Kapitel 19

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~Allisons POV~

Fortsetzung des Flashbacks:

Seinen Helm stellt er vor sich ab und verschränkt seine Finger. "Es tut mir leid euch zu sagen, aber..." ich unterbreche ihn durch einen Schluchzer, welcher ungewollt meiner Kehle entweicht. Er seuftzt traurig, wahrscheinlich ist er auch überfordert damit, uns die Nachricht zu überbringen. Ich spüre eine Träne von Michael auf meine Schulter tropfen.

"Wir konnten nichts mehr für euren Brudern tun." ich werde von Michael ungedreht und weine in sein T-Shirt hinein. Immer heftiger beginne ich zu schluchzen, aber auch Michael heult wie ein Schlosshund. Wir haben unseren Bruder vergöttert, er war unser ein und alles. Und jetzt...jetzt ist er... .Den Satz kann ich nicht einmal zu Ende bringen, es schmerzt so sehr.

Mir wurde gerade mein Herz herausgerissen. Nichts was meine Eltern mir je angetan haben, tut so sehr weh wie der Verlust meines kleinen Sonnenscheins. Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien und drehe mich um, immer wieder versuche ich von ihm loszukommen, doch er hält mich fest.

"Nein, lass mich los. Ich muss ihm helfen! Ich muss da rein!" brülle ich und fuchtle mit meinen Armen herum. "Lis, er ist tot, du kannst ihm nicht mehr helfen!" sagt Michael und dreht sich wieder zu sich um. Seine Augen sind rot und geschwollen, seine Wangen durchnässt von den Tränen die ihm wie Wasserfälle aus den Augen quillen.

Ich bin mir sicher, dass ich nur gleich aussehe. "Michael, lass mich los, ich muss zu ihm. TOMMY!" verzweifelt trommle ich auf der Brust meines großen Bruders herum. Seinen Namen rufe ich, in der Hoffnung, dass alles nur ein schlechter Scherz ist.

"Du kannst nicht zu ihm. Er ist nicht mehr hier und kommt auch nicht wieder." stellt mich Michael vor den Tatsachen, doch ich kann und will es nicht wahrhaben. "Du lügst! Lass mich zu ihm, er braucht mich, verstehst du nicht!? Er braucht mich, ich muss ihm helfen! TOMMY!" meine Stimme bricht ab, sie trieft nur so von Trauer, Verletzlichkeit und Verzweiflung.

"Ich weiß." murmelt Michael und streichelt mir über den Rücken. "Wir haben noch uns, Lis." flüstert er, meine Beine geben nach und lasse mich auf die Knie fallen.

Flashback Ende

"Bis heute gebe ich mir die Schuld daran. Ich habe ihn weiter schlafen lassen. Ich allein bin daran Schuld, dass er allein mit ihnen war. Er ist wegen mir gestorben." ich kann keine einzige Träne mehr vergießen, es ist als wären alle aufgebraucht. "Es ist nicht deine Schuld gewesen, Allison." Lox weint, warum kann sie weinen und ich nicht?

"Seth hat es herausgefunden, keine Ahnung woher, und es mir dann ins Ohr geflüstert. Deshalb wollt euch mich damals vor den Zug werfen. Tommy...er ist einfach mein Schwachpunkt. Bei der Verhandlung hat mein Vater dann diese Wunde wieder aufgerissen. 'Du undankbares Miststück, es wäre alles viel einfacher gewesen,wärst du damals in der Wohnung gewesen! Dann hätten wir dich verfickte Missgeburt der Hölle nicht weiter ertragen müssen!' waren seine genauen Worte. Danach war einfach alles nicht mehr so wie zuvor. Ich war wie in einer Trance. Ich spüre ein tiefes Loch in meinem Herzen, was so verdammt schmerzt." erzähle ich ihr, ohne mich auf ihr vorheriges Kommentar einzulassen. Lox greift nach meiner Hand.

"Es tut mir so leid." flüstert sie, ich schüttle nur mit dem Kopf. "Ich bin danach zum Friedhof gegangen, deshalb bin ich auch erst Stunden später wieder zurück gekommen." erkläre ich meine damalige Verspätung. "Ich weiß nicht was ich sagen soll." murmelt meine beste Freundin. "Musst du nicht." gebe ich leise zurück und lehne meinen Kopf zurück in den weichen Stoff des Sitzes.

Im Nashville angekommen, gehen wir gleich zur Gepäcksausgabe. "Wir warten auf die Jungs, sie müssten bald kommen." teilt mir Lox mit, ich nicke. "Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?" fragt sie "Ok." amtworte ich, wir schlendern los Richtung Starbucks. Dort bestellen wir uns beide ein Getränk und setzen uns an einen Tisch. "Ein lächeln, komm schon Allison, nur eins." bittet mich meine beste Freundin.

"Ich würde gern, aber ich kann es nicht." seufze ich und fahre durch meine blonden Haare. Sie schmollt, belässt es aber dabei und nimmt einen Schluck ihres Kaffees. "Wusste ich doch sas wir euch hier finden!" höre ich aufeinmal jemanden rufen, Lox winkt diesem jenigen lächelnd. Ich drehe mich um und sehe die Grier Brüder und Cam.

Sie kommen auf uns zu und umarmen zuerst Lox, dann mich zur Begrüßung. Ich muss zugeben, Cameron hat mir gefehlt. "Da seid ihr!" der Rest der Magcon Boys betreten den Starbucks. Es entsteht eine große Knuddelei bei der Begrüßung, die Jungs tuen so als hätten sie sich monatelang nicht gesehen.
Lox und ich beobachten sie dabei, bis auch wir freudig von ihnen umarmt werden.

Wir werden von einem Van abgeholt, der uns ins Hotel bringen soll. Dort angekommen, werden wir von Bart empfangen. Er teilt uns in unsere Zimmer ein, wo wir auch gleich hin verschwinden. "Komm mal mit." meint Lox und nimmt meine Hand "Wohin gehen wir?" frage ich, sie zieht mich aus unseren Zimmer, einfach ein Zimmer weiter. Sie klopft an, die Tür wird von Taylor geöffnet, er lässt uns hinein.

"Okay, was machen wir jetzt hier?" versuche ich es nochmal und lasse mich auf einen Sessel setzen. Vor mir setzen sich Nash, Cam, Aaron, die Jacks und halt Taylor,Lox setzt sich neben mich. "Wir werden dich zum lächeln bringen." behauptet Nash, ich schüttle den Kopf. "Warte nur ab." kommt es von Gilinsky, ich nicke.

Sie beginnen lustige Gesichter zusammen und dazu komische Geräusche. Danach erzählen sie sich gegenseitig Witze, welche eigentlich verdammt unlustig sind, aber die Jungs beginnen heftig zu lachen und Tatsächlich schaffen sie es mich zum lächeln zu bringen. "HA! WIR HABEN ES GESCHAFFT!" ruft Cam und nun lasse ich mich von ihrem Lachen anstecken. Ich kann es nicht fassen, sie haben mich zum lachen gebracht.

The Broken Girl (Magcon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt