird dir und deinen Kindern das Leben geschenkt.
Offiziell wirst du nun als der Himmelswolf akzeptiert." ich schrie vor Freude auf und umarmte sie stürmisch. Neue Tränen, aber Freudentränen kamen und ich lachte herzlich.
,,Ich bin nicht tot, ich kann sie alle wieder sehen. Meine Kinder werden Leben, ich muss keinen enttäuschen.
Ich werde Basil wieder sehen..!" sie nickte und ich ging etwas nach hinten.
,,Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Snow White der Himmelswolf!" danach hauchte sie mir ins Gesicht und ein blau lila Nebel kam mir entgegen.

Alles wird gut mein Herz!
Ich werde zurück kommen.
Warte auf mich Basil!.

Snow White and the Hunter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt