Kapitel 5 - Hot, hotter, Joy...

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„Herrin, wünscht ihr, dass etwas gegen diesen Menschen gemacht wird?“, fragte sie einer ihrer Untertanen, der kniend vor ihr stand. Sie schüttelte den Kopf. Nein, um diesen seltsamen Menschen, würde sie sich selber kümmern. Noch immer konnte sie nicht verstehen, weshalb er sie sehen konnte, aber er schien anders zu sein und anders war erfrischend für sie. Nach Jahrtausenden war es eine Willkommene Abwechslung mit einer Seele zu sprechen, die nicht so abgebrüht war, wie ihre Bediensteten. Sie mochte die Naivität, der Menschen. Sie liebte es damit zu spielen und auch hier zeigte sich ein Spiel, das sie gedachte zu geniessen.

„Nein. Ich widme mich dieser Sache. Du kannst gehen“, war ihre kurze Antwort. Der junge Mann vor ihr nickte, verneigte sich nochmal ehrfürchtig und verschwand in die Dunkelheit der Unterwelt. Ihre Bediensteten waren die verlorenen Seelen, die dunkel gefärbt von ihren Taten als Lebende waren. Sie brauchte diese Bosheit der Menschen. Als Diener des Teufels und Arbeiter des Todes, musste man eine gewisse Skrupellosigkeit besitzen.

Joy erhob sich von ihrem Sitz und sah sich in ihrem Reich um. Sah die verzweifelnden Seelen, die hierhergebracht wurden, die von ihr zu einer grausamen Ewigkeit verdammt wurden. Seelen, die nicht dunkler hätten sein können und die nun von ihr gebrochen wurden. Menschen leiden zu sehen, gab ihr Kraft und vergnügte sie aufs Höchste. Die quälenden Schreie und die Ausrufe der Verzweiflung waren Musik in ihren Ohren. Sie konnte den Willen der Lebenden nicht beeinflussen aber die Toten waren ihr Untertan. Geknechtet für die Ewigkeit, mussten sie ihr jeden Wunsch von den Lippen lesen.

*              *             *

Seine Freunde bemerkten langsam, dass etwas nicht in Ordnung mit ihm war. Jason benahm sich seltsam. Seltsam in der Hinsicht, dass er nicht mehr diese überschäumende Persönlichkeit war, die er ansonsten darstellte. Jason war voller Elan und sprühte vor Energie. Doch dieser Jason, der sich verschanzte und sich kaum in die Unterhaltungen seiner Freunde einbindet, war fremd für sie. Selbst Faith hatte ihn schon darauf angesprochen. Jason schob sein ruhiges Gemüt auf zu wenig Schlaf ab. Doch kannte ihn Faith schon lange genug um zu wissen, dass mehr hinter der Sache steckte.

Jason verbrachte die Tage damit vor dem Computer zu sitzen und alles was über den Teufel, Satan oder auch Luzifer bekannt war, zu finden. Er konnte sich einfach nicht mehr mit dem Gedanken abfinden, dass er sich dieses Mädchen namens Joy einbildete. Sie war da und er war der einzige, der sie zu Gesicht bekam. Er musste wissen, weshalb.

Die Abschottung von Jason, gefiel seinen Freunden nicht. Taylor hatte schon seit dem Abend des Unfalls bemerkt, dass sich sein Freund seltsam verhielt und hatte Faith nach seinem Befinden gefragt. Doch auch sie, verstand ihren Freund nicht. Sie erzählte ihm über die Stapel Blätter, die sie in seiner Wohnung gefunden hatte und die alle über den Teufel schrieben.

„Er informiert sich über den Teufel?“, fragte Taylor ungläubig und erinnerte sich an den Vorfall im Shop, als er gedacht hatte, dass Jason Selbstgespräche führen würde. Er hatte selber mit angehört, wie Jason stutzig gefragt hatte, wie der Teufel Joy heissen konnte. Er erzählte Faith von der Begebenheit und auch diese schien ratlos zu sein.

„Glaubst du, er will in eine satanistische Gruppen eintreten?“, fragte Taylor und war nun stark besorgt um seinen Freund. Er wusste nicht genau, was in solchen Zirkel vor sich ging, doch war er sich sicher, dass es nicht der richtige Umgang für Jason war.

„Taylor, wir sprechen hier über Jason… Das ist absurd“, erwiderte Faith ihm und schüttelte dabei stark den Kopf. Sie konnte sich ihren Jason nicht in solchen Zirkel vorstellen. Das war schlichtweg unmöglich. Taylor stimmte ihr nur nickend zu. Auch er war davon überzeugt, dass Jason nicht solchen Tätigkeiten nachgehen würde, aber wie konnte man sein Verhalten denn sonst erklären?

She DevilWhere stories live. Discover now