It's my decision to make

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Dann tu' es nicht, sagte eine andere Stimme in mir.

Ich kann nicht.

Doch du kannst.

Diskutierte ich hier tatsächlich mit mir selber?

Wie? , fragte ich mich selbst. Wie kann ich weiterleben, als wäre nichts geschehen?!

Das kannst du nicht.

Was jetzt? Kann ich oder kann ich nicht?

Du kannst nicht so weiterleben, als wäre nichts passiert. Aber du kannst versuchen loszulassen, auch wenn es schwer scheint. Auch wenn du Angst hast, Jack somit zu vergessen oder nicht mehr genug an ihn zu denken.

Wieso duzte ich mich überhaupt selbst?

Ja, ging es mir durch den Kopf. Jack würde nicht wollen, dass ich so zusammenbreche. Dass ich depressiv werde.

Langsam stand ich vom Bett auf, schob die Decke beiseite und ging zu meinem Kleiderschrank.

Er würde wollen, dass ich weiterlebe. Dass ich wieder glücklich bin und vorankomme im Leben.

Ich schnappte mir eine graue Jeans, irgendein T-Shirt und meine Jacke.

Er weiß, dass ich ihn niemals vergessen würde.

Ich suchte nach Papier, weshalb ich die Schublade an meinem Tisch öffnete und mir ein Blatt nahm. Stifte lagen auf dem Tisch, also schnappte ich mir eins und ging leise die Treppen herunter. Die Hausschlüssel befanden sich in meiner Jackentasche. Langsam öffnete ich die Haustür und trat nach draußen. Es war kalt. Aber nicht mehr so kalt, wie vor ein paar Monaten. Der Winter war fast schon vorüber.

Ich atmete tief ein und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Laufen tat gut. Es half mir ein paar Dinge zu verarbeiten. Ich wollte wieder zu mir kommen und nicht mehr so geschwächt sein. So traurig, so schmerzerfüllt.

Meine Beine brachten mich zu dem Wald, an dem Jack und ich oftmals trainiert hatten. Ich lief tiefer hinein, bis ich von Bäumen umgeben war und setzte mich schließlich auf einen umgefallenen Baum.

Das Papier in meiner Hand knickte ich in der Mitte, sodass es etwas härter war, als ich anfing zu schreiben.

Jack,

du bist ein Teil von mir, von meinem Leben. Und du wirst es auch immer sein. Ich werde mich immer an dich erinnern, Jack. Für den Rest meines langen Lebens. Du wirst immer in meinem Herzen sein, aber um voranzukommen muss ich etwas ändern. Ich muss langsam loslassen. Und das geht nun mal nicht ohne, dass ich ihn auch loslasse. Sonst werden die Trauer und der Schmerz die ihn umgeben und den er immer mit sich trägt, mich nie ruhen lassen, sondern mich immer daran erinnern was passiert ist. Und ich möchte nicht alles noch einmal durchleben müssen. Nicht immer wieder, nicht jeden Tag und auch nicht jede Minute meines Lebens. Es tut mir leid, dass ich deinem Wunsch nicht nachgehen kann. Es tut mir wirklich leid, Jack.

Du hast dich für mich geopfert, mir geholfen, mich trainiert, mir eine ganz andere Welt gezeigt und alles auf den Kopf gestellt. Du hast mich stark gemacht, mich zum Lächeln gebracht...du hast mich glücklich gemacht Jack. Ja, glücklich, wie kein anderer es je geschafft hat. Du bist etwas Besonderes und wirst es immer bleiben. Ich wünschte du wärst noch hier und würdest mich mit deinem strengen Blick anschauen, die nur darauf warten im nächsten Moment zu erweichen. Du hast mich motiviert, mir Durchhaltevermögen gegeben, du warst immer ehrlich zu mir und hast mich beschützt und gestärkt. Du hast mir außerdem Hoffnung gegeben und mir gezeigt, wie ich mich selbst schützen kann, vor Dingen die ich vorher nicht kannte.

Feis (II) - Xas Rückkehr - PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt