Kapitel 22 - I have nothing to offer just myself...

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Jason ging wieder arbeiten. Ihm war klar geworden, dass er nicht für immer in der Wohnung sitzen konnte und auf diesen beschissenen Sturm warten. Amenus hatte ihn allem Anschein nach nur verarscht. Es gab keine Rettung für Joy, aber er konnte sich selber retten. Soviel war er Joys Opfer schuldig. Aus diesem Grund kämpfte er sich jeden Morgen aus dem Bett, zog sich an und fuhr zur Arbeit. Dort bediente er die Kunden, sprach mit seinen Freunden und mischte sich unter seine Mitmenschen.

Es war keine einfache Aufgabe, da ihm immer wieder Joy im Kopf herumgeisterte, aber er musste kämpfen. Wenn nicht für sich, dann für die Leute, die sich sorgen um ihn machten. Er musste diese andere Seite vergessen. Joy, Amenus, die Apokalypse. Dave musste selber damit zurechtkommen und die Welt retten. Jason hatte die Nase voll.

Taylor und Faith war ein Stein vom Herzen gefallen, als sie Jason endlich wieder ausserhalb ihrer Wohnung sahen. Sie wussten, dass er immer noch trauerte, aber die ersten Schritte waren eingeleitet und er war wieder unter den Lebenden.

Deshalb versuchten sie ihn auch immer auf trapp und in bester Laune zu halten. Deshalb veranstalteten sie Bowlingabende, gingen ins Kino, mit allen Freunden Abendessen und etwas trinken.

Aber auch wenn Jason sich wirklich alle Mühe gab, die ausgelassen Person, die er einst war, war verschwunden. An Stelle dieser, war nun ein ruhiger Jason angetreten, an den sich seine Freunde erst mal angewöhnen müssen.

„Puh, die Kleine hat dich aber angemacht", kommentierte Taylor eines Tages, als Jason gerade eine Kundin verabschiedet hatte.

Jason wischte über die Theke und zuckte die Achseln.

„Ist mir nicht aufgefallen...", meinte er nur.

„Nicht aufgefallen? Ihre Titten klebten praktisch an der Theke und das ständige ausfragen nach deinem Singleleben war wohl auch auffällig."

Jason blieb stumm und rubbelte weiter an der Theke. Taylor wusste, dass Jason heikel auf Frauen reagierte. Sobald ihm eine zu nachkam, servierte er sie eiskalt ab. Wer auch immer diese Frau gewesen war, sie hatte Jason vollkommen verändert.

„Jason, du kannst die Frauenwelt nicht einfach für immer ignorieren", meinte Taylor sanft. Es waren jetzt schon bestimmt 3 Monate vergangen und Jason war immer noch in seinem Tief.

Jason drehte sich zu seinem Freund und sah ihn scharf an.

„Und wie ich das kann! Ich habe keine Lust zu flirten, okay?", damit beendete er das Thema und verschwand in die Abstellkammer. Taylor seufzte ergeben und folgte seinem Freund.

„Hey, sorry dass ich dich so bedrängt habe. Offensichtlich bist du noch nicht dafür bereit und ich sollte Verständnis dafür haben." Jason nickte nur und zählte die Kaffeesäcke durch. Anscheinend war heute wieder eine Inventarzählung fällig.

„Willst du mir von ihr erzählen?", fragte Taylor, der bis jetzt sich bemüht hatte, die Geschichte auszulassen, aber es ging hier um seinen besten Freund und er wusste immer noch nicht, was mit dieser Frau Sache gewesen war.

„Nicht wirklich", meinte Jason nur und notierte sich eine Zahl auf dem Klemmbrett.

„Aber vielleicht würde es dir helfen, wenn du von ihr sprichst, anstatt alles in dir hineinzufressen." Taylor hatte selber schon seine Eltern verloren und dann auch noch Onkel John. Er wusste, dass jeder anders mit Verlust umging, aber Jasons Taktik schien bei ihm allem Anschein nach nicht zu funktionieren.

„Es gibt da nicht viel zu erzählen, Taylor wirklich", fuhr ihn Jason plötzlich an. Sie sahen sich einen Moment stumm an, bevor Jason das Brett weglegte und sich auf die kleine Bank setzte. Taylor lehnte sich an die Wand gegenüber und sah seinen Freund abwartend an. Sollte jemand etwas Bestellen wollen, würde es schon klingeln.

She DevilWhere stories live. Discover now