10. Kapitel

2.6K 87 0
                                    

Wir kamen an einem kleinen, aber feinen chinesischen Restaurant an. "Willst du dort essen oder es mit zu mir nehmen?", fragte mich Marco. "Wenn ich ehrlich bin, liebe ich es, auf der Couch oder im Bett zu essen und dabei einen Film zu gucken." "Film gucken, also", zwinkerte er mir zu. Unter Film gucken verstanden viele Männer etwas anderes, als man es eigentlich meint." Du bist unmöglich, Marco. Ich bin doch bei euch, um zu arbeiten." "Das kann man doch auch als Arbeiten sehen." Ich schaute ihn lachend an:"Träum weiter." Er kniff mich in die Seite und es kribbelte wieder in mir. Er lächelte mich an und schaute mir wieder in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick und erneut merkte ich, wie ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Wir standen bestimmt 2 Minuten da und schauten uns an, als wir durch ein räuspern zurück in die Realität geholt wurden. Der Verkäufer wollte uns nach unserer Bestellung fragen. "Ich hätte gerne", begann ich, doch Marco vollendete meinen Satz:" gebratenen Reis mit Hähnchenfleisch." Ich schaute ihn verwundert an:" Woher weißt du, dass ich das bestellen wollte?" Er lachte:" Das ist mein Lieblingsessen. Deins anscheinend auch. Dann bitte zweimal und bitte zum mitnehmen." Ich war immer noch verwundert."Ich liebe es übrigens auch, Essen mit nach Hause zu nehmen- deswegen machen wir das jetzt" grinste er. Der Asiate gab uns unsere zwei Take-Away-Boxen und Marco wollte bezahlen, doch ich stoppte ihn:" Ich würde gerne mein Essen bezahlen." Marco protestierte, indem er einfach genügend Geld auf die Ablage lag und somit für uns beide bezahlte. Ich schaute ihn wütend an:" Ich will für mich selbst bezahlen. Ich rede jetzt so lange nicht mehr mit dir, bis ich dir meinen Anteil geben kann." Schon als ich es ausgesprochen hatte, merkte ich, wie kindisch sich das anhörte. "Da kannst du lange warten, meine Liebe", raunte er mir ins Ohr. Wir liefen zurück zu seinem Auto und er erzählte mir von seinem Verein und von der heutigen Party. Ich hielt aber dicht und sagte gar nichts. Er kniff mir in die Seite:" Du bist süß, wenn du schmollst." Ich wurde erneut rot. Musste der mich eigentlich immer mit Komplimenten überschütten? Wir saßen im Auto und fuhren anscheinend zu ihm nachhause. Er erzählte mir weiter von der Party, von seiner Jugend und von seiner Familie. Ich hörte zwar interessiert zu, antwortete aber bewusst nicht. Wir bogen in eine Straße an einem großen See, wo lauter Villen standen. Er fuhr in eine Einfahrt. Ich riss meine Augen auf und schaute total fasziniert auf das Gelände. Die Villa war riesig und mit vielen Fenster ausgestattet. Das ganze Gelände war riesig und mit einer schönen Gartenlandschaft ausgestattet. Wir fuhren über einen Schotterweg zur Tiefgarage. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. In der Garage standen unzählige Autos. Waren die alle von ihm? "Nein,das sind nicht alle meine Autos. Ich wohne hier zusammen mit Julian, Erik und Moritz." "Hatte ich die Frage gerade wirklich laut ausgesprochen", fragte ich ihn. Er lachte nur:" Ja und somit hast du deinen Schwur von vorhin gebrochen." "Ach kacke, das ist doch scheisse." Er lachte noch mehr und parkte sein Auto.
Wir liefen zusammen die Treppen nach oben und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir gelangten in einen riesigen Eingangsbereich. Marco führte mich ins Wohnzimmer, wo Julian und zwei andere Kerle saßen. Ich begrüßte alle und die zwei Fremden stellten sich als Erik und Moritz vor. Julian musste aber sofort los, um Sarah abzuholen. Marco unterhielt sich kurz mit den Jungs und führte mich dann in das 3. Stockwerk:"Ich dachte, wir wollen lieber ungestört essen". "Das hätte ich jetzt auch gesagt. Erik und Moritz wirkten sehr nett", entgegnete ich und Marco nickte:" Das sind sie auch, aber wir haben nur noch eine Stunde allein. Dann müsst ihr eigentlich anfangen zu arbeiten." Er schaute mich an. Ich nickte nur. Sein Zimmer war riesig, wahrscheinlich so gross wie unsere gesamte Wohnung. Es war für einen Mann gut und schlicht eingerichtet. Er hatte ein großes Bett und einen großen Fernseher. In einer Vitrine standen verschiedene Auszeichnungen, die ich mir interessiert anschaute. Marco trat hinter mich:" Gefallen sie dir?" "Du scheinst ja echt Talent zu haben,Marco." "Ach, jetzt willst du doch nur schleimen,Felicia." Er lachte und ich drehte mich zu ihm um. "Bevor wir anfangen zu essen, will ich dich noch was fragen, Felicia." Er nahm meine Hände und legte sie kurz in seine. Ich schaute ihn verwundert an. Was soll das denn jetzt? Ich schaute ihn fragend an:" Die wäre?" "Wieso darf ich dein Essen nicht bezahlen? Wieso war dir das so unangenehm?" Er schaute mir wieder in die Augen. Ich konnte meinen Blick kaum von ihnen abwenden, so schön fand ich sie. Ich antwortete ihm, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden:" Naja, ich hätte dann irgendwie das Gefühl, dass es ein Date wäre..." Ich schaute auf den Boden. Er verzog keine Miene :" Was wäre daran so schlimm?" Ich schaute nach oben. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ich atmete tief ein: " Weil du eine Freundin hast, Marco."

---
Danke fürs Lesen. Wie glaubt ihr, wird er reagieren? Liebe Grüße😊Soll ich auch mal aus Marcos Sicht schreiben?

Die Nummer 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt